[Einleitung]
„Get Me Roger Stone“ ist eine Dokumentation aus diesem Jahr. Und sie ist aktuell, brandaktuell sozusagen. Sie erzählt uns von einem Mann, der sich jedes Tricks und jeder Maßnahme bedient, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Der Zweck heilt alle Mittel – auch das könnte eine der Regeln von Stone sein. In „Get Me Roger Stone“ geht es um einen Rückblick auf das Leben dieses Mannes vor dem Hintergrund der gewonnenen Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Dieser Inhalt kommt aus dem Netflix Angebot.
[Inhalt]
Der Aufstieg, der Fall und die Wiedergeburt des politischen Strategen Roger Stone, der schon seit Jahrzehnten ein einflussreicher Berater in Trumps Team ist.
(Quelle: Netflix)
[Kommentar]
Ich habe Dokumentationen gesehen, auch über Menschen, die sich durch ihre Arbeit und ihr Wirken im Leben gewissermaßen unsterblich in die Geschichtsbücher geschrieben haben. Steve Jobs, Robert McNamara oder Donald Rumsfeld – sie waren alle darunter vertreten und hatten einiges vor der Kamera zu erzählen. Beim politischen Spiel geblieben ist auch Berater Roger Stone. Er gehört zu den Provokateuren der Politik-Welt in den USA. Er schrieb Bücher, beriet US-Präsidenten und führte Wahlkämpfe. So nicht anders bei Donald Trump, der nun die (Miss)Geschicke dieser großen Nation USA leitet.
Roger Stone steckte wohl zu einem großen Teil auch hinter dieser Wahl-Kampagne, die uns und der Welt nun diesen Präsidenten bescherten. Vielleicht kann Stone den Willen der Amerikaner fühlen, lesen oder wie auch immer wahrnehmen. Doch wird darüber gar nicht so viel gesprochen, wie über Stone selbst. Denn klar wird schnell: Roger Stone ist einer jener, die sich selbst am liebsten reden hören – und zwar noch lieber über sich selbst.
Mit Netflix Dokumentationen bin ich vorsichtig geworden, vor allem durch „Making a Murderer“. Grundsätzlich sollte man wahrscheinlich vorsichtig sein bei Sendungen, die über bestimmte Persönlichkeiten berichten und diese eben selbst auch überwiegend dabei zu Wort kommen lassen. Technisch gelang das alles gut. Wir erleben viele Archivmaterialien, Videos, Bilder und Notizen sowie Interviews mit Weggefährten und jenen die es niemals sein werden. Die Mixtur macht es aus, nicht zu einseitig in der Wirkung und doch so, dass ich gelernt habe, dass Stone wohl kein guter Mensch ist und es ihm immer nur um eines geht: gewinnen.
[Technik]
Netflix sendet uns diesen Inhalt per Streaming nach Hause. Je nach Quelle hat das Ursprungsmaterial ein unterschiedliches Format. Insgesamt hat die Qualität viele Gütegrade hier, da sehr viele unterschiedliche Quellen zum Einsatz kommen und in der Dokumentation miteinander kombiniert worden sind. „Get Me Roger Stone“ bietet schlussendlich das, was ich von einer solchen Dokumentation auch erwarte, einen soliden Bild-Transfer im 16:9-Gewand ohne Anspruchserhebung auf High Definition Beurteilung.
Tontechnisch kann man den Roger Stone Titel getrost mit jeder TV Dokumentation vergleichen und tut ihr damit kein Unrecht. Es kommt hier eben auf die gesprochene Sprache an, nicht auf etwaige Effekte, die es ohnehin selten bei solchen Sendungen gibt. Und so gibt es den englischen Originalton oder aber Deutsch und eine Handvoll weiterer europäischer Sprachen mit entsprechenden, optionalen Untertiteln im Programm. Wer die Leute, die da sprechen, etwas besser verstehen möchte, der wählt die Originalsprache.
[Fazit]
Mit „Get Me Roger Stone“ erscheint eine Dokumentation über politisches Wirken. Keine andere Sendung hat mir so deutlich gezeigt, was für ein schlechtes, dreckiges Geschäft die Politik doch ist. Auch wenn sich dies nun punktuell auf amerikanische Innenpolitik und den Einfluss der Medien auf die Menschen betrifft, so ist das hier alles recht aufschlussreich. Irgendwie auch sehr aktuell vor dem Hintergrund, dass wir mit Donald Trump einen etwas anderen US-Präsidenten erleben. Technisch soweit solide und in Ordnung, inhaltlich kontrovers und spannend.
Andre Schnack, 06.06.2017
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