[Einleitung]
Der Titel „Flawless – Ein tadelloses Verbrechen“ (Originaltitel: Flawless) gehörte zu den Werken aus 2008, die komplett an mir vorbeigezogen sind, ohne das ich Kenntnis von ihnen nahm. Und dabei lobten Filmkritiker das Regie-Stück von Michael Radford hoch. Edward Anderson verfertigte das Drehbuch zum Titel. In den führenden Rollen der UK- und Luxemburg-Produktion sehen wir Sir Michael Caine, Demi Moore, Joss Ackland, Jonathan Aris, Simon Day und Constantine Gregory. Der in Frankreich, London und Luxemburg gedrehte Film erscheint als DVD-Fassung aus dem Angebot von universumfilm und wir konnten uns ein genaueres Bild über ihn machen.
[Inhalt]
London in den 60iger Jahren. Mr. Hobbs (Michael Caine) steht kurz vor seiner Rente. Als Hausmeister hat er jahrelang bei dem weltweit führenden Diamantenhändler „London Diamond“ gearbeitet. Verbittert zieht er sein Resümee der letzten Jahre und fühlt sich von seinem Arbeitgeber betrogen, der noch nicht mal die Versicherungsleistungen seiner mittlerweile verstorbenen Frau gezahlt hat. Deshalb beschließt er, die Bühne mit einem großen Knall zu verlassen und „London Diamond“ um ein paar Steine zu erleichtern. Eine tatkräftige Komplizin findet Hobbs in der ehrgeizigen Führungskraft Laura Quinn (Demi Moore), die regelmäßig von ihren Vorgesetzten übergangen wird und sich ebenfalls von der Firma ausgenützt fühlt. So planen beide den anfangs perfekten Coup, der sich mit der Zeit als immer problematischer herausstellt.
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Eine Zeit, in der eine Blaupause noch blau war, wo nahezu absolut jeder geraucht hat und Telefonzellen Londons Straßen schmückten, die Menschen stets in Anzügen und Kostümen umher liefen und sich noch zu benehmen wussten. Aus heutiger Sicht eine sehr trockene und spießige Zeit. Aber auch eine stilvolle Epoche mit ihrem sehr eigenen Charme. Regisseur Radford schuf diesen Zeitgeist, konservierte ihn in Bilder, Stimmung der Charaktere und deren Handlungen. Dazu bedient sich die Produktion zwei renommierten Darstellern: Demi Moore und Sir Michael Caine. Beide leisten in ihren Rollen fantastische Darbietungen. Demi Moore als desillusionierte weibliche Managerin in einer Männer-Welt und Michael Caine als gewitzter Hausmeister mit einem Master-Plan.
All das führt zum unvermeidlichen Ziel: das Gipfeln der Konstruktion in einem stimmungsvollen, nahezu schon etwas dokumentarisch erzählten Thriller über einen Raub, für den jeder Zuschauer den Beteiligten ganz feste die Daumen drückt. Denn die Motive der Täter gestalten sich nachvollziehbar, wir als Betrachter lernen für den Täter zu denken und hoffen. Dies ist letztlich auch vor dem Hintergrund der Darstellung der gesellschaftlichen Zustände sehr interessant. Denn Führungskraft Laura Quinn hat es in dieser Männerwelt wirklich nicht einfach, sie kämpft für ihren Erfolg und erzielt offenbar gute Leistungen, was ungeachtet ihrer Vorgesetzten bleibt. Für mich ein interessanter und durchaus spannender Film.
[Technik]
Bildtechnisch kommt „Flawless“ fast dem eigenen Namen nach. Der anamorphe Breitbild-Transfer im Format 2.35:1 weist einen gelungenen Charme und eine passende Stimmung auf. Allerdings fallen auch zwei negative Aspekte recht zügig ins Auge. Da wäre zum einen der leichte Rauschschleier, der sich vor allem in den dunklen Bildelementen auftut, zum anderen sei dann noch die nicht immer gute Kantenschärfe genannt. Andere Werte wie die Ausleuchtung, der Kontrast und die Farbwahl gehen allesamt in Ordnung und sorgen für ein ausreichend plastisches Geschehen. Da es sich bei dem Film um eine eher langsamere Story handelt, also ohne großartig zackige Schnitte und Actionszenen, gibt es auch keine Mängel bei Kameraschwenks. Auch die Kompression ist gut.
Kommen wir zum Ton von „Flawless“. Transportiert durch das Dolby Digital 5.1-Format gibt es wahlweise deutsche oder englische Sprachausgabe zum Besten. Untertitel können hingegen lediglich in der deutschen Übersetzung optional hinzu geschaltet werden. Insgesamt bezeichnen wir die akustische Darbietungsqualität als durchschnittlich. Echter Biss fehlt ihr, auch die Fähigkeit spürbare Räumlichkeit durch sinnvolle Akzente zu setzen geht den beiden Tonspuren leider ab. Und so bleibt eine gelungene musikalische Begleitung, gute und verständliche Sprachausgabe und hier und dort einige sinnvoll platzierte Umgebungsgeräusche. Immerhin.
[Fazit]
Nach dem Einlegen und den obligatorischen Einspielungen der Studios und Publisher und produzierenden Firmen erscheint ein farblich fahles und dennoch schickes Menü, welches den diamantenen Inhalt optisch unterstützt. „Flawless“ bietet eine Laufzeit von rund 104 Minuten, abgelegt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Extras? Hier weder in Masse noch inhaltlicher Qualität vorhanden. Neben dem deutschen und US-Trailer finden wir nur noch einige Vorschauen auf andere DVDs aus dem universumfilm-Programm vor, mehr nicht.
Angesichts des hochkarätigen Films ist dies als enttäuschend zu bezeichnen. Was sich nicht nur auf eine spezielle Fassung des Titels, sondern auf die Verleih- sowie Verkaufsfassung bezieht. Erscheinungstermin von „Flawless“ war der 12. Januar, der Preis liegt bei rund 15,- Euro und angesichts des so gelungenen Films hätten wir sehr gerne eine höhere Wertung vergeben. Allerdings verhagelt die magere Ausstattung dieses Vorhaben und so sortiert sich die DVD zu „Flawless – Ein tadelloses Verbrechen“ in den oberen Durchschnitt ein.
Andre Schnack, 29.01.2009
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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