Dragon’s Lair

Animation/Fantasy/Game
Animation/Fantasy/Game

[Inhalt]
Seit 1985 beschäftigt sich Starcom, heute Digital Leisure Inc., mit der sehr einfachen Videospiel-Unterhaltung. Man bediente sich bei den gelungenen Zeichentrick-Actionspielen einer einfachen Grundidee: ein Zeichentrickfilm, der interaktiv erfolgt. Der Betrachter nimmt das Zepter in die Hand und steuert mit seinen Geschicken das Dasein des Ritters auf der Mattscheibe – über die Fernbedienung des HD DVD Players. Wir konnten uns ein Exemplar der HD Erscheinung genauer ansehen. Der Dank hierfür gebührt Digital Leisure Inc. aus Kanada. Was taugt also die Reinkarnation des mittlerweile rund 20 Jahre alten und im Grundsatz eigentlich unveränderten Spieletitels „Dragon’s Lair“.

[Inhalt]
Sie schlüpfen in die Rolle von Dirk dem Mutigen, ein edler Ritter, der eine schöne Prinzessin aus den Klauen eines bösen Drachen befreien soll. Erkämpfen Sie sich den Weg durch das Schloss des schwarzen Zauberers. Gelingt es Ihnen seine Armee von Monstern zu besiegen und allen hinterlistigen Fallen auszuweichen? Beschreiten Sie den Pfad des Ehrenmannes. Das Abenteuer erwartet Sie…
(Quelle: Digital Leisure Inc.)

[Kommentar]
Ich erinnere mich gerne an Titel wie „Space Ace“ oder das famose „Dragons Lair“. Mit nostalgischem Anmut waren diese Gedanken behaftet. Und diese ach so einfachen Spiele verursachten einen ungemein hohen Spielspaß. Es war irgendwie so, als würde man einen Zeichentrickfilm mitgestalten, was natürlich viel Freude macht. Den Ritter durch die verschiedenen Gefahren eines tödlichen Schlosses zu bugsieren war stets eine helle Freude. Denn mit simplen Hoch, Runter, Link, Rechts und Kämpfen-Befehlen pro Szene war die Interaktion eigentlich aus heutiger Sicht arg beschränkt. Dennoch entsteht ein irgendwie magischer Charme, der sich sehr positiv auf das spielerische Geschehen auswirkt. Doch es ist nicht nur der Spaß, der durch die Steuerung des mutigen Charakters entsteht, der „Dragon’s Lair“ auszeichnet.

Es sind auch die gezeichneten Animationen, die einfach mit einem herrlichen Darstellungsstil daher kommen und zudem humorvoll in verschiedensten Arten das Ableben des armen Ritters zeigen. Irgendwie will man Dirk durch die zahlreichen Fallen und gefährlichen Situationen begleiten und ihn sicher durch sein waghalsiges Abenteuer begleiten und beschützen. Denn es gibt immerhin Reichtümer, Drachen, viele Gefahren und eine wunderschöne Prinzessin zu retten. Wenn das nicht der Stoff ist, aus dem die Träume der Männer sind. Eine musikalische, etwas altbackene Untermalung innerhalb des Spiels begleitet den Handlungsreisenden. Sie gefällt ebenfalls und selbst die Soundeffekte geben keinen großen Anlass zur negativen Kritik, wenngleich sie sehr einfach gehalten sind.

Die Steuerung der Abenteuer von Dirk dem Ritter erfolgt über die Fernbedienung des Wiedergabegeräts. Mag sich im ersten Moment praktikabel anhören, entwickelt sich jedoch – je nach Remote des eingesetzten Players – zu einem eher mühsamen Navigationszirkus, der nicht gerade ergonomisch oder komfortabel von der Hand geht. So entwickelt sich manch eine Szene zum reinen Glücksgedrücke. Es hilft einem jedoch eine hohe Aufmerksamkeit dem Geschehen gegenüber und eine kleine Rauten am unteren rechten Bildschirmrand, welche die Interaktionsmöglichkeit signalisiert. Jede Eingabe via Fernbedienung wird mit einer kurzen Anzeige am unteren, rechten Bildschirmrand quittiert. Man kann somit sofort erkennen, ob man mit seiner richtungweisenden Eingabe richtig lag, oder aber Dirk geradewegs ins Unglück steuert.

