Enemy of the State

Action/Thriller
Action/Thriller

[Einleitung]
1998 liefen einige Produktionen bei denen Jerry Bruckheimer (The Rock, Con Air, Armageddon) seine Finger im Spiel hatte, so auch bei „Enemy of the State“ von Regisseur Tony Scott. Die beiden arbeiteten schon bei Kassenschlagern wie „Crimson Tide“ oder „Top Gun“ zusammen. Beim neuesten Werk dreht es sich um einen actiongeladenen Polit-Thriller mit einer klasse Besetzung. Neben Will Smith (Independence Day), Gene Hackman (Absolute Power) und Jon Voight (Anaconda) sehen wir in Nebenrollen auch Lisa Bonet, Regina King, Stuart Wilson und Tom Sizemore. Die Code1-DVD kommt aus dem Hause Touchstone Home Video.

[Inhalt]
Robert Clayton Dean (Smith) ist Anwalt einer renommierten Kanzlei, er hat Familie und ein geregeltes Leben, noch. Denn das soll sich schlagartig an einem Tage ändern. Nicht das es schon reicht, daß sein aktueller Fall ihm eine Morddrohung eines Mafiosi, namens Pintero (Sizemore), einbringt; als er dann noch Weihnachtseinkäufe tätigt passiert gleich das Nächste. Ein alter Kollege trifft ihn zufällig in einem Geschäft, er scheint in Eile und bittet Robert um Hilfe, er steckt ihm etwas in die Einkaufstüte, ohne das Robert etwas davon mitbekommt und verschwindet wieder. Draußen auf der Straße entkommt er zwar seinen Verfolgern, wird aber von einem Fahrzeug auf der Flucht überfahren und stirbt. Robert fährt nach Hause zu seiner Frau und seinem Sohn. Er weiß nicht, daß sich in seiner Einkaufstüte etwas sehr wichtiges befindet, zumindest für Thomas Brian Reynolds (Voight), einem Mitarbeiter der NSA.

Er ist in einen Mordfall an einem hohen Tier verwickelt und das Videoband, welches nun in Roberts Schrank zwischen Weihnachtsgeschenken liegt, könnte seine Karriere abrupt beenden. Er will es haben, um jeden Preis. So passieren Robert während der nächsten Tage sonderbare Dinge, sein Ruf schwindet, er verliert seine Arbeit, seine Frau denkt er habe eine Affäre und selbst die Kreditkarten funktionieren nicht mehr. Dahinter steckt das mit High-Tech ausgerüstete Team von Reynolds, sie setzen alle möglichen Mittel der NSA ein um Roberts Leben zu zerstören und ihn permanent im Auge zu behalten. Ehe sich der arme Anwalt versieht ist sein Leben im Eimer. Doch vielleicht bleibt ihm noch eine Chance: er sucht den Mann auf, den er mit Überwachungen für die Kanzlei beauftragte, er nennt sich Brill (Hackman) und keiner weiß eigentlich wer er wirklich ist, kann und wird er helfen…?

[Kommentar]
Die Idee hinter „Enemy of the State“ ist keinesfalls neu, noch nicht einmal wurde sie besonders innovativ umgesetzt. Auf diesem Sektor gibt es Filme wie z.B. „All the Presidents Men“, die die Thematik tiefgehender behandeln. Doch will dieser Film das nicht, er ist in erster Linie ein Action-Thriller, und dafür verdammt gut. Tony Scott leistete eine gute Regiearbeit, auch die Schauspieler gefallen, Smith und Hackman sind großartig. Bösewicht Voight macht ebenfalls ein gutes Bild. Aber das eigentliche Markenzeichen der Bruckheimer Produktion ist der temporeiche Schnitt, der Einsatz der High-Tech-Mittel zur Verschwörung gegen Robert und die Darstellung der Politiker und Drahtzieher dieser Machenschaften. Die Fiktion eines allgegenwärtigen, permanent arbeitenden Dienstes, der in jedem Haus Mäuschen mit Riesenohren spielt ist nicht gerade gemütlich.

