Dune (2021)

Action/Adventure/Drama
Action/Adventure/Drama

[Einleitung]
Unter der Regie von Denis Villeneuve entstand 2021 ein Remake eines Science-Fiction Klassikers, der einen ganz anderen Ruf als Filme hat, die zeitgleich mit ihm entstanden und heute Weltruhm genießen. Die Rede ist von „Dune“, erstmals inszeniert 1984, also vor 37 Jahren. Vieles hat sich seither getan. Ich war gespannt darauf, was man aus der Vorlage, dem gleichnamigen Roman von Frank Herbert herausholte. Der Originaltitel lautet im übrigen „Dune: Part One“, was vieles aussagt. „Dune“ (2021) ist besetzt mit Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Javier Bardem, Dave Bautista und weiteren. Nun war es soweit und einen Tag vor Weihnachten traf mein 4K Ultra HD Exemplar zu „Dune“ ein…

Inhalt
Um die Zukunft seiner Familie und seines gesamten Volkes zu sichern, muss Paul auf den gefährlichsten Planeten des Universums reisen. Nur auf dieser Welt existiert ein wertvoller Rohstoff, der es der Menschheit ermöglichen könnte, ihr vollständiges geistiges Potenzial auszuschöpfen. Doch finstere Mächte wollen die Kontrolle über die kostbare Substanz an sich reißen. Es entbrennt ein erbitterter Kampf, den nur diejenigen überleben werden, die ihre eigenen Ängste besiegen.
(Quelle: Warner Bros. Entertainment)

[Kommentar]
Es geht hier nicht darum sich möglichst nah am Titel von 1984 zu orientieren, sondern am Stoff, der Grundlage zu all den verfilmten Themen (Dune, Children of Dune, etc.) rund um Dune gibt, die Romane von Frank Herbert. Wenn man also einen Vergleich ziehen sollte, so den zwischen der neuen Interpretation des (alten) Romanstoffs. Unterschiedlichste Faktoren, darunter nicht zuletzt zeitgenössische wirkten mit Sicherheit auf die Neuverfilmung von 2021 ein, und natürlich gibt es große Unterschiede zur 1984er Version. Doch sollte es darum nur nebensächlich gehen. Zwar habe ich die Romane nicht gelesen und bin vielleicht genau deswegen ein gutes Beispiel. Schließlich soll der Film als solcher funktionieren.

Und das tut er auch, Entwarnung ohne weitere Spoiler. „Dune“ ist vor allem eines: richtig groß angelegt. Ich meine groß im Sinne von gigantisch, überdimensional riesig. Das war ein Eindruck, der gleich häufiger bei mir über die Laufzeit hinweg entstand – ein gutes Zeichen. Technisch gelangen prächtige Bilder, stark gemacht, visuell par excellence. Dazu: Musik von Hans Zimmer. Was sollte hier jetzt noch schiefgehen, wenn nicht die darstellerischen Leistungen alles nach unten ziehen oder aber … die Geschichte Mist ist.

Irgendwie schön und doch auch recht trostlos dort, wie es mir scheint.

„Dune“ ist anders als „Das fünfte Element“ oder „Star Wars“, da er ernster wirkt, die Grundstimmung auf mich pessimistischer und noch etwas mystischer wirkte und – wichtigster Aspekt – das Erzähltempo sich sehr unterscheidet. „Dune“ nimmt sich viel Zeit für das Zeichnen der beteiligten Charaktere, was dem gesamten Themenkomplex mit Sicherheit gut tun wird, vor allem wenn man an den zweiten Film denkt, so ist dies ein wichtiger Faktor.

Aufbau und Ablauf des Films wechseln zwischen durchaus sehr spannend und actionlastig gestalteten Situationen sowie den ruhigeren, auf den Dialog ausgerichteten Momenten. Beides ist hier tatsächlich wichtig, um die Geschichte vorwärts zu bringen. Richtige Überraschungen bleiben aus, auch Twists and Turns sind hier nicht so richtig mit von der Partie. Die Rollen- und Feindbilder sind klar, das aufzuklärende Mysterium hinter dem Spice, den Fremen sowie dem Planeten (Dune) hingegen ist tiergehender als erst einmal angenommen. Nach Ablauf der Credits am Ende muss ich schon sagen, dass ich nun Part Two freudig entgegenblicke.

Tricktechnisch betört „Dune“ das Publikum regelrecht, die visuellen Effekte sind wirklich gut und suggerieren einen unheimlich monumentalen Eindruck dessen, was wir sehen. Seien es die coolen Ornithopter, die irrsinnig riesigen Sandwürmer oder schlichtweg Aufnahmen im Licht- und Schatten-Spiel vor dem Hintergrund schier endloser Weiten aus Sand. Viele Ideen sind gar nicht mal so neu, anderes wurde neu aufgelegt und ähnelt dem Werk von 1984 recht stark, weiteres ist ganz frisch ausgestaltet oder aber kommt praktisch neu hinzu, wenn man den Vergleich wieder ziehen will.

