[Einleitung]
„Fangio – Der Mann, der die Maschinen zähmte“ ist eine Dokumentation im Angebot des Streaming-Dienstes Netflix. Es handelt sich um eine argentinische Dokumentar-Produktion von 2020, die unter der Regie von Francisco Macri entstand. Zwei Gründe bewegten mich dazu, diese Doku eines genaueren Blickes zu würdigen. Ich wollte mehr über den Fahrer und Menschen erfahren, der schlichtweg und einfach als Fangio bekannt ist und sich mit seinen Leistungen in die Hall of Fame des Rennsports fuhr. Außerdem interessierte mich die Studie, welche die Basis der Aussage ist, dass Fangio der beste Rennfahrer aller Zeiten sei.
[Kommentar]
Unter dem argentinischen Originaltitel „Fangio: El hombre que domaba las máquinas“ produzierte man 2020 diesen Dokumentarfilm über _den_ argentinischen Rennfahrer überhaupt, und außerdem auch zeitgleich wohl über den besten Rennfahrer aller Zeiten. Diese tollkühne Aussage muss natürlich irgendwie belegt sein, ansonsten respektiert niemand diesen Titeln. Eigens hierzu fertigte man eine aufwendige Studie an, über die ich erhoffte hier mehr zu erfahren im weiteren Verlauf dieser Dokumentation.
Alle hier gezeigten Interview-Ausschnitte zeigen einen bescheidenen Rennfahrer, der überhaupt keine Arroganz oder Überheblichkeit an den Tag legt und allem Anschein nach Rivalität ausschließlich auf der Rennstrecke pflegt. Nach der aktiven Zeit als Rennfahrer führte Fangio verschiedene andere Tätigkeiten aus. Er ist einer der wenigen Fahrer, die nicht mit ihrem Leben das bezahlten, was sie bereits von jüngeren Jahren auf wünschten und wollten: Rennen gewinnen.
Die Dokumentation besteht maßgeblich aus Interview-Ausschnitten, von damals, von erst vor kurzer Zeit, in den unterschiedlichsten Situationen. Dazu gibt es Unmengen an historischen Film- und Archivmaterialien eingeblendet. Zeitzeugen, Wegbegleiter und Rennfahrer im Ruhezustand kommen dabei zu Wort. Wer das erwartet, der wird hier zufriedengestellt. Außerdem gibt es eine ganze Menge Informationen. Wenn es allerdings darum geht, dass man mehr über diese Studie erfährt, dann sehen wir hier nicht die schwarz-weiß karierte Flagge. Denn dieser Teil kommt (leider) erstaunlich (zu) kurz.
[Technik]
Visuell darf man von einem Film, der zu einem Großteil aus Zusammenschnitten besteht, keine optische Glanzleistung erwarten. Das ist nunmal Fakt. Hier liegt es dann eher daran die Vermengung möglichst derart zu gestalten, dass die unterschiedlichen Gütegrade der Bilder möglichst gut zueinander passen. Kontrast, Farbgebung und sogar die Kantenschärfe geraten da eher in den Hintergrund, schließlich sind 70 Jahre alte Bilder keinesfalls mit Leistungen aus dem heutigen Kino zu vergleichen. Bildruhe hingegen ist bei den jüngeren Aufnahmen gegeben, auch wirken die Zusammenschnitte stimmig. Kompressionsartefakte treten beim 16:9-Transfer in HD nicht auf.
Die gesprochene Sprache ist stets die Landessprache der Person, die interviewt wird. Wenn das Deutsch sein sollte, so sehen wir keine Untertitel-Einblendungen, bei allen anderen Sprachen werden entsprechend analog deutschsprachige Untertitel in der Übersetzung eingeblendet. Zumeist, so wie Fangio auch selbst, spricht Mann und Frau Spanisch, die Landessprache Argentiniens. Die historischen Archivmaterialien weisen oftmals keinen oder eben einen arg unterbemittelten Ton auf, die jüngeren Aufnahmen fokussieren ebenfalls stark auf den Monolog.
[Fazit]
„Fangio – Der Mann, der die Maschinen zähmte“ ist eine unterhaltsame und informative Dokumentation in Spielfilmlänge. Natürlich wissen wir schlussendlich nicht, inwiefern eine gewisse Färbung eintrat und ob all das, was hier berichtet wird, auch so oder ähnlich stattgefunden hat. An seinen Siegen und Erfolgen hingegen gibt es absolut keine Zweifel. Ebenso wenig an seinem Talent und der Genialität. „Fangio“ läuft rund 92 Minuten und kommt mit einer FSK-Freigabe von ab 6 Jahren daher. Rennsport-Fans, aufgepasst!
Andre Schnack, 05.08.2021
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