[Einleitung]
Im französischen Original lautet der Titel „Une fille facile“, was soviel bedeutet wie „Ein leichtes Mädchen“. Und angesichts des Covers der hier getesteten Standard Definition-DVD Fassung scheint dies auch Programm zu sein. Vor der Kamera posieren und schauspielern Mina Farid, Zahia Dehar, Benoît Magimel, Clotilde Courau, Nuno Lopes und weitere. Die Regie übernahm Rebecca Zlotowski nach einem Drehbuch von jener und Teddy Lussi-Modeste. Der hier vorliegende DVD-Film erscheint aus dem Angebot von Alamode Film und ich konnte die Gelegenheit wahrnehmen und mir ein genaueres Bild machen.
[Kommentar]
Mir gefallen Filme durchaus, die mit leicht bekleideten Damen und jungen Frauen das Auge des Mannes reizen und die vom Verstand getriebenen, rationalen, aufmerksamkeitsintensiven Vorgänge eher vernachlässigen. Dabei ergeben sich tolle Thriller, wie zum Beispiel Brian DePalma’s „Body Double“ (dt. „Der Tod kommt zweimal“) von 1984 oder „Das Biest“ (Originaltitel „The Crush“) mit Alicia Silverstone sowie Cary Elwes. All das kann gut funktionieren, bei „Ein leichtes Mädchen“ könnte es besser funktionieren, als es hier der Fall ist. Die Darstellerinnen hingegen leisten einen guten Job, brillieren jedoch eben nicht derart, als das die Leistungen den Film tragen könnten. Schlussendlich erweckt der Titel dann doch zu sehr Soft-Porn und verlässt sich auf hübsche Brüste und Kurven… Dabei darf man den Film auch nicht unterschätzen. Er zeigt einen Spiegel und stellt Fragen.
[Technik]
Nicht mehr ganz so auf der Höhe der Zeit, wie man es heute schon erwartet. Klar, das bereits nächste Medium steht in den Startlöchern zur flächendeckenden Vermarktung, nicht nur bei ausgesuchten Titeln zu noch hohen Produktionskosten und somit etwas mehr Risiko als dem Brot und Butter-Geschäft mit der Blu-ray Disc in 1080p, sondern eben für alle Titel, auch die Wiedervermarktung. Das „leichte Mädchen“ zeigt sich hier primär und überwiegend in einer auch leichten Qualität. Ein wenig zu soft, zu weich, schlussendlich zu fahl in der Intensität. Der anamorphe Transfer hält dem Mittel stand, keine Frage, hätte ich mir jedoch visuell einen feineren Abschluss gewünscht. 2.35:1, 16:9.
„Ein leichtes Mädchen“ macht sich mehrkanalig auf den Weg, wenig überraschend, das es sich dabei um das Dolby Digital 5.1-Verfahren handelt, dass hier zum Einsatz kommt. Dies ist üblich seit es die DVD gibt und nachdem die nicht komprimierten PCM- und Pass-Through-Varianten mehr oder weniger im Markt versagten. Eine Dolby Digital 5.1-Variante in französischer sowie eine weitere in deutscher Sprache. Untertitel sind ausschließlich in Deutsch vorhanden. „Ein leichtes Mädchen“ geht tatsächlich sehr leicht vor, wenn es um die räumliche Wirkung geht und die Dynamik auch etwas Unterstützung leisten will. Nun denn, hier wäre vielleicht mehr möglich gewesen für einen so jungen Titel.
[Fazit]
Seit dem 24. Januar 2020 kann der Titel im Handel erworben werden. Mir bereitete er einen großen Spaß, aber nur in gewisser Hinsicht. Den großen Film-Wurf gelang den Machern und Köpfen hinter dem rund 89minutenlangen Film nicht. Macht aber auch nicht viel aus. Irgendwie erinnerte ich mich an Filme wie diesen, allerdings 20 bis 25 Jahre in der Vergangenheit. Somit in einigen Belangen zeitlos und doch zeitgenössisch und irgendwie von der Machart her noch ausreichend unbekümmert und in keiner Phase anklagend oder politisch kritisch. Zählen wir Trailer und ein Wendecover ernsthaft zu Extras, so gibt es welche.
Andre Schnack, 05.02.2020
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