[Einleitung]
Twentieth Century Fox Home Entertainment bringt uns einen Film mit Vorgeschichte auf High Definition Blu-ray Disc in den Handel. Die Rede ist von „Dragonball Evolution“, der viele Namensvorfahren hält und sich auf eine Animations-Vorlage beruft, nur dieses Mal in Realfilm-Ausführung. Unter der Regie von James Wong entstand dieses Jahr (2009) der Titel mit folgenden Hauptdarstellern in den führenden Rollen: Justin Chatwin, James Marsters, Joon Park, Jamie Chung, Emmy Rossum und Chow Yun-Fat. Diese Blu-ray Disc von Fox Home Entertainment kam und in die Finger und wir konnten ihr einen DVD-Check unterziehen.
[Inhalt]
Die Legende um die sieben magischen Dragonballs ist so alt wie die Geschichte selbst. Niemand weiß wo sie sich befinden. Doch wer es schafft sie zusammenzuführen, dem wird ein Wunsch erfüllt. Als der junge Krieger Goku (Justin Chatwin) in den Besitz eines Dragonballs gelangt, beginnt das größte Abenteuer seines Lebens. Ein Schwur machte ihn zum Auserwählten, der die Sieben zusammenführen soll. Eine fast aussichtslose Mission, denn auch der möchtige Lord Piccolo (James Marsters) macht Jagd auf die Dragonballs, um mit ihrer Hilfe die Weltherrschaft an sich zu reißen. Für Goku und seinen Begleiter, den legendären Meister Roshi (Chow Yun-Fat), beginnt ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit, dessen Ausgang das Schicksal der ganzen Welt besiegeln könnte!
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[Kommentar]
Wenn ein Anime-Titel in einen Real-Film überführt wird, so nennt Regisseur James Wong das dann irgendetwas mit Evolution, so wie „Dragonball Evolution“. Ob es inhaltlich auch eine Weiterentwicklung ist, das steht auf einem anderen Blatt Papier. So denn, „Dragonball Evolution“ bietet das, was die Verpackung angibt, überraschenderweise. Es sind teilweise arg lustige Auseinandersetzungen, die wir hier verfolgen können. So beginnt es mit der fabelhaften Schlägerei, in der unser Held keinen einzigen aktiven Schlag oder Tritt austeilt, und doch meisterhaft gewinnt.
Bei der Umsetzung fehlt es keinesfalls an choreografisch hochwertigen Kämpfen, doch es sind vielmehr die Umsetzungstechniken und deren Ergebnisse, die für positive Meinung sorgen. Davon war ich zuweilen recht überrascht. Es tut dem Film mit Sicherheit sehr gut, wenn man mit eher überschaubaren Anforderungen und Erwartungen an ihn heran tritt. Und man muss gestehen, dann bietet der Titel auch einen gewissen Unterhaltungswert. Berücksichtigt man dies nicht, so bleibt von „Dragonball Evolution“ ein eher durchschnittlicher Eindruck.
Ein erwähnenswerter Faktor, der direkt von der Adaption der Vorlage herrührt: Sie haben einen Hauptdarsteller ausgesucht, der die typischen Gesichtsausdrücke einer Animationsfigur aus Fernost zum Ausdruck bringen kann. Zuweilen sieht das etwas dümmlich aus, spiegelt jedoch den Charme seiner Vorlage durchaus wieder (was charmant ist). Alles in allem bleibt das gute Stück ohnehin recht substanzlos, was wohl einfach zum Konzept zählt.
[Technik]
Wir befinden uns inmitten einer sonderbaren Fantasy-Welt, in der ein sogenannter Dragonball für einen ordentlichen Schub an Macht sorgen kann. Diese Welt sieht gut aus, keine Frage. In vollen High Definition-Bildern wächst die Gunst des Titels beim Betrachter mit zunehmender Laufzeit. Dort, wo der Inhalt leider schwächelt, dort gewinnt der Film durch seine sauberen 2.40:1-Bilder in vollen 1080p und zeichnet viele Details und klare Konturen. „Dragonball Evolution“wirkt plastisch und farbenfroh, so wie es für eine Umsetzung eines Anime-Ursprungs auch sein sollte. Ab und an neigt der Kontrast, wenn man die böse Zunge sprechen lässt, einen Hauch zur Übersteuerung, ansonsten keine Mängel feststellbar.
Auch tonal lässt sich Goku & Co nicht lumpen. Neben gleich fünf Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachen Tschechisch, Polnisch, Ungarisch, Türkisch und Ukrainischfinden wir den russischen und deutschen Sound auch wahlweise in DTS 5.1 vor. Den englischen Originalton hingegen auch in DTS 5.1 HD Master Audio. 22 Sprachen stehe als optionale Untertitel dem Sound bei. „Dragonball Evolution“ bietet nicht nur in der Theorie das Potenzial eines Mehrkanaltons, sondern versteht es auch dies vom Papier in die Umsetzung zu hieven. Dabei wird kein Ohr enttäuscht. Stets klar und sauber steuert der Soundtrack die Dialoge aus, Hintergrundgeräusche gehören ebenso zu Programm, wie auch die unterschiedlichen, teils sehr gelungenen Surround-Effekte.
[Fazit]
Mit „Dragonball Evolution“ kam zugegebenermaßen nun nicht der Titel auf den Markt, den ich mir vorgestellt habe unbedingt anzuschauen. Doch ich kenne die Herkunft und habe Berührungen mit der Vorlage dieses Realfilms gemacht. Die technologische Umsetzung gelang bravourös, die inhaltliche Adaption mag Fans ansprechen, entfernt sich jedoch ein wenig von der Massentauglichkeit auf der Laufzeit von rund 85 Minuten. Extras? Ja, bitte:
- Audiokommentar
- 8 nicht verwendete Szenen
- Gokus Training
- Musikvideo: Bryan Anthony „Worked up“
- Spaß am Set
- Entstehung einer Szene
- Life after Filmschool mit Justin Chatwin
- Gokus Quest Game
Dies sind Extras, die inbesondere denjenigen ansprechen, der bereits einiges mit dem Dragonball-Franchise zu tun hatte. Die Entstehung des Realfilms zu verfolgen ist über die Extras ebenfalls gegeben, außerdem sind einige lustige Features abgefasst, die unterhalten können. Ein einfaches Menü mit den obligatorischen Auswahlen bietet die Navigation an. Die Altersfreigabe von „Dragonball Evolution“ liegt bei ab 12 Jahren; Erscheinungstermin ist der 23. Oktober zu einem Preis von rund 25,- Euro.
Andre Schnack, 24.09.2009
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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