Fantômas Trilogie (Special Edition Box)

Comedy/Crime/Adventure/Fantasy
Comedy/Crime/Adventure/Fantasy

[Einleitung]
Wer den französischen Darsteller Louis De Funès kennt und schätzt, der sollte unbedingt weiter lesen. Aber auch Freunde von James Bond und Austin Powers finden hier bestimmt etwas von Interesse. Denn beim „Spectre“-Derivat des Fantomas geht es ebenfalls um einen besessenen Größenwahnsinnigen, der die Weltherrschaft an sich reißen will und dem dazu jedes Mittel recht ist. Der Titel „Fantômas“ enstand 1964 als französische Filmproduktion unter der Regie von André Hunebelle. Marcel Allain und Pierre Souvestre zeichneten sich für die Romanvorlagen verantwortlich, das Drehbuch hingegen wurde von Pierre Foucaud in Zusammenarbeit mit Jean Halain geschrieben (erster Teil). Wir sahen uns die drei DVDs aus dem Programm der universumfilm genauer an und berichten.

[Inhalt]
Fantomas (1964, ca. 99 Min.):
Superganove Fantomas ist ein Meister der Verkleidung – und wird gejagt von Louis de Funès! Auftakt der erfolgreichen und einmaligen Fantomas Trilogie.

Fantomas gegen Interpol (1965, ca. 95 Min.):
Wieder versucht Kommissar Juve dem Verbrechergenie Fantomas das Handwerk zu legen.

Fantomas bedroht die Welt (1967, ca. 97 Min.):
Der furiose dritte Teil der unvergleichlichen Fantomas Trilogie mit Louis de Funès und Jean Marais.
(Quelle: universumfilm)

[Kommentar]
Zur Zeit des kalten Kriegs war unser lieber James Bond mächtig angesagt. Was zum einen daran lag, dass es ein allgegenwärtiges, subtil wirkendes Feindbild gab, welches nach Osten ausgerichtet war. Heutzutage sieht das anders aus und wir haben gelernt, dass Kräfte vom Inneren und Geschwüre mindestens ebenso gefährlich sind, wie etwaige Bedrohungen von außen. „Fantomas“ bedient sich ersterer Kraft und Vorlage der Zeitgeschichte und funktioniert genau so: es gibt einen klaren Gegner, dem man an den Kragen will, der allerdings immer einen kleinen Schritt voraus erscheint. Nur hier ist es eben kein Superagent, der dem Fiesling ans Leder will, sondern ein etwas töffeliger Polizist mit seiner teils im Kopfe unterbemittelten Mannschaft.

Und dort ergeben sich somit zahlreiche lustige Situationen, die in die Schubladen der Slap-Stick Comedy einzuordnen sind. Die oftmals nicht gerade humorvollen Dialoge erleben durch De Funès Gestik und die Wirkung der anderen Darsteller an Stil und Charme. Gelacht werden darf also auf berechtigte Art und Weise. Im Vergleich zu aktuellen Werken fehlt es dem gesamten Film an Dynamik und Geschwindigkeit. Eher gemächlich entwickelt sich die überschaubare Geschichte nach vorne, was auf die Entstehungszeit zurückzuführen ist. Regisseur André Hunebelle gab sich zwar Mühe bei der Umsetzung von Verfolgungsjagden und der wenigen Action-Einlagen, doch kann die Wirkung nicht über ein „günstig inszeniert“ herausbrechen.

Dennoch hat „Fantomas“ Charme aufzuweisen. Der blaue und nahezu mimiklose Verbrecher bringt Juve zur Weißglut und sorgt beim Betrachter für eine heitere Unterhaltung. Thematisiert wird bestenfalls die bereits erwähnte Machtergreifung Wahnsinniger, mehr Tiefgang hat „Fantomas“ nicht zu bieten. Durch das gewählte Ensemble und die Umsetzung entsteht hier jedoch so etwas wie Kult-Charakter, den Fans zu schätzen wissen.

[Technik]
Der Bildtransfer dieses bereits alten Films wurde anamorph und im Breitbildformat vollzogen, das Ratio beläuft sich dabei auf 2.35:1. Aufgrund verschiedener Veränderungen erstrahlt der Transfer in einem angenehmen technischen Gewand und lässt auf ein qualitativ hochwertiges Master schließen. Der spezielle Look der durch den Einsatz der damaligen Kameras wurde dabei erhalten und verleiht dem Film eine charmante Wirkung. Kontrast, Farbgebung und Kantenschärfe gehen in Ordnung. Überwiegend verdienen die Farben das Urteil „natürlich“ und ergeben im Zusammenspiel mit der Ausleuchtung ein plastisches Gesamtbild. Die Kompression geht ebenfalls in Ordnung und selten fallen kleinere Verunreinigungen ins Auge.

Tontechnisch erwartet den Betrachter eine akustische Darbietung im Dolby Digital 2.0-Tonformat in den Sprachen Deutsch und Französisch. Erwartungsgemäß setzt sich dieser vorrangig aus Sprache und Musik zusammen. Hintergrundgeräusche treten nur seltener auf und konzentrieren sich weitgehend auf den Center-Speaker. Das Tongemenge hinterlässt einen weniger räumlichen und dynamischen Eindruck. Vielmehr befinden sich alle Elemente auf einem beschränkten Spektrum. Untertitel gibt es in französisch oder in deutsch für Hörgeschädigte.

[Fazit]
universumfilm gelangen technisch gute DVDs. Mit dem Inhalt werden Louis De Funès vertraut sein, er erstreckt sich über insgesamt rund 291 Minuten und findet Platz auf einseitigen Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9). Das Menü der Scheiben wurde sehr schlicht gehalten und gibt wenig Anlass zur Freude. Lob erntet leider auch nicht die Ausstattung der Krimi-Komödien, denn hier wird weder bei den einzeln erhältlichen DVDs, noch bei der hier getesteten Special Edition kaum etwas geboten:

  • Original französischer Trailer,
  • Animierte Fotogalerie,
  • Internationale Filmplakate

Der Special-Edition liegt noch ein 16-seitiges Booklet mit Hintergrund-Informationen zur Fantomas-Trilogie bei. Die Altersfreigabe wurde bei 12 Jahren festgesetzt. Die einzelnen DVDs und die Special-Edition Box sind ab dem 02. August im Handel erhältlich. Wer möchte nicht den legendären „Gendarm von Saint Tropez“ in seiner Paraderolle als Jäger von Fantomas erleben? Hier hat der Sammler und Fan die Gelegenheit alle drei Filme als Box Set zu erleben.

Andre Schnack, 21.06.2004

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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