Ghost in the Shell – The Major

Lesedauer: 4 Minuten

[Einleitung]
Neuseeländische Design-Kunst aus dem Hause der Weta Workshops kommt uns hier vor die Augen. Und das ganz ohne irgendein Bezug zu „Der Herr der Ringe“, bei denen Weta ebenfalls eine relevante Rolle einnahm. Hier geht es um einen Charakter aus der Realfilm-Umsetzung des 1995 Anime-Werks „Ghost in the Shell“ mit gleichem Titel von 2017 mit Scarlett Johansson in der führenden Figur (als Major). Motor Kusanagi – oder einfach nur Major – findet hier Abbildung in Form einer Mixed Material Statue in einer 500 Stück Limitierung im Format 1:4 mit Leuchtfunktion in der Basis. Ich konnte nach einer gewissen Zeit der Suche eine solche Figur im Internet aufstöbern und in der realen Welt in Niedersachen, Deutschland, dann erwerben. Hier teile ich meine Freude.

Hintergrund
Im Klassiker von 1995 entführte man das Publikum in eine Welt, in der es schon so etwas wie ein globales, weltumspannendes Netzwerk gab, das gewissermaßen alle irgendwie miteinander verbindet. Das Internet. Darauf baute man eine tief philosophisch angestrichene, spannende Geschichte über Spionage und eben etwas im Netz, das als Gefahr identifiziert wird. Major, Motoko, ist Mitglied der Sondereinheit Sektion 9 der japanischen Regierung. Eine Truppe, die über ausgesprochen gut ausgebildete Mitglieder verfügt und viele von ihnen sind mit künstlichen Körperteilen oder Implantaten ausgestattet.

Major ist praktisch ein kompletter Cyborg. Bis auf ihren Geist ist nicht mehr natürlichen Ursprungs. Wie gut sie auch immer als Waffe im Einsatz gegen ihre Gegner sein mag, so erscheint sie gegenüber Angriffen aus dem Netz durch Hacker nicht komplett geschützt. Eine Geschichte über virtuelle Welten und gar Lebensformen? Ein im besten Cyberpunk-Stil angesiedelte Geschichte mit viel Tiefgang und einer tollen Hauptfigur, die hier in Resin mit etwas flexibleren Kunstoff von Weta umgesetzt wurde. „Ghost in the Shell“ ist ein gewichtiger Teil des Ursprungs dessen, was wir heute darunter verstehen, wenn wir zum Beispiel Video-Spiele wie „Cyberpunk 2077“ anschauen. Dystopisch, über-technisiert und natürlich am Rande gesellschaftlicher Kollapse.

[Gedanken & Kommentar]
Fotografien sind aufgenommen mit einem iPhone 14 Pro Max innerhalb eines geschlossenen Raumes mit LED Beleuchtung vor einer tiefblau (Blaubeere) gefärbten Wand.

In „Ghost in the Shell“ geht es darum, die Sicht auf die Welt durch die Brille eine Art künstlichen Menschen zu betrachten. Major Motoko Kusanagi, auch einfach Major genannt, ist ein Cyborg. Praktisch nichts an ihr ist natürlichen Ursprungs, sie scheint ein technisches Meisterwerk zu sein. Lediglich ihr Geist, in ihrem Gehirn, ist natürlich und echt, eben einzigartig. Was das mit ihr macht? Und zu was sie das macht? Darum und insbesondere um die philosophischen Aspekte und Kanten geht es in dem Film und dem gesamten Themenkomplex. Die Figur muss gewissermaßen dazu passen.

Tut sie auch. Wenngleich diese Eigenschaften der Statue für den Fans als sinnvoll und passend erscheinen, so können sie für nicht Eingeweihte eher Fragen aufwerfen. So zum Beispiel könnte der erste Gedanke hinterfragen, was die Frau da wohl anhat, also über der Haut trägt. Als Insider und Kenner des Films ist klar, das diese Textur, dieser Anzug eine Art Camouflage-Funktion bietet und Major praktisch unsichtbar werden lässt inmitten einer von Neon- und anderen Lichtern erhellten Nacht.

In Sachen Handwerkskunst kann ich nicht bewerten, ob diese Gegebenheit nun ein Segen oder Fluch darstellt, auf jeden Fall ist das Ergebnis hier mehr als gelungen. Der recht flache, matte Farbton befindet sich plakativ über den gesamten Körpern hinweg, endet jedoch am Hals. Nur wenige Partien sind etwas anders gestaltet oder mit abweichenden Teint. Ansonsten macht das schon etwas her und wirkt zugleich irgendwie auch exotisch.

Neben der Figur mit ihrem sehr detaillierten Kopf befindet sich noch das Diorama mit einer angedeuteten Treppen-Partie mit asiatisch anmutender Holz-Applikation, sowie dem „erlegten“ Androiden darauf. Die Basis ist insofern ebenfalls von Bedeutung, da sie in der Lage ist Licht zu spenden. Vorausgesetzt es sind entsprechenden Energiespender (Batterien) eingelegt in der Basis, so vollführt ein nicht erkennbarer Knopf-Schalter auf Druck das Wunder und die Tritt-Platten der Treppe werfen Licht nach oben und illuminieren somit ein wenig die Figur.

[Fazit]
Austauschbare Teile? Gibt es nicht. Das Mixed Material ist eher weniger auffällig hier. Der Kabelsalat, an dem der Android-Kopf hängt, ist aus einem weicheren Kunststoff, kein Resin oder ähnliches. Textilien kamen nicht zum Einsatz. Die Bemalung ist top, Majors Körper hat eine eigenwillige Farbgebung, was aber passt und Sinn ergibt. Die Statue ist rund 45cm hoch, inklusive der Basis. Sie erschien 2017 zu einer Stückzahl von 500 und gilt seit langem als ausverkauft. Nur selten sieht man mal eine angeboten in den üblichen 2nd Hand-Plattformen. Wenn, dann meist sehr preisintensiv.

Für mich eine tolle Statue, da der Bezug zum Original „Ghost in the Shell“ besteht und ich auch gut klar kam mit dem 2017er Realfilm. Eine tolle Abhandlung über das Internet und viele philosophische Gedanken aus der Sicht von 1995 heraus. Weta hat das gut in diese Statue einfließen lassen und eine handwerklich hochwertige Deko geschaffen.

Andre Schnack, 06.06.2023

Figur/Inhalt:★★★★★☆ 
Qualität★★★★★☆ 
Preis★★★★☆☆ 
Sammlerwert★★★★☆☆ 

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 4

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...