[Einleitung]
„Game of Thrones – Staffel 1“ ist die erste Staffel eines TV-Phänomens, welches 2011 im Fernsehprogramm begann und Jahre erfolgreich hinzog bis zur achten und letzten Staffel 2019. Das opulente Fantasy-Werk galt lange als unverfilmbar und entstammt der Feder von US-Autor George R. R. Martin, der die Romanreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ schrieb. Die von HBO produzierte Serie war kommerziell sehr erfolgreich und wartet hier in der ersten Staffel in den relevanten Figuren mit Sean Bean, Lena Headey, Peter Dinklage, Madeleine Fairley, Nikolaj Coster-Waldau und weiteren besetzt. Ich konnte mir nun – nach Jahren des Aufschieben – ein genaueres Bild der ersten Staffel machen und berichte ungesehen und aus erster Hand.
[Kommentar]
Mit „Game of Thrones“ hinke ich hinterher. Wenngleich die TV-Serie, die zeitweise in aller Munde war, bereits 2011 durchstartete, so sah ich die erste Staffel erst jetzt in meinem Urlaub. Die erste Episode setzt hier den Ton für das, was noch kommt. Dazu gehört auch eine bis dahin unerreicht deutlich und unverhüllte Darstellung von Gewalt und Sex. Da kullert schon mal ein abgeschlagener Kopf ins Bild oder unverblümte Brüste junger Frauen schmücken das visuelle Antlitz. Im weiteren Verlauf soll sich zeigen, dass dieser Stil eines der Markenzeichen dieser Serie darstellt.
Doch nicht nur nackte Haut und brutale Auseinandersetzungen gehören auf die Agenda. Denn die Erzählung lebt vor allem dadurch, wie sich die treibenden Köpfe der Häuser ihre Pläne zurechtlegen und ausführen, um an Macht und Wohlstand zu gelangen, um den Thron zu besteigen. Politische Spiele und mystische, fantasievolle Kreaturen bestimmen die Agenda der Personen, über die hier berichtet wird. Der Faktor Magie hingegen steht dem hintenan. Zwar gibt es unterschiedliche Glauben und Götter in dieser fiktiven Fantasy-Welt, doch regieren hier mehr Herz, Verstand und vor allem das Schwert.
Über die ersten 10 Episoden hinweg erzählt „Game of Thrones“ eine spannende, kurzweilig und harsch inszenierte Geschichte mit einem Hang zum Groben, dem jedoch keinesfalls die seichteren Töne der Erzählung zum Opfer fallen. Mir gefielen die Figuren, ihre Darstellungen und der Fakt, dass hier tatsächlich viele Dinge geschehen und der Zuschauer das Gefühl vermittelt bekommt, dass keine Figur hier gesetzt ist und komplett unbeschadet davon kommen wird. Bei „Herr der Ringe“ ist klar, wer gut, wer böse ist. Hier hingegen ist die Lage undurchsichtiger und komplexer.
[Technik]
Wenngleich es sich bei „Game of Thrones“ um eine HBO produzierte TV-Serie handelt, so steht sie in technischen, handwerklichen Belangen den meisten Kinoproduktionen in nichts nach. Masken, Sets und die visuellen Effekte sind wirklich sehr gut gelungen und erschaffen Atmosphäre. Die Inszenierung der unterschiedlichen Häuser und ihre farblichen Stile passen toll zu den plastisch gewählten Regionen der Herkunftsländer und den entsprechenden „Moden“ der Protagonisten. All das kommt hier in 1080p gut zur Geltung im Seitenverhältnis 1.77:1 und gefällt. Helle Momente, dunkle Einstellungen, Tempo und Ruhe – die Wiedergabegüte fällt angenehm bis hoch aus.
Kommen wir zum Ton. „Game of Thrones“ bietet die gesamte Klaviatur dessen, was wir hierzulande allgemein unter dem europäischen Mittelalter bezeichnen würden. Klackernde Pferdehufe, brachiale Schwert-Kämpfe und das Gegröle der betrunkenen Mannen des Königs bei einem Fest stellen die akustischen Gegebenheiten vor keine nennenswerten Herausforderungen. Der Ton erklingt überwiegend klar, ausreichend weit und ist gespickt mit stimmungsgebenden Geräuschen aus dem Hintergrund. Sämtliche Dialoge sind dabei klar zu verstehen und es gibt keine Momente von Rauschen oder anderen Fehlbildungen beim Ausspielen des wahlweise deutschsprachigen DTS-HD 5.1-Tons. Verschiedene Untertitel stehen zur Wahl parat.
[Fazit]
„Game of Thrones“ ist ein Phänomen. Getragen von vielen positiven Kritiken und einer großen Fangemeinde zieht die TV-Serie viel Aufmerksamkeit auf sich. Auch an mir ging das nicht spurlos vorbei und ich möchte festhalten, dass mich der weitere Verlauf von Episode zu Episode und somit von Staffel zu Staffel führte. Das ist eine gute Leistung, denn nach wie vor sind solche Fantasy-Produktionen, und dann auch noch als Serie konzipiert, eher die Seltenheit. Eine Episode dauert hier rund 56 Minuten und davon gibt es in der ersten Staffel die ersten zehn Episoden zu sehen. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Die Disc ist seit 2012 im Handel, auf Grund von Umfang und Preis vergebe ich hier 5 Sterne gesamthaft.
- Audiokommentare
- Gesamtführer durch Westeros
- Making-of Game of Thrones
- Die Entstehung der Eröffnungssequenz
- Vom Buch auf den Bildschirm
- Charakterprofile
- Vom Buch auf den Bildschirm
- Die Nachtwache
- Die Entstehung der Dothraki-Sprache
Die vorgenannten Extras sind ebenfalls sehr gut gelungen. Ich hätte gar nicht erwartet, dass es a) so viele Special Features sind und b) dass diese auch inhaltlich und technisch noch so gut ausfallen. Somit bringt die erste Staffel auf Blu-ray Disc von „Game of Thrones“ einiges mit und die 561 Minuten Spieldauer (knapp 9,5 Stunden) fühlen sich an der Seite der Extras sichtlich wohl. Wenn man Fantasy mag und kein Problem damit hat, dass in Gefechten auch mal viel Blut fließt und die eine oder andere weibliche Brustwarze zu sehen ist, der sollte sich diese Serie nicht entgehen lassen.
Andre Schnack, 23.07.2020
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