[Einleitung]
Unter dem für Europäer eher unverständlichen Titel „Maang lung“ entstand 2005 unter der Regie von Filmemacher Daniel Lee der Film „Dragon Squad“. Die Hong Kong-Produktion erscheint aus dem Angebot von Sunfilm Entertainment und wartet mit Sammo Hung, Kam-Bo, Jun-ho Heo, Maggie Q und Michael Biehn in den Hauptrollen auf. Eastern meets Western, könnte man übertrieben meinen, wenngleich Action-Thriller aus Korea, China und Hong Kong mittlerweile a.) keine Seltenheit mehr sind und b.) zu den frischeren Werken der globalen Filmindustrie gehören. Wir waren gespannt und schauten genauer hin.
[Inhalt]
Auf der Jagd nach dem Panther – In Hongkong trifft eine Gruppe von Interpol Agenten ein, um gegen „Panther“ Duen – den Kopf eines extrem brutalen Verbrechersyndikats – auszusagen. Doch auf dem Weg in den Gerichtssaal wird der schwer bewaffnete Gefangenentransport überfallen und der Panther verschwindet. Wurde er vom seinem Bruder, dem „Tiger“ befreit oder von seinen Gegnern entführt? Entgegen den Anweisungen der örtlichen Polizei nimmt die perfekt ausgebildete Spezialeinheit von Interpol die Verfolgung des Panthers auf und trifft bald auf einen äußerst gefährlichen Gegner…
(Quelle: Sunfilm Entertainment)
[Kommentar]
Von Michael Biehn hat man ja schön etwas längere Zeit nichts mehr gehört und vor allem gesehen. Aber nun, in dieser Hong Kong-Filmproduktion aus dem vermeintlich fernen Osten ist es mal wieder so weit. Das die Asiaten großes Kino bringen können, haben wir nicht erst seit Jackie Chan begriffen. Ganz im Gegenteil, seither sind einige Jahre vergangen und wir haben es immer wieder mit ganz hervorragenden Werken zu tun. „Dragon Squad“ – produziert von Steven Seagal – erfüllt alle Anforderungen an einen modernen Action-Thriller, zweifelsohne. Es kommt nur darauf an, wer die Anforderungen definiert. Denn auf der anderen Seite wurde ich eher enttäuscht als begeistert. Und da hilft auch nicht Mr. Biehn.
„Dragon Squad“ versucht viel zu sein und greift sehr oft ins Regal des Filmzubereitungshandels, nur leider nicht weit oben genug im Regal. Dafür aber sehr, sehr oft. Und so wird die Einkaufstüte auch mächtig voll – zu voll. Der Film wirkt insgesamt überladen mit seinen zig Sub- und Neben-Plots in der Story. Hinzu kommt eine nicht gerade überschaubare Anzahl an Figuren, welche sehr stereotypisch daher kommen und vom Charakter her nicht wirklich deutlich und differenziert genug gezeichnet werden. Auf der Pro-Seite stehen diesen Mängeln gute Sets und angenehme Kostüme und Masken gegenüber.
[Technik]
Moderne Filme können von überall her kommen und unabhängig davon eine technisch hochwertige Qualität bieten. „Dragon Squad“ erscheint im anamorphen Breitbild-Format 1.85:1 und bemisst sich somit auf das Seitenverhältnis eines 16:9-Transfers. Für einen Action-Titel geht es nicht allzu sehr ans Eingemachte, zumindest was die Häufigkeit angeht. Wenn es denn kracht, dann hilft auch das gute Bild nicht, denn es geht alles sehr diffus und schnell zu, so dass Kantenschärfe und Detailreichtum leiden könnten. Kontrast, Farbgebung und grundsätzliche Dinge wie ein tiefer Schwarzlevel sind gegeben und befinden sich auf einem brauchbaren Niveau. Die Kompression geht ordentlich vonstatten und gibt keinen Anlass zur Sorge.
Wie so oft für Sunfilm Entertainment-DVDs, so haben wir es hier mit den Ton-Formaten Dolby Digital 5.1 und DTS zu tun. Dolby gibt es in den Sprachen Kantonesisch und Deutsch, DTS-Soundtrack hingegen lediglich in Form der deutschsprachigen Synchronfassung. Ab und an bringen die mehrkanaligen Soundtracks die räumliche Weite gut herüber und haben viel Dynamik und Druck zu bieten. Auch der Bass kommt nicht zu kurz. Die Sprachausgabe erklingt klar und deutlich aus dem Center-Speaker. Rauschen oder andere Fehlverhalten sind nicht auszumachen. Wir finden deutsche Untertitel vor.
[Fazit]
Am Ende bleibt ein zwiespältiger Eindruck eines ein wenig zu überladenen und abgedrehten Hong Kong-Thrillers mit einer im Grunde gelungenen Besetzung und einigen guten Momenten. Ob dabei der Beisatz „co-produziert von Steven Seagal“ ein Qualitätsmerkmal darstellt kann jeder für sich selbst beantworten. „Dragon Squad“ besitzt eine Laufzeit von rund 106 Minuten. Wir haben dazu unsere Meinung. Ein einfaches Menü bietet eine fast noch einfachere Navigation und so offenbaren sich die folgenden, eher übersichtlichen Bonusmateralien:
- Bio- / Filmografien der beteiligten Darsteller
- Trailer zum Hauptfilm
- 6 Trailer zu weiteren Sunfilm DVDs
Inhaltlich und vom Umfang her sehr schnöde und wenig aufschlussreich, wenn es um die Entstehung des Titels auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) geht. Also, wer Lust auf wilde Schießereien und eine ordentliche Portion Gewalt hat, der kann zugreifen. Vorausgesetzt jedoch, er hat die Volljährigkeit erreicht, denn „Dragon Squad“ erscheint ohne Altersfreigabe. Der Erscheinungstermin der Rental-Fassung war der 10. November, die Kauffassung erscheint am 1. Dezember zu einem Preis von rund 20,- Euro.
Andre Schnack, 30.11.2006
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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