[Einleitung]
Für mich einer der ganz großen Filme: „Ghost in the Shell“ – ein japanischer Animationsfilm, der bereits seit einigen Jahren auf DVD verfügbar ist. Auch der Nachfolger mit dem Titel „Ghost in the Shell 2 – Innocence“ ist bereits auf Standard Definition erhältlich. Unter dem Label universum Anime erscheint nun die High Definition Version des zweiten Teils von Mamoru Oshii nach einem Drehbuch von Masamune Shirow und Regisseur Mamoru Oshii von 2004. Die japanische Filmproduktion handelt eine Story ab, die am ersten Film anknüpft. Richtige Darsteller gibt es nicht, den virtuellen Figuren gönnten einige Darsteller ihre Stimmen. Diese Disc erscheint von universumfilm und wir konnten uns voller Vorfreude der HD Disc widmen.
[Inhalt]
Im Jahr 2032 ist die gegenwärtige Definition des Begriffs „Mensch“ weitestgehend Geschichte. Industriell gefertigte Körperteile sowie komplette Roboterserien haben das verletzliche Fleisch und die begrenzte Belastungsfähigkeit der humanen Zellen abgelöst. Während Androiden und Cyborgs den Großteil der Bevölkerung darstellen, trauern die wenigen Übriggebliebenen der menschlichen Rasse aussterbenden Idealen und nostalgischen Gefühlen hinterher.
Dies ist die Welt in der „Sektion 9″, eine Spezialeinheit des japanischen Innenministeriums, um die Würde des Gesetzes und gegen den Cyber-Terrorismus kämpft. Batou, dessen Partnerin Major vor drei Jahren ihren physischen Körper verloren hat und nur noch als „Geist“ existiert, wird gemeinsam mit seinem neuen Partner Togusa auf eine mysteriöse Mordserie angesetzt. Ein weibliches Cyborg-Modell, spezialisiert auf die Befriedigung triebgesteuerter Liebesbedürfnisse, tötet scheinbar wahllos seine Besitzer um anschließend Selbstmord zu begehen. Im Laufe ihrer Ermittlungen werden die beiden Agenten mit eiskalten Yakuza-Mitgliedern, skrupellosen Schwarzmarkthändlern, zwielichten Regierungsmitgliedern und einem morbiden Computerhacker an der Schwelle zwischen Genialität und Wahnsinn konfrontiert, bevor sie schließlich auf die abscheuliche Wahrheit hinter den Verbrechen stoßen…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
Wesentlicher Unterschied zur bereits erschienenen DVD Standard Definition-Version von „Ghost in the Shell 2 – Innocence“ ist das Medium, auf dem der Titel abgelegt wurde. Meine Meinung über den Inhalt des Werks hat sich nicht verändert, daher hier die Ausführungen der Review vom 2. Mai 2006:
„Es ist wirklich schön anzusehen, wie der Regisseur vieler erfolgreicher Anime, Mamoru Oshii, hier gelungen an seinen Vorgänger „Ghost In The Shell“ anknüpft und die Geschichte auf eine unterhaltsame und optisch ausgesprochen beeindruckende Art und Weise weiterspinnt. Dabei ist es auf der einen Seite sehr faszinierend, was sich die Macher alles so ausgedacht haben, auf der anderen könnte man polarisierend sagen: im Kern zeigt „Ghost In The Shell“ eine gar nicht so unrealistische Zukunft, und diese ist bizarr und wirkt arg bedrohlich. In kunstvoller Schönheit erzählt der Film vom nahezu vollständigen Verlust des menschlichen Daseins in einer futuristischen Gesellschaft, in der nahezu nichts ausgeschlossen ist. Bedrohliche Fiktionen geben sich die Hand, und der Betrachter entdeckt Analogien zu der menschlichen Entwicklung bis heute.
