Free Guy

Action/Adventure/Comedy
Action/Adventure/Comedy

[Einleitung]
„Free Guy“ ist das neue Disney Studios Werk, welches als Antwort auf „Boss Level“ angesehen werden kann. Denn in „Free Guy“ erleben wir das (virtuelle) Leben eines wirklich weniger wichtigen Protagonisten, Guy. Gespielt wird Guy von Ryan Reynolds, an dessen Seite sehen wir Lil Rel Howery, Taika Waititi und Jodie Comer neben weiteren. Die Regie übernahm Shawn Levy nach einem Drehbuch von Matt Lieberman und Zak Penn. Ich konnte mir die High Definition Version von „Free Guy“ aus dem Walt Disney Studios Programm auf Blu-ray Disc genauer anschauen und berichte.

Inhalt
Guy (Ryan Reynolds) führt das einfache Leben eines Kassierers bei der Free City Bank. Er strahlt eine positive Einstellung und optimistische Heiterkeit aus und trinkt immer gerne eine Tasse guten Kaffees. Diese Lebenslust teilt er mit seinem besten Freund Buddy (Lil Rel Howery), bis sich eines Tages alles schlagartig ändert. Denn er entdeckt, dass er nichts weiter ist als eine Hintergrundfigur in dem extrem brutalen Open-World Videogame „Free City“. In dem überaus populären Spiel, das von den Soonami Studios und ihrem gierigen Boss Antwan (Taika Waititi) vertrieben wird, regieren Chaos und Zerstörung. Die Spieler in diesem Universum, die keine Hemmungen kennen, erreichen ein höheres Level, indem sie grundlose Gewalt- und Zerstörungsakte begehen.

Guy lernt die hyper- attraktive Molotovgirl (Jodie Comer) kennen, in die er sich sofort verliebt. Sie hilft ihm, sich in diesem Spiel zurechtzufinden und damit klarzukommen, dass sein Leben nicht real ist. Molotovgirl, die in der realen Welt den Namen Millie trägt, hat ein Hühnchen mit Soonami Studios zu rupfen, denn sie glaubt, dass Antwan die Codes von einem Spiel gestohlen hat, das sie und der Programmierer Keys (Joe Keery) an die Firma verkauften.

In einer zynischen Welt ohne Grenzen spielt Guy als guter Mensch und Idealist eine immer aktivere Rolle. Auf diese Weise wird er zum Champion für die Gamer und für die anderen NSCs (Nicht-Spieler-Charaktere) und damit auch zum Helden seiner eigenen Geschichte… die er selbst schreibt. Als Guys Popularität wächst, realisiert Antwan, dass er eine ernste Gefahr für die Zukunft von „Free City” darstellt, insbesondere für die Fortsetzung „Free City Zwei: Carnage“. So beauftragt er Keys und einen Soonami-Programmierer namens Mouser (Utkarsh Ambudkar), Guy für immer aus dem Game zu entfernen. Jetzt liegt es an Guy, ob er der ‚guy‘ ist, der die Welt auf seine Weise rettet.
(Quelle: Walt Disney Studios Entertainment)

[Kommentar]
Der Film findet in zwei Welten statt, die sich immer wieder miteinander kreuzen. Das mag total innovativ klingen, ist es aber nicht komplett, denn ähnliches sahen wir bereits in „Ready Player One“ von 2018. Doch nicht so, denn hier geht es noch viel mehr um das, was die Open-World-Video Spiele geschaffen haben. Es geht jedoch mehr als nur um virtuelle Welten, einen Datenklau im realen Leben und die Fähigkeit Hollywoods diese Themen auch adäquat umzusetzen, sondern auch darum, dass man aus den bestehenden Barrieren seines Ichs vielleicht ausbrechen kann.

Der Erzählstil ist fantastisch und nimmt vieles aus der Popkultur-Welt erneut auf. Neben vielen Anlehnungen und Aspekten, die wir bereits in Filmen wie „Boss Level“ oder John Carpenters „Sie leben!“ (die Sonnenbrille) gesehen haben, gibt es auch unzählige Anspielungen auf die Videospiele-Szene. „Free City“ ist eine als Film gut gemachte Idee, eine Mixtur aus „Terminator 2“, unzähligen anderen Titeln und einem Charme, der zusammen mit einer angenehmen Story kombiniert wurde und zudem unfassbar unterhaltsam und lustig vor sich her läuft.

