[Einleitung]
„Flash Gordon“ als Comic-Figur oder Film-Held ist nahezu jedem bekannt. Michael Allin adaptierte den Comic-Strip zum Drehbuch und so entstand unter der Regie von Mike Hodges die 1980er Verfilmung mit dem gleichen Titel „Flash Gordon“. Mit aufwendigen Sets, guten Darstellern und einem sehr eigenen Style buhlte der Film mit Sam J. Jones, Melody Anderson, Max von Sydow, Ornella Muti und Timothy Dalton um die Gunst des Kinogängers. Von Kinowelt erscheint nun die DVD-Fassung des Streifens. Wir nahmen diese unter unsere Fittiche und schickten sie auf die Teststrecke…
[Inhalt]
Ein schöner Morgen an der amerikanischen Ostküste. Aber… es scheint keine Sonne mehr! Seltsame Energien haben den Mond aus seiner Umlaufbahn gedrängt, sonderbare Wolken überziehen den Erdball. Und in nur zehn Tagen wird der kleinere Nachbar Mond auf die Erde stürzen. Nur einer kann die Zerstörung verhindern: Footballspieler und Superman Flash Gordon (Sam J. Jones). Zusammen mit dem Visionär Dr. Zarkov (Topol) und der bezaubernden Dale Arden (Melody Anderson) fliegt er in einer Rakete zum Planeten Mongo. Dort herrscht der unbarmherzige Kaiser Ming (Max von Sydow), zusammen mit seiner lasziven Tochter Aura (Ornella Muti). Zusammen wollen sie die Erde und die Menschheit versklaven und vernichten. Flash Gordon und seine Begleiter geraten in einen Strudel phantastischer Ereignisse und müssen sich unzähligen Proben und Gefahren stellen…
[Kommentar]
„Flash Gordon“ in Form dieser DVD-Erscheinung ist nicht nur ein Phänomen weil es ein Klassiker ist, sondern vielmehr deshalb, dass diese Produktion von 1980 einen extrem wirkungsvollen Stil und eine künstlerisch überzogene Darstellung bietet – von den Kostümen über Masken und Sets. Nicht weiter wild, denn schließlich handelt es sich auch um eine Comic-Umsetzung, und diese fallen meist etwas eigenwillig aus. Von der Geschichte her wird hier nichts neues geboten. Praktisch geht es erneut um den ewigen Kampf zwischen gut und böse, um einen Helden, der die Unterdrückten zusammenschweißt und gemeinsam dann über das Böse triumphiert. Wer will, kann auch etwas amerikanischen Traum wieder finden. Abgeschmeckt mit viel Kitsch und Klischees, gepaart mit einer leichten Brise Komik entsteht hier – letztlich auch durch die Darsteller – ein rundum kultiger Film, den man nicht ernst nehmen kann, der aber trotzdem unterhält. Der Soundtrack von Queen passt hier wirklich und unterstreicht den Charakter des Films.
[Technik]
Technisch wird vor allem im Gebiet der visuellen Darbietung für Begeisterung gesorgt. Der 2.35:1-Breitbildtransfer mit anamorpher Erweiterung erstrahlt in einem ungewöhnlich frisch und neu wirkenden Glanz. Weder Artefakte, noch ein Bildrauschen oder aber grob Verunreinigungen oder Alterschwächen sind mit dem Auge auszumachen. Stattdessen entdecken wir eine angenehm hohe Kantenschärfe und ausreichen Details im Geschehen. Sehr poppig und bunt, dafür aber auch klar und plastisch in der Wirkung – das Bild überzeugt.
Beim Ton hingegen muss die Scheibe alleine schon durch das Alter und dem lediglich im Dolby Stereo-Format abgemischten Sound in die zweite Reihe verwiesen werden, zumindest im Vergleich zu aktuellen DVDs. Die 2.0-Soundspur gibt es in deutsch und englisch, spanisch hingegen lediglich im monauralen 1.0-Ton. Es wird eine ausreichend weite Dynamik und ein hoher Wiedergabebereich der Höhen und Tiefen geboten, so dass sich ein recht lebhaftes Klangbild mit Beschränkung auf Center und Front entwickeln kann. Die Sprachausgabe bleibt verständlich und der Ton erklingt etwas voluminöser als der Rest Tons.
[Fazit]
Kinowelt bringt mit dieser Version von „Flash Gordon“ eine technisch sehr hochwertige DVD und einen kultigen Film auf den Markt. Soundtrack, Bilder, Sets, Darsteller – das alles formt einen sehr speziellen Stil, der sich sofort bemerkbar macht und sogar fasziniert, für eine Comic-Umsetzung. Neben guten Aufnahmen gibt es auch viele Szenen, die so schlecht sind, dass sie wieder gut zu sein scheinen. Der ganze Spaß läuft rasant verstreichende 107 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die einzigen Extras, welche über das einfach gehaltene Menü zu erreichen sind: ein Trailer und eine Fotogalerie. Darüber helfen auch das im DIN A4-Format dimensionierte Filmposter und die 8 Untertitelspuren kaum hinweg. „Flash Gordon“ ist trashig, bunt und eigentlich gar nicht ernst zu nehmen, aber auch kultig, stylisch und irgendwie sehr unterhaltsam. Wer auf Flash Gordon, Raktenschiffe, bösen Imperatoren und etwas Romanze steht, Bingo. Für Fans gilt: zugreifen.
Andre Schnack, 03.12.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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