[Einleitung]
Die Regie des 2020 in den USA produzierten Titels „Disturbing the Peace“ übernahm York Shackleton nach einem Drehbuch von Autor Chuck Hustmyre. Für die relevanten Figuren konnte man die folgenden Namen verpflichten: Guy Pearce, Branscombe Richmond, Devon Sawa sowie Kelly Greyson und weitere. Der Titel, der im übrigen ins Deutsche übersetzt soviel wie Hausfriedensbruch bedeutet, ließ mich gleich an den Action-Streifen „The Last Stand“ mit Arnold Schwarzenegger denken. Wie dem auch sei, „Disturbing the Peace“ dreht sich um einen Sheriff in einer kleineren US-Standt, die praktisch als Geisel genommen wird. Diese High Definition Blu-ray erscheint aus dem Hause Constantin Film.
[Kommentar]
Was es sein soll, denke ich: ein Neo-Western im Look des ‚guten & alten‘ (vor allem aber noch gerechte(re)n Amerikas der Diner- und verschlafene Keinstädte-Ära der 70er Jahre. In diesem entwickelt sich ein beinahe abgehalfterter Sheriff aus seinen Ängsten heraus und gegen die Übermacht einer mysteriösen Motorrad-Gang, welche die Kleinstadt praktisch gewaltsam als Geisel hält. An seiner Seite eine schöne Frau, Kellnerin und relevanter Teil des Rettungsplans des – tam tam – Sheriff’s mit einer eigenen Geschichte, die auch noch zur Geltung kommen soll.
Was daraus wurde: ein mittelmäßiger Action-Film, dessen gesamte Aufmachung, der Trailer, der gesamte Flair der aufkeimte, wenn ich das Marketing genoß, viel zielsicherer saß als jene Mannen hinter und vor der Kamera, die den Film an sich zu verantworten haben. Denn in der Theorie ist erst einmal alles ganz hervorragend. Das Setting wirkt interessant, die Aufmachung hinterlässt einen gelungenen Eindruck. Schauspielerisch allerdings wirken einige Darsteller ihrer Figur zuwider oder wollen nicht recht überzeugen. Die gebotene Action ist dünn, die Situationen und der Kitt dazwischen oftmals nicht sonderlich spannend oder hilfreich.
Am Ende jedoch scheitert das Vorhaben daran, dass viele Dinge einfach zu vorhersehbar sind und die Geschichte nicht so recht zum Punkt kommt. Und so geht es dann doch nur darum, wie der Super-Bulle von dazumal noch einmal in einer Hommage an seiner Vorbilder wie John Rambo alles rausholt, um den Schurken final den Garaus zu machen. Noch einmal ein kleiner Trommelwirbel am Ende: tam tam.
[Technik]
Wenn solche Filme mit Schießereien, Gebrülle und Draufhauen daher kommen, dann sollten sie ihre Geschichte, das Geschehen auch adäquat verpacken können. Bedeutet, in Sachen Bild und Ton ist sich nicht übers Ohr hauen zu lassen. Beim Bild schaut es so aus, als könnte die hier und dort etwas fehlende Farbgebung ein Stilmittel sein, doch warum dann nur sporadisch? Generell hinterlässt der High Definition-Transfer in 2.00:17 (1080p) ruhige und ausreichend saubere Aufnahmen, die den Anforderungen des filmischen Inhalts gerecht werden und keinerlei Enttäuschung darstellen. Selbst die Kompression arbeitet in einem gelungenen Rahmen und gibt kein Raum für negative Schwingungen.
„Disturbing the Peace“ kann nur Programm sein, wenn auch der Ton stimmt. In der Theorie hört sich das so an: Deutsch und Englisch in DTS-HD 5.1 sowie Deutsch in Dolby Digital 2.0-Sound; Untertitel sind ausschließlich in Deutsch für Hörgeschädigte auszumachen, ansonsten gibt es keinerlei Worte zur Quantität zu verlieren. Mehr jedoch zur Qualität. Wenn man hier schießt, dann hört es sich auch so an, das kann ich schon einmal vorneweg feststellen. Ebenfalls sind die Sprachausgaben gut zu verstehen und ausreichend vom restlichen Ton separiert, ohne dabei aufgesetzt zu wirken (beim dt. Synchronton). Die musikalische Begleitung erschafft ganz nebenher auch etwas Stimmung und Weite.
[Fazit]
Den unter der Einleitung genannten „The Last Stand“ oder aber auch „Homefront“ (mit Jason Statham) sind die besseren Alternativen, außer aber man möchte eben endlich mal wieder Guy Pearce sehen. Doch dazu sei festgehalten, dass es hier Alternativen gibt. Um dem etwaigen Eindruck entgegen zu wirken, ich verträte die Meinung Guy Pearce macht den Film kaputt, sei erwähnt, dass der Versuch die moderne Geschichte wie einen klassischen Western zu verpacken nicht gelang. Daran krankt „Disturbing the Peace“ auf seiner Laufzeit von 91 Minuten. Die Disc verfügt über eine Altersfreigabe laut FSK von ab 16 Jahren, Extras hingegen beherbergt der Datenträger nicht.
Erschienen ist „Disturbing the Peace“ am 6. August zu einem Preis von rund 15,- Euro im Online-Handel. Im übrigen hat der Titel auf der Internet Movie DataBase eine durchschnittliche Bewertung von 3,1 Sterne erhalten (Stand 5. August 2020). So weit (nach unten) würde ich nicht gehen, da muss Enttäuschung der Treiber schlechter Noten sein, da – wie auch ich – mehr von Guy Pearce erwartet wurde. Schade, da es einige wirklich gute Ansätze hier gab.
Andre Schnack, 13.08.2020
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