[Einleitung]
Mit dem Thriller „Fear City“ baut die E-M-S new media AG im Bereich Thriller der hausinternen Movie-Edition das Angebot aus. Abel Ferraras (King of New York, Bad Lieutenant) Thriller von 1984 bietet in den Hauptrollen Billy Dee Williams, Tom Berenger, Jack Scalia und Melanie Griffith. Die Hintergrundgeschichte scheint sehr einfach, doch Ferraras provokativer Stil des Drehens macht da bestimmt eine Menge wett. Wir nahmen uns der Code2-Disc an und berichten.
[Inhalt]
Matt (Tom Berenger) und Nicky (Jack Scalia) arbeiten in der Starlite Talent-Agentur. Bei ihnen melden sich hübsche Mädchen die Geld verdienen möchten. Matt und Nicky organisieren dann die Mädchen mit den Nachclubs und sorgen dafür, dass in den Clubs auch immer neue und hübschere Girls strippen. Sie machen einen guten Job und sind überall beliebt, doch Reibungspunkte mit der Polizei sind vorprogrammiert. Insbesondere der Cop Wheeler (Billy Dee Williams) macht den Clubbetreibern öfter mal Schwierigkeiten. Plötzlich werden nach und nach Prostituierte und Stripperinnen verstümmelt und getötet aufgefunden. Es herrscht Unruhe im Rotlicht-Milieu. Die Polizei versagt. Die Zuhälter sind machtlos. In dieser Atmosphäre der Angst und der Gewalt nimmt ein Mann die blutige Spur auf. Die Jagd wird zu einem Déjà-vu mit seiner Vergangenheit.
[Kommentar]
„Fear City“ gehört leider nicht zu den Sternstunden des sonst sehr gute Arbeit abliefernden Regisseurs Abel Ferrara. Leider erreicht dieser – zwar durchaus spannende – Thriller nicht ganz das Niveau eines „King of New York“. Natürlich hat der Streifen den typisch provokativen Touch und Stil von Ferrara, und das ist auch gut so. Nicht zu verdenken, dass die amerikanische Fassung geschnitten wurde, zumal der Film schon 16 Jahre alt ist und eine Menge nackter Haut gezeigt wird! Auch der Gewaltfaktor ist nicht zu verachten niedrig. Die Hintergrundgeschichte des Films ist nicht gerade neu, bietet aber genug Stoff um 91 Minuten lang gut zu unterhalten. Hinzu kommen die insgesamt guten Darbietungen der Schauspieler und die gelungene Dreharbeit des Regisseurs. Er schuf eine dunkle, beängstigende Welt mit wirkenden Bildern. „Fear City“ ist ein durchaus gelungener Thriller mit guter Besetzung, der Fans gefallen wird. Mit dem Extra-Aufkleber auf dem Super-Jewel-Case „US- und Deutsche Schnittfassung = 2 Filme“ ist es vielleicht etwas hoch gegriffen, aber es ist schon eine tolle Sache, wenn dem Betrachter die Wahl zu einer alternativen Schnittfassung offenbart wird.
[Technik]
Der technisch prüfende Tester bekommt mit „Fear City“ eine DVD vorgesetzt, die in Sachen Bild und Ton zu überzeugen versteht. In Anbetracht des Budgets und des Alters des Films wird recht gute Arbeit geliefert. Präsentiert wird das Geschehen durch ein 4:3-Vollbild (1.33:1), welches mit einem durchschnittlichen Kontrast und einem gefallenden Schärfegrad aufwartet. Ein sehr leichtes Großflächenrauschen drängt sich in einigen Szenen auf, die ab und an nachlassende Kantenschärfe sorgt für den nur dem Standard entsprechenden Reichtum an Details im Geschehen. Dafür wirken die Farben natürlich (wenn auch das Schwarz etwas blass ist) und das Bild ist frei von Kompressionsartefakten und anderen groben Störungen.
Der Ton des Films wird durch einen Dolby Surround Mix (DD 2.0) an den Mann gebracht. Wahlweise in deutscher oder englischer Sprache abgefasst. Die Tonspuren weisen ein geringen Raumklang auf und der Ton kommt nur in der vorderen Stereopartie richtig zur Geltung. Der Thematik entsprechend gibt es nahezu keinerlei Soundeffekt-Schnipsel, lediglich die stellenweise eingespielte Musik erzielt etwas Weite. Die Dialoge erklingen aus dem Center-Speaker, stellenweise leider etwas zu leise. Deutsche Untertitel sind optional für die englische Fassung hinzuzuschalten.
[Fazit]
„Fear City“ ist nicht gerade große Filmkunst, dennoch trotzt der Film dieser Tatsache mit guten Darstellern und 91 Minuten kurzweiliger Unterhaltung. Technisch befindet sich der Streifen nicht auf der Höhe der Zeit, was letztlich am Alter und den Kosten für den Film liegt – in seiner Klasse leistet die DVD zur Präsentation einen guten Job, und das ist wichtig. Dank der Tatsache, dass mittels der Angle-Taste des DVD-Players jederzeit zwischen der englischen US-Version und der deutschen Fassung des Films hin- und hergeschaltet werden kann, gewinnt diese DVD gewaltig an Attraktivität. Neben dem 91 minutenlangen Thriller befinden sich noch folgende Special-Features auf der DVD: der Original-Trailer, ein 9 minutenlanges Portrait von Regisseur Abel Ferrara, Bio- und Filmografien von ihm und den Hauptdarstellern (vorgelesene Texttafeln) und 3 weitere Trailer anderer DVD-Erscheinungen von der E-M-S new media AG. Zu navigieren ist durch ein gelungenes Bewegtmenü mit Ton. Wer eine schöne Melanie Griffith in einer ausgesprochen freizügigen Rolle sehen möchte, oder einfach gut unterhalten werden will, der ist hier richtig. Für rund 50,- DM ist man dabei.
Andre Schnack, 21.07.2000
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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