[Einleitung]
Wer soeben noch eine Dokumentation anschaute und nun beim Lesen dieses Titels hier an einen Ausflug nach Bad Doberan denkt, der liegt deutlich falsch. Mit „Dobermann“ erscheint Regisseur Jan Kounens 1997 abgedrehter Action-Thriller aus französischen Landen. Das Drehbuch schrieb Joël Houssin und in den führenden Rollen des Titels sehen wir neben Vincent Cassel und Tchéky Karyo auch Monica Bellucci und weitere. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von capelight pictures und wir nahmen einen genaueren Blick vor und schauten auf Inhalt, Technik und Ausstattung des Blaulings. Wenn es denn nun zu einer bravourösen Neuauflage in HD kommt, dann wird sich eine große Fangemeinde sehr freuen!
[Inhalt]
Er ist der coolste, härteste und skrupelloseste Gangster der Stadt: Der Dobermann ist der Anführer der gleichnamigen Gang. Auf ihr Konto gehen mehr Banküberfälle, als sie zählen können. Sein Gegenspieler ist der korrupteste Cop der Stadt: Christini kennt beim Verhören keine Gnade. Er hat sich geschworen, den Dobermann zu fassen. Tot, nicht lebendig! Der Dobermann und die Hyäne liefern sich einen erbarmungslosen Kampf: Häuser, Autos, Nachtclubs, vor allem aber Banken werden dabei in Schutt und Asche gelegt. Ein Krieg, dem sich keiner entziehen kann, egal ob Freund oder Feind.
(Quelle: capelight pictures)
[Kommentar]
Man muss sich vor der Ansicht von „Dobermann“ klar darüber sein, dass hier überzeichnete Figuren mit extremer Gewaltbereitschaft dominieren und kein schönes Bild von der ach so zivilisierten Menschheit zeigen. Es geht um Verbrechen und um die Frage, in welchem Maße der Zweck die Mittel heiligt und darum, wie denn wohl auch eine adäquate Strafe aussehen könnte. Doch beileibe ist hier die Perspektive keine von Sachlichkeit, sondern die aus einem Comic. Stark bis ausgesprochen überzogen werden die Motivationen der Figuren dargestellt. Und zwar erfolgt dies durch die Handlungen der Akteure. Es ist mit Sicherheit nicht einfach, sich in diese plastischen und doch irgendwie sehr einfachen Charaktere hinein zu versetzen und die entsprechenden Darsteller zu finden.
Das gelang allerdings gut. Vom Bösewicht Dobermann mit Vincent Cassel prächtig besetzt, über seine taubstumme femme fatale-Begleiterin, bis hin zu Tchéky Karyo, der als nur minder brutaler Gesetzeshüter mit seinem rabiaten Vorgehen die Regeln seiner Gegenspieler kennt und geschickt anwendet. Darstellungstechnisch kann man den „Dobermann“ ebenfalls als tollwütig betrachten: dunkel, düster, brutal, hart und kühl. Hier gibt es praktisch kaum etwas schönes. Und wenn doch, dann wird dieses doch irgendwie zum Opfer der bösartigen Triebe der Figuren, die niemand in sein Herz schließen will und hier prominente Rollen zustehen. „Dobermann“ ist Genre-Kino, Action-Thriller mit Comic-Style und irgendwie spannend, nervenzerreißend, hart und doch unterhaltsam.
[Technik]
Auf capelight pictures ist Verlass. „Dobermann“ kommt in Form eines 1080p Transfers, mit einem Seitenverhältnis von 2.35:1. Das vollumfängliche High Definition-Bild weist von Beginn an einen gelungenen Eindruck auf. Erstens liegt dies an der auffallenden Kontrastrierung des Geschehens, die Farben springen einem förmlich ins Gesicht, wenn es denn intensive Farben gibt. Denn oftmals herrschen Dunkelheit, Regen und selten Sonne. Der zweite Grund fürs Gefallen kommt von der gelungenen Detaillierung und der gesunden Kantenschärfe der Bilder. Hier und dort überzeichnet der Transfer ein wenig, ferner gibt es ab und an einen Hauch zu viel Körnung im Bild. Damit sind sämtliche Mängel des Transfer aufgezählt. Die Kompression arbeitet sauber und unauffällig ordentlich.
Hunde die bellen, beißen nicht, so lautet ein Sprichwort. Dies findet allerdings bei „Dobermann“ keine Anwendung, so dass dieser Hund hier ordentlich bellt und beißt. Wahlweise erklingt der Ton im DTS-HD Master Audio 7.1 in deutscher Sprache oder aber in der 5.1-Version im französischen Originalton. Untertitel sind dem Geschehen optional in ebenfalls deutschen Lettern hinzu zu schalten. „Dobermann“ bietet neben einigen dialogträchtigen Szenen auch viele Action-Momente, geladen mit blauen Bohnen in der Luft, dynamischen Kameraschwenks und wechselnden Klang-Quellen. „Dobermanns“-Sound ist ausreichend satt, räumlich und klingt alles in allem frisch, trotz seines Alters.
[Fazit]
Mit dieser Veröffentlichung von „Dobermann“ erscheint der Titel in einer Fassung, die mit einer Altersfreigabe von ab 18 Jahren belegt wurde. Es gibt noch eine weitere Version gleichen Inhalts, mit einer wertigeren Umverpackung in limitierter Stückzahl. Die vorliegende Filmversion besitzt laut Verpackungsangaben eine Laufzeit von rund 103 Minuten, es handelt sich um die ungeschnittene Version des Titels. Die Extras setzen sich zusammen aus den folgenden Features, allesamt einfach anzusteuern und zu bedienen:
- Audiokommentar von Jan Kounen, Vincent Cassel und TcheÏky Karyo
- Audiokommentar von Jan Kounen, Benedicte Brunet und Joël Houssin
- Making Of
- Hinter den Kulissen
- Featurettes
- Entfallene Szenen
- Bildergalerie
- Teaser & Trailer
- Offline: 24-seitiges Booklet mit Exklusiv- Interview Jan Kounen
- Offline: Wendecover
Alle Bonusmaterialien sind recht sinnvoll haben einen direkten Bezug zum Hauptfilm und ergänzen diese Blu-ray Disc Version von „Dobermann“ adäquat. Zum Einsatz kommt hier ein einseitiges und einschichtiges Blu-ray Disc Medium, eine BD 25. Seit Ende April ist die Disc im Handel erhältlich, für rund 21,- Euro wechselt sie den Besitzer. Wer den Titel auf DVD bereits sein eigen nennt, der muss sich überlegen, ob die High Definition Anschaffung sein muss. Ich freue mich zumindest sehr über diesen Titel, da er auch durch die neue Technologie Zugewinn erhält.
Andre Schnack, 28.07.2011
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