[Einleitung]
Nach einem enttäuschenden „Dungeons & Dragons“ aus dem Angebot der New Line Entertainment aus dem Jahr 2000 erscheint nun (2005) von universumfilm und UFA der zweite Teil mit dem Titel „Dungeons & Dragons – Die Macht der Elemente“ (Originaltitel: Dungeons & Dragons 2 – The Elemental Might). Unter der Regie von Gerry Lively versuchte man erneut sein Glück, ein mehr als bewährtest und über 30 Jahre lang erfolgreiches Pen & Paper-Rollenspiel adäquat auf die große Leinwand zu zaubern. In den Hauptrollen bediente man sich Mark Dymond, Bruce M. Payne, Clemency Burton-Hill, Dawn Akemi und Geoffrey T. Bersey als Hauptdarsteller. Wir waren gespannt, ob ein langweiliger Fantasy-Abklatsch, oder aber ein ambitioniertes, atmosphärisches Fantasy-Werk entstand.
[Inhalt]
Der böse Zauberer Damodar ist seit einhundert Jahren mit dem Fluch belegt, unter großer Pein als Untoter in den Abgründen der Welt zu verweilen. Um den Fluch zu lösen, braucht er den schwarzen Orb, der die bösen und mächtigen Kräfte des schwarzen Drachens bündelt. Der schwarze Orb ist aber seit tausenden von Jahren an einem sicheren Ort verwahrt, den kein Lebender betreten kann. Nach langer Suche gelingt es Damodar dennoch, den Orb an sich zu bringen und sich damit von dem auf ihm lastenden Fluch zu befreien. Durch die Kraft des nun wieder aktivierten schwarzen Orbs erwacht bei Mondfinsternis der schwarze Drache, der einst das Reich und die Stadt Ismir beherrschte und dessen Bewohner terrorisierte. Damodar sinnt auf Rache an dem ihm verhassten Ismir, in dem er einst ein angesehener und mächtiger Mann war. Durch die Vision der jungen Magierin Melora wird die durch Damodar drohende Gefahr erkannt. Ein Spiel gegen die Zeit beginnt: Berek, einst ein ruhmreicher Kämpfer, wird von Galtar, dem König Ismirs, ausgesandt, um den Orb zurückzuerobern.
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Wer AD&D oder D&D gespielt hat oder aber immer noch spielt, der wird sich in nur wenigen Belangen an sein imaginäres, abstraktes Rollenspiel erinnert fühlen. Ach was waren das für Zeiten, als bei Kerzenschein unter schöner Atmosphäre, dem einen oder anderen Getränk und Knabberkram die mehrseitigen Würfel über Zufälle, Monsterstärken und das Treffen mit dem kalten Stahl der Klinge entschieden. Heutzutage ist diese Art der Unterhaltung praktisch dem digitalen Entertainment gewichen. Vorstellen braucht man sich nicht mehr viel, denn der Computer oder die Konsole liefern die Fantasy-Welt in nahezu perfektem 3D. Darüber mag man diskutieren und jeder seiner Meinung sein. Über die Leistungen dieses Films hingegen nicht. Fest steht nämlich, dass er sich insgesamt besser schlägt, als sein Vorgänger.
Woran das liegt wird auch rasch klar. Denn was im ersten Teil aus lieblosen Zusammenklatschen von durchaus ansehnlichen Special-Effects unter Beimengung sonderbar anmutender Charaktere entstand, weicht hier einer durchaus sinnvoll konstruierten Story, welche sich an die klassische Abenteurer-Gruppe entsinnt und diese geschickt mitthematisiert. Als Rollenspieler mag man dies, letztlich funktioniert der Herr der Ringe mit seinen Handlungsreisenden exakt genau so. Was nicht bedeutet, dass wir hier auch nur annähernd einen Film vergleichbarer Güte erhalten. „Dungeons & Dragons 2″ konzentriert sich von Beginn an recht zackig auf zwei Plots: die umfassende Bedrohung durch einen aufwachenden Drachen und die Gefahr eines sonderbaren Magiers, der von den Untoten zurückkehrt.
