[Einleitung]
Mit dem Filmtitel „Frankenfish“ assozierte ich beim Öffnen des Amaray-Cases eine Mischung aus Frankenstein und einem großen Fisch, was wahrscheinlich im Sinne des Erfinders lag. Doch irgendwie sind diese Gedanken behaftet von unglaubwürdiger Skepsis. „Frankenfish“ entstand 2004 unter der Regie des „Spawn“-Schöpfers Mark A.Z. Dippé. In den Hauptrollen des Streifens können Tory Kittles, K.D. Aubert, China Chow, Matthew Rauch, Donna Biscoe, Tomas Arana und Mark Boone Junior gesehen werden. Die DVD des Films veröffentlicht hierzulande Columbia TriStar Home Entertainment und wir machten uns ein Bild von der Erscheinung.
[Inhalt]
Schon immer haben blutrünstige Kreaturen im Louisiana Bayou gelauert, aber so etwas hat es noch nie gegeben: Ein Schwarm riesiger, genmanipulierter, Fleisch fressender Fische macht die scheinbar so ruhigen Gewässer auf seiner Suche nach Beute unsicher. Als am Ufer immer mehr verstümmelte Leichen auftauchen, versuchen die örtlichen Behörden verzweifelt herauszufinden, wer oder was für die geheimnisvollen Todesfälle verantwortlich ist. Schnell wird deutlich, dass es sich um kein gewöhnliches Raubtier handeln kann, denn diese Menschenfresser sind gefährlicher als jeder bisher bekannte Killer. Im Labor aus einer lebensgefährlichen Schlange gezüchtet und genetisch so verändert, dass sie sowohl unter Wasser wie an Land atmen kann, jagt diese Kreatur überall dort, wo sich Menschen aufhalten – mit unglaublicher Schnelligkeit und maßlosem Hunger…
(Quelle: Columbia TriStar Home Entertainment)
[Kommentar]
Es gab sie schon immer: die Monster-Filme, angefangen beim „Weißen Hai“, über „Deep Blue Sea“ bis hin zu „Lake Placid“ und anderen Derivaten. Gegenstand des Inhalts der Filme? Eine Gruppe, meist nicht gerade homogen und leidend unter interne Spannungen, sieht sich mit einer scheinbar ausweglosen Situation konfrontiert. Ein irgendwie geartetes Monster oder aber zumindest ausgesprochen aggressiver und großer Vertreter einer gefährlichen Tierart gerät außer Rand und Band und sorgt für mächtig viele Tote und eine spannungsgeladene Stimmung. „Frankenfish“ folgt von Beginn an einem bekannten Muster und wird vom Betrachter rasch in die Kategorie der B-Movie Sparte eingeordnet.
Doch betrachtet man den Film neutral und mit einer gewissen Offenheit, so merkt man ihm Qualitäten in seinem Segment an. Die technische Umsetzung des Titels gelang bedingt gut. Wo Sets und Kostüme, Ausleuchtung und Action noch eine angenehme und vor allem spannende Unterhaltung bieten, dort versagt leider die Animation der drei tötenden, blutrünstigen Mega-Fische. Ab und an gehen die überwiegend computergenerierten Effekte durch, hin und wieder jedoch erkennt man deutlich ihren Ursprung und unschöne, etwas wie hereinkopiert wirkende Aufnahmen treten auf. Story und Ausstattung befinden sich im unteren Mittelfeld, die darstellerischen Leistungen sind dem Sujet und Budget entsprechend und helfen dem Titel nicht über ein Ausbrechen aus der B-Movie Kategorie.
[Technik]
Das Bildformat bemisst sich auf ein Format von 1.78:1 und entspricht somit den Maßen eines 16:9-Widescreen TV Geräts. Bildschirmfüllend gibt die visuelle Seite der Disc Einblick in eine vermeintliche Idylle, die von Beginn an zu einer wahren grünen Hölle mutiert. Kontrast und Farbgebung halten bei der Stange und selbst die Bilddetails treten in einem akzeptablen Rahmen auf. Kantenschärfe und Schwarzlevel harmonieren und kommen sich selten ins Gehege. Insgesamt eine qualitative Leistung, die im Mittelfeld anzusiedeln ist. Hier und dort etwas Rauschen und eine leichte, jedoch zu verschmerzende Softness trüben das optische Geschehen ein wenig. Seitens der Kompression gibt es weder nennenswerte Blockbildung, noch anders geartete Artefakte zu beobachten.
Beim eingesetzten Tonformat handelt es sich um zwei Dolby Digital 5.1-Tonspuren in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch. Untertitel können optional in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch hinzugeschaltet werden. Das Thema stellt Erwartungen an die Soundtracks, denn mitunter bricht die Action aus und der Ton wird auf eine entsprechende Probe gestellt. Da gibt es dann zahlreiche Situationen, in denen Räumlichkeit unter Beweis gestellt werden kann und ein dynamischer Umfang erwartet wird. Insgesamt leistet die getestete deutschsprachige Spur gute Dienste. Sie vermittelt ein Gefühl von Weite und hin und wieder gibt es auch direktionale Effekte und Geräusche aus den Surround-Lautsprechern.
[Fazit]
Columbia TriStar Home Entertainment veröffentlicht mit „Frankenfish“ keine Kino-Attraktion oder einen Zuschauer-Magneten, sondern eher ein Nischenprodukt, welches als günstige Filmproduktion ihren Mann steht. Auf rund 81 kurzweiligen Minuten erzählt Regisseur Mark Dippé eine zwar spannende, aber nicht wirklich fesselnde Geschichte des günstigeren Kinos. Abgelegt wurde der Titel auf einer einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), was in Anbetracht der Ausstattung und Filmlänge beinahe überflüssig erscheint. Denn Extras können dem Datenträger nicht entlockt werden, es gibt sie nämlich leider einfach gar nicht. Die FSK stattete den Film mit der Empfehlung „ab 16 Jahren“ aus. Ab dem 13. Januar dürfen sich Freunde der Unterwasserwelt auf den „Frankenfish“ im Handel stürzen.
Andre Schnack, 05.01.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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