[Einleitung]
Es ist schon ein paar Jahre her, da wurde ein wahrer Hype um den Darsteller mit dem Namen Jet Li aus Fernost aufgebaut. Es jagte förmlich ein Titel den nächsten, und es waren durchaus gute Stücke dabei. Mit Ronny Yu’s „Fearless“ (Originaltitel: Huo Yuan Jia) von 2006 erscheint ein Action-Drama als Ergebnis einer Zusammenarbeit der Produktionsländer China, Hong Kong und den USA. Wir konnten den Titel aus dem Angebot der Highlight Video genauer unter die Lupe nehmen und berichten über einen Film mit Jet Li, Shido Nakamura, Betty Sun, Hee Ching Paw, Yun Qu, Nathan Jones und Brandon Rhea in den Hauptrollen. Das Drehbuch entstammt der Feder von Chris Chow, Chi-long To und Christine To. Wo liegt der Fokus dieses Titels? Ist es ein Drama oder ein Action-Titel? Wir schauten genauer hin.
[Inhalt]
China, um die Jahrhundertwende: Seit dem ersten Opium Krieg im Jahre 1842 hat China seine jahrelange Vormachtstellung verloren und steht unter westlicher Kontrolle. In dieser Zeit wird Huo Yuanjia (Jet Li) als Sohn eines großen Wushu Meisters in Tianjin geboren. Bald ist der ehrgeizige Huo Yuanjia besessen von dem Gedanken, der beste Kämpfer in Tianjin zu werden. Mit großem Erfolg: Durch seinen kompromisslosen Kampfstil wird er bereits zu Lebzeiten eine Legende. Doch der Erfolg lässt ihn arrogant und hitzköpfig werden, sein Kampfstil bleibt seelenlos.
Erst ein großes Unglück bringt die Wandlung – im Kampf wie im Leben. Gereift findet Huo Yuanjia einen neue Lebenseinstellung und steht vor seiner wohl größten Herausforderung. Um den Willen und den Zusammenhalt der Bevölkerung zu schwächen, veranstalten die vier Besatzungsmächte einen Wettkampf, der beweisen soll, dass die chinesischen Kämpfer mit der Elite der westlichen Mächte nicht mithalten können. Huo Yuanjia nimmt die Aufforderung an. Sein legendärer Kampf wird in die Geschichtsbücher eingehen und den Geist der Martial Arts für immer verändern.
(Quelle: Highlight Video)
[Kommentar]
Es handelt es sich bei „Fearless“ um eine recht interessante Film-Mischung. Denn die Erzählung erhebt den Anspruch auf der einen Seite ein historisches Drama zu sein und gleichermaßen einen Action-Anspruch zu erfüllen, der dem Drama Genre nicht gerade zugeschnitten scheint. Und genau hier liegt auch das Risikopotenzial des Titels. Daran, dass zwei verschiedene Genres vermengt werden, ist noch nie jemand gestorben, sofern eine gewissen Konsistenz den Film über beibehalten wird. Das ist hier auch der Fall, doch liegt der Fokus eher auf die Geschichte des Menschens, den Martial Arts-Ikone Jet Li darstellt, als auf den rabiaten, teils blutigen kämpferischen Auseinandersetzungen. Am Ende kommt eine Art „Biopic“ dabei heraus, wie es der Veröffentlicher nennt.
„Fearless“ hat unheimlich abwechslungsreiche Momente zu bieten, diese sind verteilt auf die Erzählung einer zwar spannenden, jedoch auch mit einigen Durstrecken behafteten Geschichte eines Mannes im China des mittleren 19. Jahrhunderts. Und zum anderen gibt es die erwähnten und im Marketing zum Film oftmals genutzten Martial-Arts Momente, welche ebenfalls guter Klasse sind. Atmosphärisch und ausreichend spannend spinnt der Film dabei seine Geschichte, die sogar auf wahren Begebenheiten beruht und sich auf historische Fakten beruft. Die Darstellung der Figuren gelang gut, die Sets, Kameraführung, Ausleuchtung und Kostümierung der überwiegend guten Darsteller gefällt ebenfalls auf Anhieb.
[Technik]
Jet Li’s „Fearless“ erscheint in Form eines anamorph codierten 2.40:1-Transfers. Der opulent angelegte Film mit spürbarer Bildgewalt zeigt sich von einem guten Qualitätsgrad. Die Schokoladenseite bietet allen voran das Zeug für die Darstellung eines dynamischen und recht actiongeladenen Films. Hin und wieder macht sich ein sehr leichter Rauschgrad bemerkbar, überwiegend jedoch widerfährt uns ein rauschfreier und sauberer Transfer. Kompression und Kontrast sind mithin als gut zu bewerten und die Kantenschärfe geht ebenfalls als gelungen durch. Die oftmals rasanten Kamerafänge bestechen trotz ihrer Geschwindigkeit mit scharfen Kanten. Es entstehen plastische Bilder, welche sich nahtlos aneinander reihen und ein harmonisches Gesamtkonstrukt erzeugen. Der Detailgrad siedelt sich im oberen Mittelfeld an.
Gerade weil „Fearless“ seine ausgedehnten ruhigen Momente hegt, kommt es nicht unbedingt gleich auf die dynamische und surround-trächtige Ausspielung der Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachfassungen Deutsch und Mandarin an. Zusätzlich finden wir noch eine deutschsprachige DTS 5.1-Tonspur vor. „Fearless“ bedient sich eines einfachen und erprobten Mottos und setzt dann räumlichen Ton ab, wenn er sinnvoll erscheint. Das können Hintergrund- und Umgebungsgeräusche sein, der voluminöse Music-Score oder die actiongeladenen Momente voller Martial Arts-Einlagen, die auch akustisch wunderbar zur Geltung kommen. Harmonisch und fehlerfrei erklingen die Sounds aus den Lautsprechern. Wahlweise können Untertitel hinzugeschaltet werden.
[Fazit]
Ich kenne nicht die Pläne des Herren Jet Li. Auf der Verpackung stehen – natürlich aus werbetechnischen Gründen – „Jet Li im größten Martial Arts-Film seines Lebens“, genau so wie der inhaltliche Kommentar, dass es sich beim rund 99minutenlangen „Fearless“ um den letzten Martia Arts-Film vom Action-Darsteller handelt. Schade und doch passend, denn auch Herr Li wird älter und ein Abgesang auf alte Tage in Form von nur noch eingeschränkten Bewegungsabläufen wäre eher schade, als der guten Erinnerung an ihn zuträglich. „Fearless“ beläuft sich auf eine Spieldauer von rund 99 Minuten und findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und immer wieder wird im Verlaufe des Films klar, warum das so ist. Highlight Video veröffentlicht eine technisch gelungene DVD, die jedem Li-Fan gefallen wird.
Andre Schnack, 06.08.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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