[Einleitung]
Paramount präsentiert uns den 2001 abgedrehten Anti-Kriegsfilm „Enemy At The Gates“ (deutscher Titel: Duell – Enemy At The Gates) von Regisseur Jean-Jacques Annaud (Der Name der Rose). In den Hauptrollen sind Jude Law (eXistenZ), Joseph Fiennes (Shakespeare In Love), Rachel Weisz (The Mummy), Bob Hoskins (Nixon), Ed Harris (The Rock) und Ron Perlman (Alien: Resurrection) zu sehen. Wir sahen uns das vermeintlich gute Filmstück genauer an und berichten aus erster Hand über die Qualität und Schwächen der Code1-DVD.
[Inhalt]
Sergeant Vassili Zaitsev (Jude Law) ist ein junger, russischer Schäfer vom Land, der durch die traurigen Umstände des Zweitens Weltkriegs in die Schlacht um Stalingrad gelangt. In der zerrütteten Stadt lernt er in einer sehr gefährlichen Situation den Commissar Danilov (Joseph Fiennes) kennen. Vassili gelingt es durch sein Schießtalent, die zwei aus der Situation zu befreien und sogar noch zahlreiche Deutsche zu erschießen – ein russischer Held ist geboren, was dem Verleger und Publizisten Danilov sehr gut passt. Vassili wird zur Helden-Figur in Russland und zum Sinn- und Vorbild eines russischen Soldaten. Um dieses zu zerstören schicken die Deutschen den Scharfschützen Major Erwin Konig (Ed Harris) nach Stalingrad… ein tödliches Duell beginnt.
[Kommentar]
„Enemy At The Gates“ erzählt im Kern eine spannende Geschichte eines Duells zwischen zwei brillanten Scharfschützen im Zweiten Weltkrieg an der deutsch-russischen Front in Stalingrad – und mehr. Hier – bei Stalingrad in Russland – entschied sich der Krieg vieler Ansichten nach, und die beiden Hauptpersonen in dieser auf wahren Begebenheiten basierenden Erzählung spiegeln die sich bekriegenden Nationen wider. Die Umsetzung von Regisseur Jean-Jacques Annaud gelang wirklich gut, er schrieb übrigens auch die Geschichte des Films, das Drehbuch hingegen entstammt der Feder von Alain Godard. Hier gibt es einen harten Anti-Kriegsfilm vor die Augen, der stellenweise etwas an „Der Soldat James Ryan“ erinnert, dennoch mit etwas mehr Hoffnung und Liebe gegenüber dem Betrachter triumphiert als Spielbergs Drama. „Enemy At The Gates“ ist eine US-Produktion, die den Sieg der Russen über die Deutschen portraitiert… gewagt, aber gelungen. Nebst tollen darstellerischen Leistungen, einer spannenden und interessanten Geschichte vor einem geschichtsträchtigen Hintergrund, der gute Musictrack und die gelungenen Aufnahmen zeichnen den Feind an den Toren aus. Wer nicht nur spannend unterhalten werden möchte, sondern auch mal wieder Lust auf einen gelungenen Film im Anti-Kriegsfilm Genre beäugen möchte, der sollte hier zugreifen.
[Technik]
Technisch gibt es bei dieser DVD nahezu nichts auszusetzen. Das anamorphe NTSC-Breitbild wurde im Originalformat 2.35:1 auf der Disc abgelegt und weist rundherum gute bis sehr gute Werte auf. Das ganze Geschehen wurde absichtlich in einen etwas gräulichen Schleier gehüllt, trotzdem werden natürlich wirkende Farben, ein ausgewogener Kontrast und gut ausgeleuchtete Aufnahmen geboten – und das gefällt dem gespannten Auge des Betrachters sehr. Auf Sauberkeit des Bildes wurde geachtet, Kompressionsartefakte oder andere Verunreinigungen treten nahezu gar nicht auf.
Ton gibt es hier ebenfalls in einer hochwertigen Qualität. Im Dolby Digital 5.1-Tonformat befindet sich eine englische Spur und im Dolby Surround-Format zwei Tonspuren auf dem Datenträger: englisch und französisch. Untertitel gibt es ebenfalls auf englisch optional hinzuzuschalten. Da es sich bei „Enemy Of The Gates“ um einen Film einer actiongeladeneren Thematik handelt, kommt es natürlich auch hier viel auf die entsprechende, akustische Untermalung an. Diesem Verlangen nach gutem Ton wird die DVD gerecht, schön. Denn die zahlreichen, wohlplatzierten Direktionaleffekte, der stellenweise kräftige Basseinsatz und der gelungene Music-Score zeigen dem Zuhörer die Zähne. Der Sinn für Räumlichkeit und die harmonische Ausgeglichenheit zwischen den Tonelementen lassen den Ton wirklich begeistern. Nah an der Referenz.
[Fazit]
„Enemy At The Gates“ ist ein gelungener Kriegsfilm auf einer technisch sehr hochwertigen Code1-DVD auf dem Hause Paramounts. Das rund 131minutenlange Filmwerk befindet sich auf einer einseitigen, zweischichtigen Disc (DVD Typ 9) und wird in einem hübschen Menü präsentiert. Dieses bietet auch noch Zugriff auf folgende Extras: zwei rund 15minutenlange Featurettes namens „Through The Crosshairs“ und „Inside Enemy At The Gates“, insgesamt 9 geschnittene Szenen und den Original-Trailer zum Hauptfilm. Nicht gerade viel, aber rundum eine als solide zu bezeichnende Ausstattung für eine „Nicht-Special-Edition“. Fazit: nach „Der Soldat James Ryan“ war eines klar: es wird eine Menge Nachfolger im Genre geben, die versuchen werden genau auf der von Ryan eingeschlagenen Schiene mitzufahren. „Enemy At The Gates“ hebt sich angenehm vom Rest ab und schafft in dieser DVD-Fassung ein gutes Bild anzugeben. Die Disc erschien am 14. August und sollte nicht nur Jude Law- und Ed Harris-Fans gefallen. Und wer „Der Soldat James Ryan“ sah, der sollte auch diesen Film gesehen haben. Empfehlenswerte DVD!
Andre Schnack, 21.08.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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