[Einleitung]
Am 16. Mai schauten wir uns die Standard Definition DVD des Titels und zweifachen Oscar-Abräumers „Django Unchained“ genauer an und berichteten. Nun folgt die High Definition Fassung auf Blu-ray Disc. Sie erscheint aus dem Angebot von Sony Pictures Home Entertainment. Der Film von Kult-Regisseur Quentin Tarantino entstand 2012 als US-amerikanische Filmproduktion mit Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Kerry Washington, Samuel L. Jackson und weiteren in relevanten Rollen. Drehbuchautor und Ausnahme-Filmemacher Tarantino schuf ein kontroverses Stück voller Gewalt, aber auch gewaltigen Kinos. Wir schauten in HD genauer hin…
[Inhalt]
Angesiedelt in den Südstaaten, erzählt „Django Unchained” die Geschichte von Django (Jamie Foxx), einem Sklaven, der sich mit dem Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) zusammenschließt, um im Gegenzug für seine Freiheit, die gesuchtesten Verbrecher des Südens zur Strecke zu bringen. Er wird zum erfolgreichen Jäger, doch sein größtes Ziel ist es, seine Frau (Kerry Washington) zu finden und zu befreien, die er vor langer Zeit durch Sklavenhandel verloren hat.
Als ihre Suche die beiden schließlich zu Calvin Candie (Leonardo DiCaprio), dem berüchtigten und brutalen Besitzer der „Candyland”-Plantage führt, wecken sie das Misstrauen von Stephen (Samuel L. Jackson), Candies treuem Haussklaven. Unter strenger Beobachtung drohen Candie und seine verräterische Bande, ihnen auf die Schliche zu kommen. (Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
„Django Unchained“ bietet jedem modernen Film die Stirn. Egal, ob Western oder aber ein ganz anderes Genre. Denn hier geht es, wenngleich durch die vielen Stilkniffe nicht immer erkennbar, um die Geschichte und als I-Tüpfelchen dann noch der stilvoll inszenierte, rabenschwarze Humor der Klasse, die nur ein Mr. Tarantino zustande zu bringen in der Lage ist. Uramerikanisches Kino at its best. Tolle Einzeiler, tolles Ambiente, tolle Art und Weise. Allerdings weniger toller Umgang mit körperlicher und Waffengewalt. Ansonsten gilt alles bereits geschriebene aus meinem Review vom 16. Mai 2013.
Entweder mag man diesen Film, oder eben nicht. Ja, er ist gewalttätig und bietet viel Fläche für wahrscheinlich im großen und ganzen nachvollziehbare Kritik. Er bietet jedoch auf der anderen Seite wieder einmal einen Charme und Stil, der seinesgleichen sucht. Es beginnt bei der Auswahl der Bilder und endet bei deren fotografisch-filmerischer Inszenierung. Und diese kann praktisch nur von Quentin Tarantino kommen, wenn es um so viel Stilgewicht geht. Einfach toll. Der ausreichend tiefe Aufbau und Ablauf der unterhaltsam inszenierten Story, die sich eines Westerns verdient, gefallen von Beginn an und halten den Zuschauer über die Laufzeit bei der Stange.
Allerhand sonderbare Szenen, die sich hier aneinanderreihen. Und blutig gehen sie zu. Hier und dort einen Hauch langsamer gedreht und mit passender Musik unterlegt entsteht eine spannende und dichte Atmosphäre. Eine Spur Komik, bildhaft wie der stetig wackelnde Zahn auf dem Kutschwagen des Doktors, erhöhen den Spaßfaktor und helfen dem einen oder anderen über die sehr wirkungsvoll inszenierten Dialoge hinweg. Dabei liegt hier eine weitere Stärke des Titels. Allein die Szenen um die 20. Minute im Westernsaloon sind großartig und zeigen die darstellerischen Größen des Films. Hier gibt es zahlreiche dieser und anderer Highlights.
[Technik]
Technisch betrachtet: 16:9 in vollen High Definition Bilden, ergo 1920 x 1080 Bilder in einem breitwandigen 2.40:1-Format. Wie schön, dass die Werte ebenfalls eine positive Sprache sprechen und somit Entwarnung gegeben werden kann. Die Colts können in den Halftern bleiben…
Qualitativ bin ich wirklich sehr zufrieden. Denn ich erhalte klare und saubere Bilder, die in einer dreckigen, überwiegend braunen Welt doch noch ausreichend Kontrast und Farbintensität aufweisen. Das Western-Stück kann durch klare und saubere Konturen eine Menge Details aufweisen, auch leiden diese nur unmerklich unter eine Zunahme von Tempo und Dynamik im Bild. Wenn es die Möglichkeit für plastische und farbenfrohe Aufnahmen gibt, dann nutzt der Transfer diese auch. Artefakte oder Störungen treten nicht auf den Plan.
Wir bekommen wahlweise englischen und deutschsprachigen DTS-HD Master Audio 5.1-Ton geboten. Darüber hinaus finden wir eine türkische Dolby Digital 5.1-Spur sowie einen englischen Soundtrack für Sehgeschädigte vor. Eine Handvoll Untertitel runden das Angebot ab. „Django Unchained“ finden sich in einer Zeit ein, die wir als Wilden Westen bezeichnen. Dort fliegen Blaue Bohnen durch die Luft, Hitze brät den Skalp und jallende Indianer greifen auf galoppierenden Pferden an! All das und noch mehr bildet das Klangbild adäquat ab.
[Fazit]
„Django Unchained“ gehört zu den Filmen heutzutage, die man gesehen haben sollte, wenn man etwas darauf gibt, dass man Filme mag oder sich damit auszukennen vorgibt. Sony Pictures Home Entertainment bietet und eine rundum gelungene High Definition Blu-ray Disc mit Extras. Die Bonusmaterialien setzen sich zusammen aus den folgenden Features:
- In Erinnerung an J. Michael Riva: Das Szenenbild von Django Unchained
- Die Kostüme von Sharen Davis
- Neuerfindung des Spaghetti-Westerns: Die Pferde und Stunts in Django Unchained
- 20 Jahre in der Mache: Die Tarantino XX Blu-ray Kollektion
- Django Unchained Soundtrack
Mit satten 165 Minuten Laufzeit gehört der Film zu den Vertretern der Natur, die im Kino einen Aufschlag für die sogenannte Überlänge verursachen. Macht doch nichts, es ist ja ein Quentin Tarantino-Film, der kann praktisch gar nicht lang genug sein. „Django Unchained“ weist eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren auf. Erscheinungstermin war der 23. Mai 2013 zu einem Kurs von rund 19,- Euro. Kein Schnäppchen, allerdings die Euros wert.
Andre Schnack, 02.07.2013
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