Drive

Crime/Drama/Thriller
Crime/Drama/Thriller

[Einleitung]
Mit der Standard Definition auf DVD von „Drive“ erscheint ein Action-Gangster-Thriller des dänischen Regisseurs Nicolas Winding Refn, der sich bereits für „Pusher“ verantwortlich zeigte. Der 2011 abgedrehte Titel ist besetzt in der führenden Rolle mit Ryan Gosling, an seiner Seite finden sich ferner ein: Carey Mulligan, Albert Brooks, Bryan Cranston sowie Ron Perlman. Das Drehbuch schrieb Hossein Amini nach einer Romanvorlage von James Sallis. Wir konnten uns dem Titel genauer widmen und berichten aus erster Hand über die inhaltlichen und technischen Aspekte, sowie auch der Ausstattung der Veröffentlichung im allgemeinen.

[Inhalt]
Tagsüber arbeitet Driver (Ryan Gosling) als Stuntman für Hollywood. Reine Routine. Erst nachts erwacht der wortkarge Einzelgänger zu Leben, als Fahrer von Fluchtfahrzeugen bewaffneter Einbrüche. Keiner kann ihn schnappen, keiner kann ihm das Wasser reichen. Dann lernt der coole Driver seine neue Nachbarin Irene (Carey Mulligan) kennen und verliebt sich in die allein erziehende Mutter. Als Irenes Ehemann Standard (Oscar Isaac) aus dem Knast entlassen wird, lässt sich Driver zu einem vermeintlich todsicheren Ding überreden: Mit der erbeuteten Kohle will Standard seine Schulden abbezahlen und Irenes eine gesicherte Zukunft bieten. Doch alles geht schief. Die Jagd auf Driver und Irene ist eröffnet wenn es ihm nicht sofort gelingt, den Spieß umzudrehen…
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Eine Verfolgungsjagd besonderer Natur eröffnet diese Erzählung. Der Betrachter versteht sofort, warum der Film so heisst, wie er heisst. Bunte Farben, künstliche Straßen- und Häuserbeleuchtungen; ja, es keimt gar etwas Charme der späten 80er, bzw. frühen 90er Jahren auf. Solche Stilmittel sind keine Seltenheit in „Drive“, ebenso wenig klassische Elemente im Film-Noir-Style. Doch von was erzählt uns „Drive“? Allen voran von einem Mann. Ein Mann, der Auto fährt, in vielerlei Belangen sogar. Kein Mann vieler Worte, sondern einer, der das Talent des Films teilt, einfach mal den Mund zu halten und Augen und Gesichter sprechen zu lassen. Ein Mann im Schatten. Und ein Mann, der Dreck am Stecken hat. Sehr gut dargestellt von Ryan Gosling.

Zusammen mit Carey Mulligan ein prima Gespann, dass es sogar schafft eine Romanze im Schatten weiterer Geschehnisse glaubhaft und spürbar darzustellen. Kommen wir zur handwerklichen Umsetzung. Typische Merkmale: Kamerafahrten, unterlegt von einem melancholischen Music-Score, der zur Grundstimmung passt, dann jedoch immer wieder im krassen Kontrast zu den actiongeladenen, teils brutalen Momenten steht. Ferner bemerkenswert ist die gelungene Mixtur aus hellen und dunklen Situationen, ein Lichtspiel künstlicher Quellen, wie es kaum besser ausschauen könnte. Wenn das Tempo zunimmt, so gewinnt die Musik ebenfalls an Speed und Elektro-Einfluss. Gut gemacht. Soviel zu den kantigen und vor allem positiven Aspekten von „Drive“.

Wollte ich, so würde ich dem Film Innovationsmangel vorwerfen. Er stützt sich zu sehr auf die klassische Werte-Vermittlung, hier dargestellt über recht simple und einfach zu erkennende Rollenverteilungen, Botschaften und die Charaktere an sich. Vielleicht nimmt sich „Drive“ auch zu viel Zeit für die Darstellung einige Situationen. Ich bin nicht dieser Meinung, denn gut inszenierte Szenen, unter anderem gefilmt aus dem fahrenden Auto heraus, sind keinesfalls Standard und gehören ebenso keineswegs zum 08/15-Programm des Action-Kinos. „Drive“ übertreibt nicht, ist stellenweise brutal und stets abwechslungsreich und cool…

Und tatsächlich verdient sich dieser Film seinen Titel: „Drive“ … es wird gefahren!

[Technik]
Anamorphes Bild im 2.35:1-Format, das gibt es hier geboten. „Drive“ hat eine eigensinnige und sehr wirkungsvolle Farbgebung. Wer sich mit Video-Spielen beschäftigt, der fühlt sich an den Charme eines „GTA Vice City“ erinnert. „Drive“ bietet etwas Miami Vice-Style, kombiniert mit einem extrem stimmungsvollen Soundtrack. Der Kontrast der oftmals farbigen Bildelemente, die Konturenzeichnung und der Schärfegrad gehen in Ordnung. Von der Ausleuchtung her gibt es lediglich positives zu vermelden, das Licht- und Schattenspiel gefällt unheimlich gut. Der Gesamteindruck ist somit ein guter. Rauschen oder Verunreinigungen im nennenswerten Umfang sind nicht vorhanden und die Kompression arbeitet ebenfalls unauffällig.

Deutscher oder wahlweise der englische Original-Ton können hier ausgewählt werden. Beide Soundtracks liegen im Dolby Digital 5.1-Format vor. Ebenfalls sind optionale Untertitel in den beiden vorgenannten Sprachfassungen auf der Disc vorzufinden. Fehler sind praktisch nicht auszumachen, es überwiegen rundum die guten Eigenschaften, die auch in der Praxis zur Geltung kommen. Allen voran der stimmungsvolle Music-Score, intensiv, räumlich und voluminös. Effekte sind teils ruhiger Natur, dann jedoch eher brachialer Güte – eben von der Situation abhängig. Bei der Umsetzung ging alles soweit gut. Auch die Sprachausgabe gefällt gut.

[Fazit]
Mit der Standard Definition DVD zu „Drive“ erscheint ein toller, stylischer Genre-Mix mit klarem Hang zum Action-Gangster-Thriller mit romantischem Hauch und einem unheimlich gelungenem Atmosphäregrad. „Drive“ bietet zudem einen hervorragenden Music-Score an, der hier ebenfalls technisch gelungene Abbildung findet. Auf rund 97 Minuten Laufzeit bietet sich ein Film mit einer Altersfreigabe von ab 18 Jahren. Das einfach gehaltene Menü bietet folgende Sonderausstattungen – um im Thema des Automobils zu verbleiben – im Zugriff:

  • Interviews mit Cast & Crew
  • Trailer
  • Making Of
  • B-Roll
  • Featurette „I Drive“
  • Featurette „Under the Hood“
  • Featurette „Driver and Irene“
  • Featurette „Cut to the Chase“

Alles in allem sind auch die Bonusmaterialien gut gelungen und bieten eine recht umfangreiche Spieldauer von rund 93 Minuten und damit einen interessanten Einblick in die Entstehung des Films. Feine Sache! Erscheinungstermin dieser DVD Version ist der 29. Juni 2012. Die Disc wird in so, wie sie hier zum Review vorlag, rund 14,- Euro kosten. Ich bin begeistert von „Drive“ und kann ihn nur empfehlen. Dieses Rennen entscheidet der Film definitiv für sich – unter Bestzeit.

Andre Schnack, 14.06.2012

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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