[Einleitung]
Sind es doch diese Art an Dokumentation, welche uns etwas näher bringen sollen, dass durch unseren Alltag bedingt leider immer in weiter Ferne rückt. Anders als bei einem Gang in den Zoo, sind hier keine Tiere in Gefangenschaft. Sondern in freier Wildbahn zu sehen. Mit dem Titel „Frozen Planet: Eisige Welten II“ kommt nach dem ersten Teil (2011) jetzt eine Fortsetzung, mit noch mehr Eis. Ich konnte mir die Standard Definition DVD-Fassung des Titels aus dem polyband Angebot anschauen und war gespannt auf diese weitere BBC-Produktion, die bereits in der Vergangenheit für atemberaubende Momente sorgte.
[Kommentar]
Früher hatte ich das Gefühl von Unbeschwertheit beim Ansehen einer Naturdokumentation. Mich faszinierten in diese Sendungen, da sie mir bisher unbekanntes zeigten. Heute ist es anders. Heute ist die Ansicht stets begleitet von einem Gefühl der Angst davor, dass diese Dinge recht schnell nicht mehr so sein werden. Die Dokumentation bietet in sechs fünfzigminütigen Teilen jeweils Fokusthemen und intensive Einblicke in Lebensräume oder aber geografische Lagen, die durch etwas besonderes auffallen.
Darunter sind dann auch tragische, bittere Szenen, die das Leben schreibt. Fressen und gefressen werden, diese Erkenntnis spendet da nur wenig Trost. „Frozen Planet“ hat auch in der zweiten Ausführung nicht mit Daten und Fakten zu geizen und nennt welche, die ebenfalls für Erstaunen oder ein „Aha“-Gefühl sorgen. Dank der eingesetzten Technik, also den Kameras, Drohnen und sonstigen Dingen, gibt es auch hier wieder neue, einzigartige Aufnahmen zu sehen, die für Begeisterung sorgen. Eine ruhige Stimme eines Sprechers begleitet diese mit Details und Wissen.
[Technik]
Was mich stets nachdenklich zurückbleiben lässt, ist dieses gemischte Gefühle, gespeist aus fantastischen Aufnahmen, kombiniert mit dem Wissen, dass wir als Spezies unseren mächtigen Teil dazu beitragen, das es so _schlecht_ mit dem Erhalt unseres Lebensraumes verläuft. Schlechte Gefühle braucht man bei der Ansicht des Inhalts nicht zu bekommen, denn der anamorph gefasste Transfer im Format 1.78:1 schaut gut aus. Allerdings ist auch klar zu sehen, das wir es eben mit Standard Definition zu tun bekommen. Die Konturen könnten klarer, das Bild reicher an Details sein. Ansonsten alles prima, vor allem für die Umstände, unter denen teils die Bilder entstanden.
Neben einer sauberen visuellen Kompression gesellt sich ein Ton, der den Anforderungen an den Content mehr als gerecht wird. Ob dabei nun die Stimme von Sir D. Attenborough oder aber den ebenfalls sehr gut klingenden Synchronsprecher lauscht, es klingt gut. Klar und sauber, wenngleich es natürlich bedingt nur selten Umgebungsgeräusche gibt. Doch selbst dann, wenn ein Orca eine Eisscholle zu zerbrechen bringt, stimmt der gebotene Dolby Digital 5.1-Ton soweit. Die entstehende Stimmung passt gut.
[Fazit]
Wenn wir auf die faszinierenden Lebensräume dieses Planeten schauen, so ist dies seit wenigen Jahrzehnten zunehmend mit der Diskussion verbunden, wie man mit der Erderwärmung umgehen soll. Wenngleich dabei nach wie vor der komplett ungebremste Bevölkerungswachstum außer acht gelassen wird, so ist dies wohl das Thema, das zunehmend das kollektive Denken der Menschheit bestimmen wird. Doch ohne Weltgemeinschaft wird das leider alles sehr schwierig, wie wir sehen.
Um so schöner, dass wir 11 Jahre nach der ersten Staffel ein solch starkes, visuelle beeindruckendes und informatives Comeback erleben können. Interessant dabei ist auch, das wir es mit dem exklusiven Home-Entertainment-Schnitt (ungekürzte Serie) in der original BBC-Fassung zu tun bekommen (6x 50 Min). Inklusive englischer Tonspur mit Sir David Attenborough. Hinzu kommt ein Begleit-Booklet und ein 50minutenlanges Making-of mit deutschen Untertiteln. Erschienen am 29. September 2023.
Andre Schnack, 09.10.2023
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