Totale Kontrolle und Überwachung ist das Ziel, natürlich im Dienste der nationalen Sicherheit. Als beängstigend, geradezu pervers entpuppt sich das Szenario des Films. Es regt zum Nachdenken an und wirft Fragen auf – wurde aber nicht besonders elegant umgesetzt, eher oberflächlich. Doch wie schon erwähnt gehört der Film ins Genre Action-Thriller, nicht in die Rubrik „eingehender Polit-Thriller“. Die actiongeladene Mischung aus „The Fugitive“ (Auf der Flucht) und „The Rock“, explosiv und unterhaltsam inszeniert, macht aber ebensoviel Spaß! Der Streifen läuft ca. 132 Minuten, doch wegen des anhaltenden hohen Tempos verfliegen die sehr schnell. Dabei muß erwähnt werden, daß das Tempo im Vergleich, beispielsweise zu „Armageddon“, abgenommen hat. Offensichtlich eine Simpson/Bruckheimer Produktion, doch wurde die extrem rasante Art zu drehen etwas gezügelt. Merkten die Filmemacher vielleicht, daß das Publikum dem langsam überdrüssig wurde?

[Technik]
Über die Umsetzung auf die DVD kann absolut nicht gemeckert werden, im Gegenteil, eher Lob verschüttet. Wie erwartet weist das Bild zwar keine 16:9 Optimierung auf, besitzt dafür aber dennoch sehr gute Eigenschaften. Kontrast und Schärfe erzeugen ein sehr natürliches und lebendiges Bild, der Detailreichtum siedelt sich im oberen Bereich an. Lediglich die heftige Sättigung der Grau- und Schwarztöne stört manchmal. Da verschwinden ab und an Kleinigkeiten, z.B. werden aus Wellen und Knicken in einem dunklen Mantel eine einfach schwarze Fläche, Problembeseitigung: nachjustieren am Fernseher. Ansonsten fällt es aber kaum auf, daß dem Bild keine 16:9 Optimierung spendiert wurde – es sieht brilliant aus und läßt jede Feinheit der Films scharf und klar erkennen. Das Geschehen ist äußerst sauber, Artefakte und Störungen treten praktisch nicht auf. Auf dem Fernseher erscheint der Staatsfeind im Ratio 2.35:1.

Richtig losgelegt wird beim Sound der Disc. Es befindet sich ein englischer Dolby Digital 5.1- und ein französischer 2.0-Track auf der DVD. Englische Untertitel gibt es für Hörgeschädigte. Und der 5.1 Ton hat es ehrlich in sich, er ergänzt den rasanten Bildrausch perfekt. Die zahlreichen direktionalen Effekte bleiben stets lokalisierbar und stören sich nicht gegenseitig, sie erzeugen einen wirklich gelungenen Raumklang, sehr lebendig und natürlich. Die Sprache erklingt klar und deutlich aus dem Center, die Effekte aus meist allen Kanälen und die Musik beschränkt sich überwiegend auf die Stereo-Lautsprecher. „Enemy of the State“ nutzt effektiv die Eigenschaften einer Dolby Digital-Anlage und hört sich einfach klasse an, demoreif. Gegen Ende des Films (Kapitel 22, Schießerei) gibt es nette Effekte zu hören…

[Fazit]
Eine gute Scheibe, „Enemy of the State“ steht in jeder Hinsicht prächtig da. Die Technik und der Film unterhalten prächtig und werden jedem einen angenehmen Filmabend bescheren. Der Film um die Privatsphäre des amerikanischen Volkes und das Schicksal des Anwaltes Robert Clayton Dean macht Spaß. Neben dem Film bekommt der Käufer auch etwas Bonusmaterial: ein Trailer und zwei Production-Featurettes. Abgelegt wurde das alles auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc, sie wechselt für knapp 60,- DM (30$ Listenpreis) den Besitzer und ist ab Mitte Juni ’99 erhältlich. Will Smith- und Gene Hackman-Fans greifen sofort zu, jeder der Bruckheimer-Produktionen mag ebenfalls. Alle anderen werden aber auch nicht enttäuscht sein, denn der Sound der DVD spielt eine große Rolle und dient gut als Demo für die heimische Dolby Digital Anlage. Empfehlenswert.

Andre Schnack, 26.01.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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