Die Gruppe an Helden trotz den aufkeimenden Bedrohungen angenehm und unterhaltsam. Mit recht wenigen Mitteln wurde eine ordentliche Leistung erzielt. Musikalischer Einsatz findet effektiv statt. In manchen Momenten wirkt die Musik nur sanft und seicht im Untergrund, in anderen hingegen übernimmt sie das Ruder und umsorgt den Betrachter mit schönen Tönen und einem gelungenen Score. Die Figuren sehen teilweise ein wenig zu rein aus. Sehr gute Maske besteht nicht nur aus fantasievoll gestalteten Kostümen, sondern auch aus einem gesunden Verhältnis zwischen Inhalt und Ausstattung. So passt es einfach nicht, dass Krieger und Kämpfer sowie Zauberinnen einfach stets wie aus dem Ei gepellt ausschauen.
[Technik]
Modern und zeitgemäß präsentiert sich das teils mittelalterlich anmutende Geschehen mittels anamorphen Breitbild-Transfers im Format 1.85:1. Das 16:9-Geschehen hinterlässt eine gute Figur und versteht sich von Beginn an ordentlich und technisch hochwertig in Szene zu setzen. Immer wieder gibt es lobende Worte für die klare Konturenzeichnung zu finden, was auch für den Detailgrad des Geschehens Geltung hat. Knackige Farben zeichnen ein lebhaftes und plastisches Fantasy-Reich und nicht selten wird ein für das Budget wirklich gutes Niveau aus technischer Perspektive erreicht. Ein tiefer Schwarzton stellt die Basis des Transfers dar, die Visualisierung geschieht nahezu fehlerfrei, von Drop-Outs und groben Kompressionsartefakten keine Spur, ebenfalls treten keine durch das Master bedingte, sichtbare Verunreinigungen auf den Plan. Gelegentliches Rauschen im Untergrund stört kaum.
Der Ton von „Dungeons & Dragons 2″ beweist sich durch seine recht abwechslungsreiche und saubere Wiedergabe-Qualität. Zum Zuge kommt das Stereo-Format aus dem Hause Dolby. Wahlweise kann der Digital 2.0-Ton in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch vernommen werden. Weniger weit in seiner Räumlichkeit leidet das Geschehen eine Spur unter der Einschränkung auf zwei Kanäle. Auf der anderen Seite wird für einen solchen Zweikanalton ausreichend akustische Plastizität geboten. Das Volumen ist sinnvoll gemischt, die Dialoge erklingen stets klar und verständlich, ein wenig vom Rest abgehoben. Eine musikalische Begleitung schlägt zuweilen ein und bestimmt mit ein wenig Dynamik den Rest des Soundtracks. Untertitel gibt es optional in den Sprachen Deutsch und Englisch.
[Fazit]
Für mich haben die Macher im Sequel zum geqäulten ersten Film eine echte Verbesserung aufs Parkett gelegt. Es sind einige der für Rollenspieler typische Dialoge, die recht dezenten und doch passenden Darstellungsweisen und letztlich die leichte Bekömmlichkeit des Titels, die über eine Laufzeit von rund 101 Minuten dann unterhalten. Dennoch erblasst der Inhalt der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) vor Größen wie „Conan“ oder „Legende“. universumfilm gönnte der Disc neben dem Hauptfilm noch einige Extras, die da wären:
- Making Of
- Featurettes zu „Dungeons & Dragons“
- Trailer
Inhaltlich können die Specials nicht großartig begeistern, sie sind eher als nette Beigaben zu verstehen und peppen den Gesamteindruck unwesentlich auf. Immerhin haben sich jedoch eine Laufzeit von weiteren 40 Minuten im Gepäck. „Dungeons & Dragons“ hat sich in Form dieser DVD vom ersten Film her deutlich verbessert. Fans erleben ihren Spaß und jedem, der einmal Rollenspiele mochte oder auf Fantasy-Filme steht, sollte dieses ab 12 Jahren freigegebene Stück einmal anschauen. Veröffentlichung erfolgt am 16. Oktober.
Andre Schnack, 10.10.2006
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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