[Einleitung]
Französische Filme, nahezu ein Synonym für Bildgewaltigkeit und optische Finesse, lassen sich hierzulande gerne feiern. Erst zuletzt erschien mit dem Fantasy-Titel „Arsène Lupin“ ein optisch ansprechender Abenteuer-Film, der sich sehen lassen konnte. Mit dem Streifen „Double Zero“ (Originaltitel: Double zéro) bringt universumfilm einen 2004 unter der Regie von Gérard Pirès abgedrehten Titel nun als deutschsprachige DVD auf den Markt. In den Hauptrollen sind Eric Judor, Ramzy Bedia, Edouard Baer, Georgianna Robertson, François Chattot und Didier Flamand zu sehen. Wir nahmen die Disc genauer unter die Lupe.
[Inhalt]
Der französische Geheimdienst läuft Sturm: eine Rakete ist gestohlen worden! Die Chefs vermuten einen Maulwurf im Haus. Um die Kernwaffe wiederzubekommen, stellen sie zwei Trottel an: Will und Ben sind die Köder und sollen den Weg für die echten Spione freimachen. Von Paris nach Jamaika stolpern sie unter dem Gewicht ihrer neuen „Verantwortlichkeiten“ Natty Dread und ihrer Armee von Supermodels in die Arme. Die Spur führt zum größenwahnsinnigen Boss „Der Böse“. In seinem Versteck hat er eine neue Hochtechnologie-Waffe. Damit will er die Welt beherrschen. Unterwegs treffen die beiden Doppelnullen einen ehemaligen Agenten, von dem der Geheimdienst lieber nichts mehr gehört hätte und Miss Dan, eine geheimnisvolle asiatische Schönheit und Martial-Arts Expertin – es geht heiß her…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
„Double Zero“ stellt nicht nur Figuren dar, wie sie nicht unterschiedlicher zu 007-Agent James Bond sein könnten, nein, es werden auch noch viele weitere Dinge nicht gerade richtig gemacht. Denn ohne den Charme eines Jackie Chan auf geheimer Mission und ohne die Eleganz und Professionalität eines englischen Spions geht es eben dann doch nicht. Beziehungsweise, komplett in die Hose. Was hier witzig sein soll, ist gar nicht lustig und basiert größtenteils einfach nur auf Blödeleien und dummen Gesichtern unter einer Spur Slap-Stick Humor. Das wirkt dann eher aufgesetzt und überflüssig – wie schade. Regisseur Gérard Pirès beginnt seine Action-Comedy vielversprechend und ganz unterhaltsam, driftet dann jedoch aufgrund sich ausbreitender Langeweile ins untere Mittelfeld ab.
Dabei ist es doch heutzutage gar nicht mehr so schwer etwas mehr Action als unbedingt notwendig zu inszenieren, um letztlich eine zu mau geratene Story aufzuwerten. Das Kino will es offensichtlich sehen, was sollte man also großartig falsch machen? Es zum Beispiel nicht zu tun, wäre etwas Falsches, denn ansonsten gibt es keine beabsichtigt tragenden Elemente in „Double Zero“. Wo der Humor nicht zieht, kann also eine fehlende Action-Unterhaltung nichts auffangen.
[Technik]
„Double Zero“ erstrahlt mittels eines anamorphen Breitbild-Transfers im Format 2.35:1. Auf Anhieb fallen dem Betrachter sehr zarte Rauschmuster binnen der ersten Minuten des Films auf, da diese in verschneiten Gefilden gedreht wurden. Aber auch die gesamte Laufzeit hinweg gibt es immer wieder leichtes Rauschen und einige Nachzieheffekte zu vernehmen. Aufgrund einer Art künstlerischen Verfremdung wurde sich auf ein gewisses Farbspektrum beschränkt. Überwiegend Blau- und Grautöne präsentieren sich in einem gelungen abgemischten Kontrast. Nur selten übersteuern helle Momente ein wenig und lassen einige Konturen in sich verschwimmen, auch in sehr schattigen Momenten weichen einige Details dem Schwarz des Dunkels. Das macht aber nichts, denn überwiegend hält sich der Grad der Kantenschärfe auf einem angenehmen bis guten Niveau. Kompressionsartefakte treten praktisch nicht auf.
Neben einem 16:9-Breitbild erhalten wir auch einen Dolby Digital 5.1-Sound, wahlweise in den Sprachfassungen Deutsch oder Französisch geboten. Optionale Untertitel gibt es auf der DVD hingegen gar nicht aufzufinden. Der Klang der beiden Mehrkanalton-Soundtracks ist ganz ordentlich und unterlegt die jeweils gezeigten Bilder mit einem ausreichend facettenreichen Klang. Seitens der musikalischen Untermalung wird mitgehalten, einige satte Beats prägen sich ein, dafür hingegen kommt das ausdifferenzierte Surround-Geplänkel ein wenig zu kurz. Höhen und Tiefen halten ein adäquates Niveau, vermögen jedoch nicht aus dem Einheitsbrei hervorzustechen.
[Fazit]
universumfilm bringt uns mit „Double Zero“ eine beabsichtigt komische Action-Comedy im Agenten-Milieu angesiedelt auf den deutschsprachigen DVD-Markt. Doch die Rechnung geht nur bedingt auf und die Laufzeit von rund 87 Minuten kann nicht durchgängig unterhalten. „Double Zero“ erscheint auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wurde ab einer Altersstufe von 12 Jahren freigegeben. Die Zusatzmaterialien lassen sich rasch umreißen, denn sie halten sich vom Umfang her sehr beschränkt. Zu erreichen sind sie vom Haupt-Menü aus unter dem Punkt Bonusmaterial, und setzen sich aus folgenden Features zusammen:
- Umfangreiches Making Of (38 Min.)
- Nicht verwendete Szenen (5 Min.)
- Internationale Trailer
- Bildergalerie
Die genannten Specials füllen eine Laufzeit von rund 43 Minuten aus, das ist schon ganz ordentlich und vermag angesichts der inhaltlichen Substanz auch auszureichen. Hier und dort etwas PR-Gesülze, ansonsten jedoch interessante Informationen und Aufnahmen vom Set und Dreh. Stellenweise erinnert der Titel ein wenig an „Austin Powers“, wenngleich die Comedy und der Charme nicht annähernd an die Mike Myers-Filme heran kommen. Es fehlt hier einfach der notwendige Biss. Die Erwartungen, die ich aufgrund Regisseurs Gérard Pirès Arbeit „Taxi“ hegte, wurden leider nicht erfüllt. „Double Zero“ erscheint am 20. Februar und kostet unter 20,- Euro.
Andre Schnack, 27.02.2006
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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