… gegen Engeland – U-Bootkrieg im Atlantik

Dokumentation
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[Einleitung]
Mit „… gegen Engeland – U-Bootkrieg im Atlantik“ schildert eine Dokumentation die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen deutschen U-Booten und allen anderen Alliierten auf der Wasseroberfläche. Es handelt sich um eine Sendung, die mit vielen Informationen auf verschiedenen Wegen den Betrachter unterhalten will. Diese DVD-Fassung erscheint aus dem Angebot von AL!VE AG und Studio Hamburg. Wir konnten die Disc genauer unter die Lupe nehmen und berichten aus erster Hand.

[Inhalt]
Hitlers Plan, die Briten mit Hilfe der U-Boote auszuhungern, ist gescheitert. Am 4. Mai 1945 befiehlt Dörnitz seinen U-Booten, das Feuer einzustellen und in die Häfen zurückzukehren. Der Atlantikkrieg ist vorbei. Von über 40.000 deutschen U-Boot-Fahrern sterben rund 28.000. Von insgesamt 1.133 U-Booten sinken 782. Den „grauen Wölfen“ fallen über 2.600 alliierte Schiffe mit 30.000 Seeleuten zum Opfer.

Radar, die Entschlüsselung von Enigma und stark bewachte Geleitzüge setzten der deutschen U-Boot-Flotte ab der zweiten Jahreshälfte 1942 stark zu. In den ersten beiden Kriegsjahren sieht die Lage noch anders aus. So bekennt der britische Premierminister Winston Churchill: „Das einzige, wovor ich im Krieg wirklich Angst habe, ist die U-Bootgefahr“. Er bezeichnet die U-Bootleute als hinterhältig und feige. In Deutschland werden U-Bootkommandanten zur gleichen Zeit zu Helden stilisiert.
(Quelle: AL!VE AG)

[Kommentar]
Eine sehr informative Sendung über einen weiteren, schmutzigen Teil der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Es geht um den U-Boot Krieg, der dazumal nicht neu, jedoch in einer bisher nicht da gewesenen Intensität geführt wurde. Und einige Historiker sind heute der Meinung, dass der Krieg ohne die Entschlüsselung ENIGMAs durchaus einen anderen Weg hätte einschlagen können. Immer wieder entführt uns die Sendung durch ihren stimmungsvollen Einsatz von Radio- und alten Video-Aufnahmen in eine Zeit, die durch Zerstörung und Verlust und Propaganda geprägt war.

Es gestaltet sich als unheimlich interessant, wenn die Sendung einen in die Schutztaktiken und Abwehrmanöver von Fracht- und Geleitschiffen gegen U-Boote einweiht. Auf der anderen Seite ist es emotional und beängstigend zugleich, wenn ein Zeitzeuge über die tragischen und unmenschlichen Situationen aus Kriegstagen berichtet. „… gegen Engeland“ überzeugt mit einem ausreichend interessant aufbereiteten Inhalt, der sich im Ablauf kurzweilig und unterhaltsam zeigt. Bild und Ton stimmen, die Sprecher aus dem Off gehen in Ordnung und spenden einen guten Informationsgrad.

[Technik]
Wir haben es mit einem variierenden Bildtransfer zu tun, zumindest was Format und Qualität angeht. Denn neben den Interviewausschnitten, die in 16:9 erfolgen, und den 4:3-Archivaufnahmen stellen sich dann immer wieder senkrechte, schwarze Balken am linken und rechten Bildschirmrand ein. Dies stört jedoch nur sehr bedingt. Qualitativ zeigt sich das Bild durchwachsen. Immer wieder gibt es ganz gute Aufnahmen, dann hingegen kommen Archivmaterialien zutage, welche bereits über 70 Jahre alt sind. Jene Schwarz-Weiß-Bilder verlieren dann natürlich an Wertigkeit. Im Resümee bleibt für eine Dokumentation ein guter Eindruck, Kompressionsartefakte bilden sich nicht.

Tontechnisch bestätigt sich unsere Annahme. Der deutschsprachige Dolby Digital 2.0-Ton zeigt sich von der verständlichen und ruhigen Seite. Ob die Stimme aus dem Off vom Sprecher ertönt oder aber ein Zeitzeuge im Interview spricht, qualitativ geht das stets in Ordnung und der Ton legt eine gute Verständlichkeit an den Tag. Nur die Aufnahmen aus den Radio- oder den Video-Archiven sind nicht immer sehr klar. Über viel mehr kann nicht viel geschrieben werden. Es gibt hin und wieder zeitgemäße Musik aus den Tagen des Zweiten Weltkriegs, ansonsten ein wenig Gegrolle der Bomben, fliegende Flugzeuge oder der Klang feuernder Maschinengewehre. Untertitel: nein.

[Fazit]
Die Laufzeit dieser Doku liegt bei rund 105 Minuten. Abgelegt wurde „… gegen Engeland – U-Bootkrieg im Atlantik“ auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die Sendung an sich kann einem mit ihrer Wirkung schon einfangen und auch berühren. Sie ist auf der anderen Seite sehr der Sache treu und zeigt keinerlei Innovationen oder Ideen in der Machart. Unser Testmuster kam ohne Menü daher, was jedoch im Grundsatz gar nicht stört. Schließlich gibt es lediglich eine Tonspur und eben die eine Sendung. Erscheinungstermin ist der 25. April, die Dokumentation wird mit einem Preis von rund 20,- Euro aufwarten. FSK: an 12 Jahren.

Andre Schnack, 14.04.2008

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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