Goldene Zeiten

Comedy/Crime/Drama
Comedy/Crime/Drama

[Einleitung]
e-m-s veröffentlicht auf dem deutschen DVD-Markt Peter Thorwarth’s „Goldene Zeiten“ von 2006. Der Film von Thorwarth’s Unna-Reihe entstand nach einem Drehbuch von Alexander M. Rümelin und Peter Thorwarth. Er soll das mit dem Film „Was nicht passt, wird passend gemacht“ geöffnete Buch schließen. Als Mittelteil gab es den 1999 abgedrehten Film „Bang Boom Bang“, nun, rund 8 Jahre später, erscheint „Goldene Zeiten“. In den Hauptrollen der Comedy-Satire aus diesem Jahr sind Wotan Wilke Möhring, Dirk Benedict, Wolf Roth, Alexandra Neldel, Bernd Herzsprung und Hans Martin Stier zu sehen. Wir konnten uns die DVD-Erscheinung aus dem e-m-s Programm genauer anschauen und berichten über Inhalt, Technik und Ausstattung der Disc.

[Inhalt]
Der erfolglose Eventmanager Ingo (Wotan Wilke Möhring) organisiert im tiefsten Ruhrpott ein Charity-Golfturnier mit Hollywoodstar Douglas Burnett (Dirk Benedict). Dieser fegt wie ein Orkan über die ehemals beschauliche Ruhrpott-Kleinstadt und alle lassen sich bereitwillig zu Orgien, Drogen-, Alkohol- und anderen Exzessen mitreißen. Es dauert nicht lange, da bröckelt die Fassade nicht nur, sie stürzt in sich zusammen. Und die Nerven aller Beteiligten liegen blank…
(Quelle: e-m-s new media)

[Kommentar]
Es begann mit „Was nicht passt, wird passend gemacht“, wurde weitergeführt mit dem wunderbaren „Bang Boom Bang“ und endet nun in „Goldene Zeiten“. Sind es jedoch auch selbige Zeiten, die der Film im heimischen Kino heraufbeschwören kann? Nicht ganz. Denn handelte es sich bei den beiden bisherigen Filmen der so genannten „Unna-Trilogie“ von Peter Thorwarth um reinrassige, vollmundige Komödien mit vielen Lachern, abstrusen Figuren und wunderbaren Situationen, so wandelt sich dieses Antlitz zu einem Ernsteren. Denn in „Goldene Zeiten“ gibt es Tragik- und Drama-Elemente an der Seite von klassischen Komödienzügen. Wie wirkt dies? Keinesfalls schlecht, eher schwarz angehaucht im Humor, stellenweise satirisch und ab und an einfach unpassend. So treffen wir auch keine echten großen Lacher mit „Schenkelklopf-Niveau“ an, leider. Auf der anderen Seite stimmt die Unterhaltung weitgehend und greift dabei auf die gelungenen darstellerischen Leistungen und die verschiedenen, facettenreichen Story-Elemente zurück.

Wir haben es überwiegend mit einfachen und nahezu schon stereotypischen Charakteren zu tun, die Peter Thorwarths Welt beflügeln sollen. Bedingt geht diese Rechnung auch auf, denn besonders viel Plastizität und Tiefe wären den Figuren auch nicht sonderlich gut bekommen, ist die Story an sich doch schon mit zahllosen Elementen fast überladen. Alle Geschehnisse spinnen sich um den roten Faden des Charity-Golfturniers herum. Ab und an verblasst jedoch die Röte und die zahlreichen Sub-Plots treten ins Rampenlicht. Diese stehen zwar stets in einer wie auch immer gearteten Verbindung zum Turnier, lenken auf der anderen Seite jedoch auch ein wenig zu sehr vom Kern der Story ab. „Goldene Zeiten“ fehlt es weder an den Sets, noch an den Kostümen und anderen Requisiten, das gesamte Erscheinungsbild des Films hinterlässt einen professionellen Eindruck. Viele Spiegel unserer Gesellschaft und der Menschen an sich wurden intelligent eingebaut und sorgen letztendlich für angenehme Unterhaltung.

[Technik]
Der Film „Goldene Zeiten“ erscheint im Format 2.35:1 auf DVD, anamorph codiert versteht sich. Nicht nur modern wie ein großer Kinofilm vom Seitenverhältnis her, sondern auch von den Werten kann sich der Titel behaupten. Es gibt einen ausgewogenen und doch recht steil angesetzten Kontrast vor die Augen, was als absichtlich denn zufällig erscheint. Die Farbsättigung ist dabei nicht auf Intensität, sondern ein wenig mehr auf Authentizität aus – auch das steht dem keimenden Ruhrpott-Chaos Titel sehr gut. Beschaulich und hochwertig sind auch die Wiedergabewerte von Kantenschärfe und Detailreichtum. Hier erreicht der Transfer eine überdurchschnittliche Leistung und entzückt durch klare Kanten. Dies macht sich wiederum bei der Vielzahl der zu erhaschenden Details positiv bemerkbar und rundet das Geschehen ab. Störungen, Verunreinigungen oder andere negative Effekte bleiben dem Betrachter erspart. Und selbst die Kompression verläuft unauffällig und sauber. „Goldene Zeiten“ punktet in dieser Kategorie mit 5 von 6.

Die zu Testzwecken vorliegende Fassung von „Goldene Zeiten“ wies leidet lediglich einen deutschsprachigen, zweikanaligen Dolby Digital 2.0 Surround-Soundtrack auf. Die Original-Fassung für den Handel hingegen soll nebst einer mehrkanaligen Dolby Digital 5.1-Version auch noch einen DTS-Ton mit im Gepäck haben. Die zu testende Akustik jedoch erwies sich bereits als gut und schraubt damit indirekt die Anforderungen an die Handels-DVD nach oben. Klare Sprachausgaben, eine dynamische und voluminöse Musik und ein Batzen Umgebungsgeräusche sprechen eine positive Sprache. Untertitel gab es nicht vorzufinden und wird es auch auf der Verkaufs-DVD nicht geben.

[Fazit]
Mit „Goldene Zeiten“ erscheint von e-m-s new media, bzw. e-m-s sales ein weiterer Peter Thorwarth-Film und der wahrscheinlich letzte seiner ausgerufenen Unna-Trilogie. Auf einer Laufzeit von rund 129 Minuten bietet der Titel eine gute und humorvolle Mischung, die sich jedoch überladen an inhaltlichen Zweigen nicht so gut anschauen lässt, wie die bereits erschienenen Titel zuvor. „Goldene Zeiten“ erscheint in Form einer normalem DVD-Fassung (auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc) und einer 2-DVD Deluxe Edition. Unser vorliegendes Testexemplar wies leider keine zusätzlichen Materialien auf. Die 1-DVD Fassung wird jedoch enthalten:

  • Originaltrailer
  • Teaser
  • Musikvideo: Martin Jondo „The One“

Selbst für eine normale DVD und keine Special Edition ist das nicht gerade üppig vom Umfang her. Und inhaltlich ist von Trailer und Musik-Videos entsprechend auch nicht gerade viel zu erwarten. Wie dem auch sei, die DVD erschien am 10. August zu einem Preis von rund 15,- Euro, die Deluxe Edition schlägt mit rund 18,- Euro zu Buche. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Wer die bisherigen Thorwarth-Filme mochte, der wird auch die „Goldene Zeiten“-DVD schätzen. An den technischen Qualitäten der Disc gibt es nichts zu kritisieren.

Andre Schnack, 22.11.2006

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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