[Einleitung]
„Dune – Part II“ ist die Fortsetzung von „Dune“ von 2021. Knappe drei Jahre hat es gedauert, bis wir Paul Atreides mythische Reise auf dem Wüstenplanet Dune beim Volk der Fremen weiterverfolgen dürfen. Ich war gespannt. Wenngleich nicht derart, als das es mich ins Kino getrieben hat, so war ich doch sehr zügig beim Einlösen von Online-Geld gegen die Amazon Prime Streaming-Veröffentlichung des abenteuerlichen Science-Fiction Spektakels. „Dune: Part Two“ (Originaltitel) soll dort weitermachen, wo der erste Film aufgehört hat. Und wie es wohl scheint gibt es den Plan für den dritten und letzten Film, was jedoch noch Jahren dauern wird. Hier nun die 4K-Fassung zu „Dune – Part II“.
[Kommentar]
Stimmungsseitig gibt es praktisch nie etwas zum Lachen, und doch geht es nicht direkt bierernst zu. Zwar hat das Ableben jüngst liebgewonnener Figuren hier einen Game of Thrones-Charme zu versprühen, doch mit viel Individualität und Eigensinn. „Dune – Part II“ ist keinesfalls eine lediglich gradlinig erzählte Science-Fiction Saga, sondern bietet auf Grund ihrer politischen Komplexität und der inhaltlichen Tiefe viel Substanz. Was natürlich auch daran liegt, das wir einen Roman als Vorlage hatten, wenngleich man viele Freiheiten bei der Interpretation vollzog. Im Ergebnis für mich ein absolut sehenswerter Film.
Die tollen Figuren, der durchdachte optische Style und die spannungsreiche Inszenierung, die nicht alle Handlungen und Hintergründe heraus posaunt – das sind einige Faktoren, die Dune auszeichnen. Auf der anderen Seite kann das allerdings auch ein wenig abschrecken oder gar den Zugang zum Inhalt etwas verwehren, da indirekt einiges vorausgesetzt wird. Eines jedoch ist zweifelsohne festzustellen: Die Macht der Bilder, Denis Villeneuve hat sie verstanden. Und noch viel mehr wert: er ist auch in der Lage es umzusetzen und in eine spannende, interessante Erzählung über die Erblast eines Anführer und mythische Aspekten zu wandeln.
Offenbar ging es vielen wie mir bei dem Stoff. Die Schwesternschaft der Bene Gesserit hat es mir angetan, denn ihre Einflussnahme auf Entwicklungen, die in hunderten von Jahren stattfinden, bringt eine ganz neue Ebene in das Material. Nicht, das dies notwendig gewesen wäre, da ohnehin bereits durch die unterschiedlichen optischen Stilmittel und den komplexen Inhalt der Auseinandersetzungen zwischen den Häusern unter dem Imperator genug ‚Inhalt‘ vorhanden ist. Ich bin einfach nur gespannt auf den Abschluss mit Teil 3.
[Technik]
Teilweise epische Bilder stellen sich hier vor dem Auge ein. Sie sind hoher Güte was die Kantenschärfe, den Detailgrad und die Sauberkeit betrifft. Selbst rasante Bewegungen und Animationen tun dem Geschehen keinen Abbruch. Ob nun die in trist schwarz-weiß gehaltene Heimat der Harkonnnen oder der von Sandstürmen beinahe unbewohnbare Süden Arrakis’ mit seinem gelben Glanz – der 4K Bildtransfer versteht sein Handwerk. Alle 2160p Aufnahmen wirken auch so und es gelingt ihnen trotz einer von der Bandbreite abhängigen Bitrate sehr gute Bilder auf das Wiedergabegerät zu zaubern. (1.90:1, 2160p)
Dieses Amazon Prime-Streaming Produkt bringt die Wiedergabesprachen Deutsch und English in gesprochenen Format sowie per Audiodeskription. Wahlweise gibt es Untertitel in beiden Sprachen (Deutsch UT, English CC). „Dune 2“ ist in der Tat ein sehr akustischer Film, nicht nur sehr visuell. Und zwar arbeitet beides hier Hand in Hand und erhöht die gegenseitige Wirkung gekonnt. Opulente Aufnahmen werden von einem bombastischen, omnipräsenten und von der Vielfalt her sehr eingeschränkten Music-Score begleitet. Toll gemacht. Doch auch die Action kracht ordentlich in den verschiedenen Mehrkanalton-Formaten, die hier vorzufinden sind.
[Fazit]
Nun heisst es warten, denn die Zeit wird etwas andauern, bis es zu einem dritten und wohl letzten Dune-Film kommen wird. „Dune – Part II“ ist ein Film, den nicht jedermann in sein Herz schließen wird. Doch für mich ist es eine tolle und frische Interpretation einer Geschichte, die bereits mit dem Klassiker dazumal eine eigensinnige Umsetzung fand – und scheiterte. Zusätzliche Informationen gibt es hier in Form von inhaltlich bezogenen Einblendungen während der Ansicht. Amazon Prime nennt dass dann Bonus X-Ray Version. Zwei Stunden und 46 Minuten (166 Min.) ist eine epische Laufzeit. Und doch wirkte der Film und sein Verlauf zu keinem Zeitpunkt irgendwie langsam oder gar langweilig auf mich.
Andre Schnack, 29.04.2024
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