Gigant des Nordens – Hamburgs Aufstieg zum Welthafen

Dokumentation
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[Einleitung]
Ich selbst bin Kieler. Das ist noch etwas mehr im Norden als Hamburg. Grundsätzlich hege ich ein großes Interesse an geschichtlichen Hintergründen und Informationen, so dass mich der Titel „Gigant des Nordens“ natürlich auch mit seiner Geschichte über Hamburg lockte. Um so froher war ich, als dann der Titel in meine Briefkasten lag. Und es handelt sich um einen sehr modernen Dokutainment Titel, wie zu sehen ist. Erst 2016 erblickte die Sachsendung mit Unterhaltungs-Gen das Welt der bewegten Bilder. „Gigant des Nordens“ erscheint aus dem Angebot von polyband und ich schaute einmal genauer hin.

[Inhalt]
Für die einen ein Arbeitsplatz, für andere ein Ort der Sehnsucht. In der Entwicklung des Hamburger Hafens stießen unermesslicher Reichtum und größte Armut aufeinander. Epidemien, Brände und Fluten, Kriege und Zerstörung, doch stets auch Aufbau und Fortschritt prägten seine Vergangenheit. Das Doku-Drama erzählt, wie aus einem kleinen Anleger an der Elbe innerhalb von gut acht Jahrhunderten der Welthafen wurde, den wir heute kennen. Es ist die Geschichte eines der größten Häfen Europas, ein bedeutender Teil deutscher Geschichte, ein Stück Weltgeschichte.

Anhand aufwendiger Inszenierungen, dokumentarischer Sequenzen, Experteninterviews, Archivmaterial und fotorealistischer 3D-Animationen wird die Entwicklung des Hamburger Hafens bis in die frühen Anfänge des 12. Jahunderts zurückverfolgt. Der Aufstieg und Fall der Hanse, die Entwicklung zum Welthafen nach der Entdeckung Amerikas sowie der rasante Wandel des Warenumschlags während der Industriellen Revolution werden unter anderen Ereignissen als wichtige geschichtliche Wendepunkte in Spielszenen dokumentiert.

Hinzu kommen Einblicke in die Alltagsgeschichten und Lebensbedingungen der Bevölkerung sowie die Abbildung des Schaffens bedeutender Persönlichkeiten, wie Bernhard Nocht, der die Cholera besiegte und Albert Ballin, der die Auswanderung revolutionierte.
(Quelle: polyband)

[Kommentar]
Ich wohne rund 90 Kilometer von Hamburg entfernt im Norden Schleswig-Holsteins. Mit Hamburg kann ich schon etwas anfangen, wenngleich mich die Stadt nur am Meer, bzw., ihren Stadtkern interessiert. Nachtleben und Reeperbahn sind mit Sicherheit auch etwas, das Hamburg auszeichnet, hier geht es jedoch vielmehr um den wirtschaftlichen Bezug zu einem großen und viel befahrenen Hafen. Und es geht um die Stadt als Ganzes, ihre Historie über das Dunkel des Mittelalters mit Pest und Cholera bis hin zur großen Sturmflut und der politischen Moderne.

„Gigant des Nordens – Hamburgs Aufstieg zum Welthafen“ ist eine Dokumentarsendung, die sich aus den Elementen der historischen Sachsendung sowie jenem Trend der nachgestellten Szenen zusammensetzt. Bedeutet, wir erhalten Szenen vor die Augen, die sich so oder vergleichbar vielleicht einmal in vergangenen Tagen abgespielt haben könnten. Man weiss es nicht genau. Der Materialieinsatz ist dabei sehr gelungen, die Kostüme glaubhaft, die Masken in Ordnung und die Sets ebenfalls. Mir gefiel diese Machart gut und mein Allgemeinwissen wurde aufgefrischt.

[Technik]
Wir bekommen es hier mit Standard Definition Technologie zu tun. Bedeutet, die DVD weist sich mit einem anamorphen Breitbild aus, welches sich im Format 1.78:1 auf dem Wiedergabegerät erstreckt. „Gigant des Nordens“ vermag vor allem durch eine Qualität zu bestechen, die keine negative Kritik erlaubt. Alles wirkt von hoher Wertigkeit geprägt. Der Kontrast und die Farbgebung verlaufen hochwertig und hinterlassen ein gesundes und authentisches Geschehen. Einem Vergleich mit teuer produzierten Hollywood-Filmen ist nicht angebracht. Ich war zufrieden mit dem Bild, so unspektakulär es auch ist. Die visuellen Effekten und Animationen setzen sich etwas von restlichen Bild ab.

Ton gibt es im Dolby Digital 2.0-Format in deutscher Sprache auf der Disc vorzufinden. Optional stehen auch englischsprachige Untertitel parat. Ansonsten hält sich „Gigant des Nordens“ akustisch einigermaßen zurück. Es wirkt alles auf das wesentliche reduziert, so dass wir es maßgeblich mit Stimmen unterschiedlicher Quellen zu tun bekommen. Die technische Leistung geht dabei voll in Ordnung und bietet das, was man eben auch erwartet hätte. Zufrieden sackte ich ins Sofa. War ich doch froh, dass ich weder großartig überrascht wurde, noch Enttäuschung Einzug halten konnte.

[Fazit]
„Gigant des Nordens“ ist ein Film, den man sich unbedingt ansehen sollte, insofern man noch nichts mit dieser Stadt zu tun hatte und eine Reise dahin bevorsteht. Dann trumpft man später vielleicht durch tolle Zusatzinformationen auf. Spaß beiseite. Die Dokumentation beleuchtet den historischen Aufstieg dieser relevanten Hanse Stadt im Norden Deutschlands. Auf der Laufzeit von rund 90 Minuten entführt uns die Produktion auf der einseitigen und zweischichtigen DVD (Typ 9) in entfernt wirkende Zeiten. Die Technik ist solide, die Ausstattung beschränkt sich auf den Haupt-Titel mit der FSK von ab 6 Jahren. Veröffentlichung war am 30. September, Kaufpreis rund 15,- Euro.

Andre Schnack, 19.10.2016

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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