… irgendwie steckt hier der Wurm drin. Und atmen ist auch schlecht…

[Technik]
Gespannt war ich bei „Dune“ eben auch auf die visuelle Umsetzung, inhaltlich sowie in Sachen Ultra High Definition. Und „Dune“ enttäuschte mich nicht. Der Einschlag, den der damals abgedrehte Titel optisch hinterließ, war gewaltig. Sets und Kostüme, Masken und einfach alles war anders in dem Film, als alles bis dahin gezeigte. Ganz so ist es bei Denis Villeneuves Werk nicht und dennoch gewinnt es Pluspunkte durch die tolle, monumentale Optik eines Epos. Der Video-Transfer erfolgt mittels 2.160p Ultra High De­finition-Aufnahmen, das 16:9-Geschehen hinterlässt von Beginn an einen gut bis sehr guten Eindruck. Die Dolby Vision verläuft im Format 2.39:1 in HDR und als einziges Manko arbeitet sich ein zartes Rauschen heraus, das zudem nur selten auftritt. Tolles Bild, egal was auch geschieht im Film.

Kommen wir zum Ton. Das Brummen, wenn Sandwürmer angelockt werden, die Kampfgeschehnisse zu Boden und in der Luft oder aber auch die ruhigeren Momente, in denen auch der Music-Score zartere Töne anschlägt – all das gelang sehr gut. Technisch betrachtet gilt das Lob einem Dolby Atmos TrueHD in wahlweise Deutsch, Englisch oder Italienisch, zusätzlich gibt es noch Dolby Digital 5.1-Sound in sechs Landesversionen, Audiodeskription für Blinde in Deutsch 2.0 und eben auch den Originalton in Englisch 5.1. 10 Untertitel stehen parat und ebenfalls gibt es drei für Hörgeschädigte. Qualitativ ist das Aufgebot sehr gelungen und entführt uns in verschiedene Welten, die sich auch akustisch voneinander abgrenzen. Das Spektrum ist breit, der Ton vielfältig und weit im Klang und somit ein Erfolg auf ganzer Linie.

Sandleute! Nein, falscher Film. Aber die hier leben auch im Sand.

[Fazit]
Denis Villeneuve hievte „Blade Runner“ in eine neue Generation, warum nicht also auch „Dune“ in einer neuen Interpretation, nicht als bedingungsloses Remake des 1984 entstandenen Titels von Regisseur David Lynch? Dachte sich auch Mr. Villeneuve und erschuf letztes Jahr (2021) auf 156 Minuten den „Part One“ einer vermeintlich groß angelegten Sache. 2023 soll Part Two in die Kinos kommen und die zweite Hälfte des ersten Buchs von Frank Herbert abschließen. Für mich kann ich behaupten, dass mir dieses „Dune“ sehr gut gefiel. Dieser Film ist anders als der von 1984, doch genug der Vergleiche, er ist eine toll gemachte Interpretation des Stoffs und legt Wert auf Details.

  • Die großen Häuser (Haus Atreides, Haus Harkonnen, Die Bene Gesserit, Die Fremen, Die Spice-Melange)
  • Hinter den Kulissen von Dune: Der Trainingsraum
  • Hinter den Kulissen von Dune: Der Spice-Harvester
  • Hinter den Kulissen von Dune: Der Kampf gegen die Sardaukar
  • Erschaffung der antiken Zukunft
  • Meine Wüste, mein Dune
  • Konstruktion der Ornithopter
  • Gestaltung des Sandwurms
  • Vorsicht vor dem Baron
  • Kleidung aus einer anderen Welt
  • Eine neue Klangwelt

Eine Stunde zusätzliche Laufzeit kommt durch die Extras zustande, wie schön. Auch schön, dass die Inhalte gelungen sind und mit zusätzlichen Informationen überzeugen können. All das gibt es für 28,- Euro. Dran denken, dass neben dem Hauptfilm in 4K auf 4K BD auch noch eine ‚normale‘ BD beiliegt. Altersfreigabe für das gesamte Produkt: ab 12 Jahren. Angesichts dessen, dass die Blu-ray von „Dune“ (2021) rund 16,- Euro kostet, muss jeder für sich den höheren Kaufpreis und den gebotenen Mehrwert von UHD in vollen 2.160p bewerten und dann über eine etwaige Anschaffung entscheiden.

Andre Schnack, 12.01.2021

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★★☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★★☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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