Die mit dem Thema verbundene ethische Diskussion über künstliche Intelligenz und Parallelwelten bleibt hier natürlich etwas kurz, da es ja schließlich um die Unterhaltung geht. Ein wenig wie im Video-Game „Assassin’s Creed“ oder auch im Film „Die Truman Show“, um neben „Matrix“ nochmal einen Titel fallen zu lassen, der hier passt. Schlussendlich hat „Free Guy“ viel Potenzial, hält sich jedoch auch an seine Direktive und unterhält dabei einfach prächtig.

[Technik]
Hoch unterhaltsam und vor allem auch technisch, also voranging visuell ein Feuerwerk, dieser „Free Guy“. Denn er setzt sich aus Unmengen visueller Effekte zusammen, die gekonnt miteinander zwei Welten darstellen. Witzig, stets freundlich sympathisch und doch auch inhaltlich sowie von der Darstellung her rabiat und gewalttätig, dieses Disney Stück. High Definition-seitig schreibe ich gerne Lob nieder, welches es hier zu Recht viel nieder prasselt. Mittels 1080p-Bildern, formatiert im Verhältnis 2.39:1, steigt hier die Show! Wir erleben eine nahtlos eingebettet visuell erweiterte Welt von morgen in Free City und eine weitere im Telespiel-Stil, will ich mal meinen. Die Spiel-Welt eben, in der Medi-Kits über dem Gehweg schweben und Dollar-Zeichen in der Luft Geldregen andeuten.

Technisch ist das Bild sehr gut gelungen, die Kompression sauber. Beim Ton hört sich das nicht großartig anders an. DTS-Master Audio mit 7.1 Kanälen gibt es hier im Programm, und zwar auf Englisch. Den deutschen oder auch wahlweise französischen Ton hingegen erleben wir mittels Dolby Digital Plus 7.1. Auch sehr gut. „Free Guy“ klingt prima. Alle Effekte zollen auch dem ersehnten Raumklang Zoll und bereichern somit das Sehvergnügen. Sprache ist differenziert zu vernehmen und überwiegend gut verständlich. Musikalisch ebenfalls durchaus erwähnenswert, denn die Musik ist eigensinnig gewählt und passt doch sehr gut und hat zudem ordentlich Wumms. Alles prima.

[Fazit]
Geschickt, intelligent und doch ausreichend plakativ inszeniert, um unter hohem Tempo actiongeladen und pfiffig zu unterhalten. Das ist „Free Guy“ auf der Laufzeit von rund 115 Minuten mit seiner Altersfreigabe von ab 12 Jahren. Disney gelang ein Film, dessen Ziel die Unterhaltung ist, der jedoch auch die Nachdenklichkeit nicht aus dem Auge verliert und somit ein humorvoller und leicht sarkastischer Blick auf die virtuellen Welten von heute wirft.

Einfach nur zuschauen anstatt durch die Gegend zu ballern? Ja, das kann auch toll sein und ist ein weiteres Anwendungsfeld der KI oder in englisch auch AI (Artificial Intelligence), wie damals auf dem Windows PC mit „Creatures“. Oder komplett mittendrin sein und auch die Handlung mitbestimmen, wie in den „GTA“-Franchise Titeln? Auch hier spielt KI, wie überall um uns herum mittlerweile, eine Rolle. Ein spannendes Thema, das auch viele Gefahren und Risiken birgt. Mit diesen geht „Free Guy“ hier spaßig um, was eine Art des Umgangs der Popkultur mit schwierigen Themen darstellt. Gut gemacht. Erhältlich seit dem 7. Oktober 2021 zu einem Preis von rund 16,50 Euro.

  • Erweiterte und zusätzliche Szenen
  • Pannen vom Dreh
  • Dude vs. Guy
  • Die Entstehung von Molotovgirl
  • Taikas Welt
  • Willkommen im Free City

Damit kommen auch gleich einige sinnvolle und auch wertvolle Extras mit, wie schön zu sehen. Qualitativ sind diese in Ordnung, technisch betrachtet nicht vergleichbar mit dem Endprodukt und vom Umfang her jedoch auch überschaubar. „Free Guy“ macht vieles richtig und passt absolut in die Zeit. Auch dies wird kein Zufall sein. Der Review ist nun zu Ende, die Empfehlung mithin ausgesprochen. Mochtet Ihr „Der Rasenmähermann“ oder „T2“ oder habt auf der PS5 vielleicht „Cyberpunk 2077“ gezockt? Dann ist dieser Film etwas für Euch. Definitiv. Wie schön, dass dieser Titel von Disney kommt, ansonsten hätten wir wohl (Achtung Spoiler!) niemals Ryan Reynolds mit Lichtschwert erlebt.

Andre Schnack, 15.12.2021

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★★☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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