[Einleitung]
1996 beschritten Robert Rodriguez und Quentin Tarantino einen gemeinsamen, erfolgreichen und unterhaltsamen Weg. Das Ziel des Wegs lautete „From Dusk Till Dawn“, kam mit einem wunderbaren Cast und einer innovativen, wenn auch gewalttätigen Story und Machart daher. Drei Jahre später probierte sich Filmemacher Scott Spiegel an einem Sequel und drehte „From Dusk Till Dawn 2 – Texas Blood Money“. In den Hauptrollen finden wir vor: Robert Patrick, Bo Hopkins, Duane Whitaker, Muse Watson, Brett Harrelson, Raymond Cruz und Danny Trejo. Wir konnten die DVD, die nun aus dem DVD-Programm der universumfilm erscheinen wird, genauer unter die Lupe nehmen und berichten über die inhaltlichen und technischen Qualitäten.
[Inhalt]
Eine Bankräubergang macht sich Richtung Mexiko auf, um dort den perfekten Millionen-Clou durchzuziehen. Was die Gangster dort allerdings vorfinden, hat mit dem erwünschten Reichtum nichts zu tun. Als die Gang in die falsche Bar stolpert… und dort auf den falschen Vampir trifft… muss einer nach dem anderen Bekanntschaft mit einem Durst nach Blut machen, die seine eigene Gier nach Geld noch weit übertrifft. Zu seinem Unglück muss der letzte verbliebene Mensch unter den Räubern mit seinem Erzfeind, einem texanischen Sheriff, in einem actiongeladenen „töten oder getötet werden“ Kampf gegen die Höllen-Kreaturen bestehen um sein eigenes Leben zu retten…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
„From Dusk Till Dawn“ – Vor und hinter der Kamera saßen talentierte Leute, die durch Erfahrungen das Business kennen. Und noch viel mehr spricht für den ersten, erstklassigen Mexiko-Horror-Trip mit Vampir-Thematik, smarten und coolen Charakteren, einem grandiosen Soundtrack und der Kunst, den Betrachter mit beeindruckend gewalttätigen und fesselnden Szenen zu betören und gar zu unterhalten. War der erste Film noch mit ausreichendem Budget und gehörig guten und innovativen Ideen ausgestattet, so wurde das Erfolgskonzept gemeinsam mit dem Interesse gute Filme zu machen bei der Fertigung des zweiten Films leider vergessen.
Ausführend hatten weder Quentin Tarantino, noch Robert Rodriguez viel mit dem Film gemeinsam oder aber zu tun, und das merkt man dem Werk von Scott Spiegel leider auch negativ an. Hätte es keinen Vorgänger gegeben, so wäre die Bildfläche eventuell offen für ein eher günstiges B-Movie, das mit Vampiren und Fieslingen hantiert. Vor dem Hintergrund des 1996 erfolgten ersten „From Dusk Till Dawn“-Films hingegen erblasst das Sequel. Dem zweiten Teil – wenn man ihn denn als solchen bezeichnen kann – findet nicht den Pol, über den der erste Film verfügte. Da nützt es auch nichts, wenn einige bekannte Gesichter ihr Stelldichein finden.
Es sind die Loser und Kleinkriminellen, skrupellose Banditen, die hier mit dem Abschaum der Untoten-Gesellschaft konfrontiert werden. All das in einem sehr düsteren Set und mit eher mittelmäßigen Special-Effects und sehr dümmlichen Kommentaren. Das Nivea der Dialoge entspricht der Flughöhe der aggressiven Flattermänner, die Fäkalsprache bestimmt die Wortwahl. Bei der einfachen Story dreht sich alles um einen Bankraub, einer Anschließenden Belagerung und den ausgelebten Ängsten der Protagonisten vor den blutsaugenden Fledermäusen. Als eigenständiges Werk betrachtet schlägt der Film in eine Kerbe mit „Bats – Fliegende Teufel“.
[Technik]
Der anamorphe Breitbildtransfer wird im Format 1.85:1 vollzogen und bietet überwiegend düster ausgeleuchtete Aufnahmen. Mitunter verschwinden jedoch relevante Bildelemente im Nichts des Dunkels, was dem Spaß ein wenig Abbruch beschert. Im Bereich des ausgeprägten Schwarzlevels können dann kaum noch Details ausgemacht werden – nicht so schön. Kommt Farbe ins Spiel, so wird ein etwas schmutziger Style erzielt, was der Atmosphäre zuträglich wird. Die Kantenschärfe, Trennung und Sauberkeit der einzelnen Bild-Elemente gelang gut. Die Kompression macht kaum von sich bemerkbar und es entsteht ein harmonisches Geschehen.
Dolby Digital 5.1 lautet das genutzte Audio-Format, Deutsch und Englisch die auszuwählenden Sprachfassungen. Qualitativ legte man sich einigermaßen ins Zeug und schuf aus einem eher zurückhaltenden Originalton eine noch annehmbare Akustik. Die Kulisse des Code1-Pendants wurde übrigens lediglich im Dolby Surround 2.0-Format veröffentlicht. Hier bleibt die Sprachausgabe stets verständlich, einige wohlwollend räumlich abgemischte Hintergrundgeräusche sorgen für Tiefe im Ton und es treten keine Rauschen- oder aber Knacks-Störungen auf. Optionale Untertitel gibt es in englischer Sprache und in deutschen Lettern für Hörgeschädigte.
[Fazit]
Es hat lange gedauert, bis „From Dusk Till Dawn 2 – Texas Blood Money“ einen Verleih hierzulande gefunden hat. Abgedreht wurde der Titel 1998, mittlerweile ist er somit 6 Jahre alt und findet dank universumfilm endlich seine DVD-Reinkarnation. Endlich? Fans werden enttäuscht sein, wer nicht vorbelastet ans Thema schreitet, erhält ein angenehmes B-Movie. Dieses gelang technisch – in Bezug auf die DVD – noch ganz gut, kann inhaltlich auf den müden 85 Minuten Laufzeit jedoch nicht begeistern. Wo nicht viel Substanz vorhanden ist, da werden Blut und Prollo-Sprüche eingesetzt – so kommen wir zum Rating „Keine Jugendfreigabe“. Die DVD wird am 06. September im Handel veröffentlicht und mit einem üblichen Preis zu Buch schlagen.
Andre Schnack, 09.09.2004
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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