Reine Virtualisierung, abstraktes Denken ist gefordert. Es geht um Menschen, die eigentlich keine sind. Es geht um ein Erde umfassendes Netz, das sich zu einer zweiten Welt entwickelt hat, einer rein virtuellen Welt. Biologische Dinge sind nahezu generell aus der Fabrik – ein Horror-Szenario, auf welches sich die Menschheit mit der anhaltenden Globalisierung langsam aber sicher zu bewegt und dabei ein Teil ihrer selbst verliert. Die Umsetzung dieser doch schon tiefgründigen Geschichte mit philosophischen Zügen gelang sehr gut. Bei der Umfeldbetrachtung haben wir es mit zahlreichen tollen und sehr ansehnlichen Effekten zu tun. Ähnlich wie in Werken wie „Matrix“, „eXistenZ“ oder „Blade Runner“ geht es hier zu, doch eben in der sehr hochwertigen Darstellungsqualität toll gerenderter 3-D Animationen und sehr schön gezeichneten Figuren.“
[Technik]
„Ghost in the Shell 2 – Innocence“ beweist sich hier hervorragend durch eine hochwertige Technik im 1.85:1 in vollen 1080p-Bildern. Die visuelle Darbietungsgüte schafft es in die oberste Klasse. Vor allem liegt das an der sehr sauberen visuellen Wiedergabe, die sich hoher Kantenschärfe und eines hohen Detailreichtums erfreut. Wir erhalten eine Mixtur aus gezeichneten Figuren und zuweilen aus computergenerierten Sequenzen zu Gesicht, ähnlich wie beim Titel „Appleseed“. An dieser Kombination braucht sich niemand zu stören und die Werte befinden sich allesamt im gut bis sehr guten Bereich. Kontrast und Farbgebung passen gut zueinander und werden dem Thema gerecht. Eine dichte Atmosphäre als Folge der gekonnten Bildzusammenstellung spricht Bände. Kompressionsartefakte? Fehlanzeige.
Tonale Qualitäten gehören ebenso zum Programm wie die vorgenannten visuellen Highlights. „Ghost in the Shell 2 – Innocence“ bietet eine sehr gelungene räumliche Klangkulisse. Man merkt der gesamten Produktion die investierte Leidenschaft bei der Ausgestaltung förmlich an. So bietet uns in der Theorie jeweils ein deutschsprachiger oder aber japanischer DTS 5.1 HD Master Audio-Soundtrack die Plattform. Und dieser Nährboden konnte auch genutzt werden. So erleben wir zahlreiche sinnvoll platzierte und dynamische Effekte und können uns an einer gelungenen Räumlichkeit erfreuen. Actiongeladene Momente stellen sich ebenfalls gekonnt dar, wie auch die ruhigeren Szenen der Geschichte. Untertitel sind in beiden Sprachen optional einzuschalten.
[Fazit]
Wer sich als Anime-Fan sieht, der sollte ohnehin zu dieser Disc greifen, denn die technischen Vorteile gegenüber den bisher erschienenen DVDs sind merklich und begründen für Freunde dieser Animations-Kunst einen erneuten Erwerb. Das Menü, schick animiert und thematisch passend ausgestaltet, bietet nicht nur die obligatorischen Features, sondern auch einiges an Extras. Freigegeben sind alle Inhalte ab einer Altersstufe von 16 Jahren. So gesellen sich neben rund 100 Minuten für den Hauptfilm weitere knappe 45 Minuten Bonusmaterial, welches sich aus den folgenden Punkten zusammensetzt:
- Audiokommentar von Mamoru Oshii und Mizuho Nishikubo
- Original Making Of
- Featurette: Interview mit Mamoru Oshii
- Original japanischer und Deutscher Trailer
Das sieht zwar recht aufgeräumt aus, hält sich inhaltlich jedoch auf einem ordentlichen Niveau. Alle Extras stellen eine gekonnte Zusammensetzung aus interessanten Informationen und einigen unterhaltsamen Aspekten dar. Abgelegt ist der gesamte Inhalt auf einer einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Disc mit 50 GB Fassungsvermögen. Erscheinungstermin für „Ghost in the Shell 2 – Innocence“ auf Blu-ray Disc war der 26. März, der Preis schlägt mit rund 22,- Euro zu Buche. Kein Schnäppchen, auf der anderen Seite jedoch das Geld wert.
Andre Schnack, 08.04.2010
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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