[Einleitung]
Als weiterer Bestandteil der Spiegel TV DVD-Edition stellt sich „Feuersturm – Der Bombenkrieg gegen Deutschland“ auf. Wir konnten die DVD von polyband genauer anschauen und berichten vor allem über die inhaltlichen Qualitäten der Dokumentation. Die Sendung entstand im Rahmen einer ganzen Reihe und beschäftigt sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten des Zweiten Weltkriegs mit dem Fokus auf Deutschland und das damalige Regime. „Feuersturm“ basiert auf einem Buch von Michael Kloft und entstand 2003 für Spiegel TV.
[Inhalt]
Sechzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Historiker Jörg Friedrich mit seinem Bestseller „Der Brand“ eine neue Debatte begonnen: Waren die furchtbaren Bombenangriffe auf deutsche Städte notwendige Kriegshandlungen mit unvermeidlichen Opfern bei der Zivilbevölkerung oder waren es sinnlose Vergeltungsakte von Briten und Amerikanern, wie Friedrich meint?
Spiegel TV-Autor Michael Kloft erzählt in seinem Film die Geschichte des Luftkrieges mit zum Teil unveröffentlichten Filmdokumenten und bewegenden Interviews von Zeitzeugen. Er hat ehemalige Bomberpiloten in den USA und England befragt und Überlebende der verheerenden Bombenangriffe auf Braunschweig vom 14. Oktober 1944 und Berlin vom 3. Februar 1945 besucht. Nicht zuletzt kommen Jörg Friedrich selbst und der britische Historiker Richard Overy zu Wort.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Wir erhalten Einblicke in die Absichten, die in den schwierigen Zeiten des Krieges zweifelsfrei nicht immer ehrenhafte Züge trugen. Da ging es ungeschont auch der zivilen Bevölkerung als Kriegsziel an den Kragen. Absichten bewusst die unbewaffneten Teile des Feindes anzugreifen zählten bestimmt nicht zu den einfachen Entscheidungen, doch wurden diese diskutiert und beschlossen. „Feuersturm“ zeigt auf, was hinter dem Spruch „all is fair in love and war“ steckt und das unbequeme Beschlüsse vor dem Hintergrund eines Weltkriegs bestimmt keine Seltenheit sind.
Wie schön, das die Sendung einen roten Faden parat hält und einer bestimmten Fragestellung nachgeht, ohne sich dabei in der potentiellen Flut aus Informationen über das Thema zu verstricken. Dabei hinterfragt Spiegel-TV Autor Michael Kloft die Sinnhaftigkeit der starken Bombardements und zieht eine Bilanz, ohne dabei allzu politisch zu werden. Er wirft Fragen auf und stellt dem Betrachter Informationen zur Verfügung um sich ein eigenes Bild zu machen.
[Technik]
Ähnlich der meisten Dokumentationssendungen über den Zweiten Weltkrieg bietet sich auch „Feuersturm“ im 4:3-Vollbild-Format an. Farbaufnahmen sind eher die Seltenheit und meist aktuellerer Natur. Historisches Material hingegen befindet sich in schwarz-weiß auf dem Datenträger und sieht qualitativ entsprechend aus. Wer sich jedoch auf eine solche Sendung einlässt, der rechnet auch nicht großartig mit anderem. Bewerten wir die aktuellen Bildschnipsel, so kommen wir zu einem adäquaten Ergebnis, welches einer Dokumentation würdig ist. Kompressionsartefakte oder Verunreinigungen durch die Umsetzung auf DVD treten nicht auf den Plan.
Zwar hagelt es in „Feuersturm“ im wahrsten Sinne des Wortes Bomben, die technische DVD-Abbildung wird dem jedoch nicht gerecht. Klarer Fall, denn Dolby Digital 2.0 ertönt aus den Lautsprechern, in deutscher Sprache. Der Ton fokussiert auf Wissensvermittlung und Verständlichkeit der Sprachausgabe, dem Transporter der relevanten Informationen. Untertitel fanden wir leider nicht auf dem Datenträger vor.
[Fazit]
polyband bringt uns diese Spiegel TV-Edition DVD „Feuersturm“ in einem ansehnlichen Pappschuber mit klarer Spiegel TV-Gestaltung auf den Markt. Auf rund 94 Minuten entführt uns „Feuersturm“ in die traurige Zeit des Zweiten Weltkriegs, als einigen schon klar war, dass alles auf eine totale Niederlage der Deutschen hinausläuft. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet nicht nur den ab 12 Jahren freigegebenen Dokumentationshauptfilm an, sondern verfügt auch noch über die Sendung „Köln 1945 – Stunde Null in einer zerstörten Stadt“ und das komplette Interview mit Jörg Friedrich, zusammen knapp 80 Minuten. Erscheinungstermin war der 27. Februar.
Andre Schnack, 12.03.2009
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|