[Einleitung]
„Enter The Void“ lautet der Titel von Regisseur Gaspar Noé von 2009. Der Titel entstand nach einem Drehbuch von Lucile Hadzihalilovic, an dem auch Gaspar Noé mitarbeitete. In den führenden Rollen sind zu sehen: Nathaniel Brown, Paz de la Huerta und Cyril Roy. Es handelt sich bei „Enter The Void“ um eine französisch, deutsch-italienische Koproduktion. Worum es im Drama-Thriller genauer geht, sei an dieser Stelle noch nicht verraten, wer den Regisseur kennt, der kann sich allerdings bereits mental etwas auf das Stück vorbereiten. Wir konnten diese High Definition Blu-ray Disc Fassung genauer ansehen. Sie erscheint aus dem Programm von Capelight Pictures.
[Inhalt]
Oscar verbindet eine besonders intensive Beziehung mit seiner Schwester Linda, seitdem sie als Kinder miterleben mussten, wie ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Gemeinsam schlagen sie sich durch die Halbwelt von Tokio. Er hält sich mit kleinen Drogendeals über Wasser, sie tritt als Stripperin auf und lässt sich mit zweifelhaften Typen ein. Bei einer Razzia gerät Oscar ins Visier der Polizei. Bei der Flucht wird er niedergeschossen. Sein Körper liegt im Sterben, doch seine Seele weigert sich, aus der Welt der Lebenden zu scheiden.
Gerade erst hatte Oscar seiner Schwester hoch und heilig versprochen, sie niemals zu verlassen. Und so wandert sein Geist durch die neongleißende Stadt – rastlos, ruhelos, immer auf der Suche. Oscars Visionen werden immer grotesker und bizarrer, seine Seele drängt ins Jenseits. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen zu einem halluzinatorischen Mahlstrom…
(Quelle: Capelight Pictures)
[Kommentar]
Mit diesem Titel tut Regisseur Gaspar Noé das, was er bereits schon einmal mit dem Titel „Irreversibel“ 2002 tat: er provoziert ihn, bindet ihn ein, überlädt ihn beinahe schon mit visuellen sowie akustischen Impressionen, den Betrachter. Ist das gut, macht das Spaß und vor allem, bindet es denn vor dem Wiedergabegerät? Ja, so lautet zumindest meine Antwort. Es geht hier in „Enter The Void“ gar nicht allzu sehr um die Darstellung einer spannenden Geschichte. Oder doch. Aber irgendwie geht es vor allem aber auch um den Transport von Emotionen, die hier vor allem (wieder einmal) mit Sex, Drogen und einem Hauch von Isolation zu tun haben. Letztgenannter Zustand entsteht hier durch den Umstand einer fremden Stadt, einer scheinbar anonymen Party-Kultur und dem Verlust eines geliebten Menschen.
[Technik]
Kommen wir zur technischen Abbildung des Films. Er bietet viele Szenen, in denen reale Aufnahmen mit computergenerierten Effekten vermengt werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und zeigt keine nennenswerten Übergänge zwischen den beiden Herkünften. „Enter The Void“ erstrahlt mittels eines Transfers im Format 2.35:1, selbstverständlich High Definition gerecht in vollen 1080p-Kinobildern. Das alles allerdings überwiegend unter künstlicher Ausleuchtung. Neonlicht-Quellen spielen hier eine gewichtige Rolle. So auch der Schnitt des Titels. Denn wer dachte, dass er schon sehr viele Schnitte auf einem Bemessungszeitraum gesehen hat, der wird hier eines besseren belehrt. Denn es geht auch noch schneller. Qualitativ alles soweit in Ordnung, sauber und ausdrucksstark.
„Enter The Void“ lässt auch tonal keinesfalls die Möglichkeit aus, beim Betrachter einen starken Eindruck zu hinterlassen. Technisch abgebildet findet sich das Programm im Format DTS-HD 5.1 Master Audio hier vor. Wahlweise stehen die Sprachfassungen Deutsch oder Englisch (akustisch sowie als Untertitelformat) zur Verfügung. Wenn man den Eindruck des Tons mit einem Adjektiv umschreiben sollte, so entstehen Entscheidungsneurosen zwischen den Beschreibungen laut, schnell und vielleicht sogar chaotisch. Dies betrifft jedoch keinesfalls die Güte des Sounds, denn er ist lebhaft, dynamisch und lässt eine recht ungeordnete Räumlichkeit entstehen. Rauschen tritt nicht auf.
[Fazit]
„Enter The Void“ ist kein schlechter Film, aber auch keiner für die Masse. Das muss ja auch gar nicht sein, denn hier geht es mehr um Kino als um Konsum, so wie ich es zumindest interpretiere. Auf einer Laufzeit von rund 163 Minuten (Verpackungsangabe) mutiert man vor dem Wiedergabegerät zum Opfer eines virtuellen, farbenfrohen und intensiven Trips. „Enter The Void“ bietet folgendes Bonusmaterial, ebenfalls auf der einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc:
- Entfallene Szenen
- Making Of der Special Effects
- DMT-Sequenzen
- Vortex-Sequenzen
- Kinotrailer
Die Extras sind sehr ordentlich und bereiten Freude. Sie haben alles zu bieten, was man sich an Specials wünscht. Zumindest für einen solchen, eher als Insider gehandelten Titel, ist die Ausstattung ordentlich. „Enter The Void“ ist großartig von der technischen Gesamtleistung und bietet sich ab dem 4. Februar zu einem Preis von rund 20,- Euro an. Für ‚einen Zehner mehr‘ gibt es eine Special-Edition mit noch mehr Inhalt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 18 Jahren, harter Tobak eben.
Andre Schnack, 26.01.2011
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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