[Technik]
„Dragon’s Lair“ kommt in 1080p – breit und in vollendeter High Definition daher. Zumindest in der Theorie. Doch die Realität sieht leider anders aus. Denn dort haben wir es mit einem alten Zeichentrick in aufgemöbelten, technischem Gewand zu tun. Klar, die Bildzeilen werden gemäß der Theorie ordentlich aneinandergereiht dargestellt. Dennoch: Im Resultat nicht immer gerade zufriedenstellend, was sich hier der Netzhaut offenbart. Denn wir erkennen, trotz der wirklich ausgesprochen scharfen Konturenzeichnung einen spürbaren Grad an Körnigkeit, der sich praktisch durch alle Bilder hindurch zieht. Das Master gibt also nicht mehr her, was auch nicht sonderlich verwunderlich ist. Eine hohe Kantenschärfe und die knackigen, frischen Farben sprechen hingegen deutlich für diesen Wide-Screen Transfer.

Tontechnisch gibt es bei „Dragon’s Lair“ keinen großen Surround-Schauer, der für Applaus sorgt. Es sind vielmehr immer die gleichen akustischen Signale, die da an unsere Ohren dringen. Immer die gleiche Musik, seit praktisch nunmehr über 20 Jahren. Macht aber nichts, denn der Charme wirkt heute wie dazumal und geht einher mit einem einfachen Spielspaß. „Dragon’s Lair“ kommt mit einfacher Akustik daher. Dirk sagt praktisch nichts, lediglich die Geräusche seiner tausend Tode und wenig dynamische Umgebungsgeräusche und etwas Musik sind vorhanden. Von den Eigenschaften eines Dolby Digital 5.1-Tons merken wir relativ wenig. Zwar wird der Betrachter ins Geschehen eingebunden, doch steht die HD Disc keinem Vergleich zu Surround-Einsätzen in Filmen.

[Fazit]
Welch ein turbulenter Test. Habe ich als Kind doch Dirk den Ritter abgöttisch geliebt und fasziniert zugeschaut, wie er seine Abenteuer bewältigte, oder eben grandios versagte. Doch es sind über 25 Jahre vergangen. Und nun sehe ich „Dragon’s Lair“ und frage mich, warum ich so etwas in Anbetracht der modernsten Computer-Spiele und Konsolen-Titel noch spielen soll? Die Antwort ist einfach und genial zugleich: weil es Spaß macht. Tatsächlich schafft es der im Grunde so einfache Titel sich ins Herz der Betrachter zu bohren. Dabei liegt es an der Kombination aus Tricktechnik und Interaktionsmöglichkeiten, die vor allem Kinder faszinieren. Neben dem „Spiel“ gibt es folgende Features:

  • Watch Dragon’s Lair (21 Min.)
  • Video Commentary (19 Min.)
  • Creator Interviews (23 Min.)
  • High Definition Restoration (1 Min.)
  • Dragon’s Lair Time Capsule (2 Min.)
  • Previews zu „Space Ace“ und „Dragon’s Lair II“

Schaut man sich den Film mit der „Watch“-Funktion an, so wird man auch Zeuge der jeweiligen Sequenzen des Ablebens von Dirk. Dies streckt die Laufzeit jedoch nur bedingt. Alle Extras sind in technisch hochwertiger Qualität vorhanden und entführen gelungen in die Entstehung und Hintergründe des Titels. Für Fans des Genres und diejenigen, die den Titel bereits im Original gespielt haben, eine durchaus gelungene Möglichkeit der Abwechslung. Durch diese HD Veröffentlichung am 15. August erhält eine weitere Generation ein Videospiel, das bereits seit einem Vierteljahrhundert zu unterhalten versteht. Wir sind technisch begeistert und freuen uns auf „Space Ace“ und „Dragon’s Lair II“ auf HD DVD!

Andre Schnack, 14.08.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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