[Einleitung]
„Eine Reise vom Mikrokosmos an den Rand des Universums“ auf DVD bietet uns polyband mit der ORF Universum Dokumentation „Universum – Grenzen der Wahrnehmung“. Auf dem Naturfilm-Sektor besitzt Universum bereits einen guten, internationalen Namen. Diese Sendung beschäftigt sich mit einer Reise zwischen der Mirko- und Makrowelt – irgendwo dazwischen finden wir uns, den Menschen und seine Wahrnehmung durch seine Sinne. Diese vermeintlich sehr interessante DVD-Fassung der Dokumentation erscheint aus dem Programm der polyband und gelang zum DVD-Check zwischen unsere Finger. Wir berichten über unsere Ausflüge in den Kosmos der Welten.
[Inhalt]
Die Regisseure Alfred Vendl und Steve Nicholls laden die Zuschauer ein zu einer abenteuerlichen Reise durch die Dimensionen der Schöpfung: vom Innersten der Materie bis an die Ränder des Universums. Ungeahnte Schönheit, faszinierende Aufnahmen und teilweise erstmals veröffentlichte Atommikroskop-Bilder lassen den Betrachter über die Perfektion und Komplexität der Natur staunen. Nie zuvor konnten Echtbilder von Kohlenstoffatomen – aufgenommen in millionenfacher Vergrößerung – oder Aufnahmen von DNS-Molekülen gezeigt werden. Die Dokumentation verdeutlicht, dass die Welt, die wir mit dem Auge sehen, nur eine von vielen ist. Gleich einer Zwiebel besteht das Universum aus Welten in Welten in Welten… Aber auch der Blick von der Erde in das Universum lässt staunen. In zwanzigtausend Jahren werden die ersten Forschungs-Sonden unser Sonnensystem verlassen. Aber schon jetzt blicken sie über dessen Grenzen hinaus in die Unendlichkeit des Alls und entdecken bisher unbekannte Galaxien. Die Schöpfung ist komplexer, durchdachter und größer als wir mit bloßem Auge erahnen.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Die Inhalts-Beschreibung der Verpackung liest sich sehr opulent und es erscheint nahezu vorlaut, diesen Inhalt auf einer Laufzeit von 50 Minuten abzuhandeln. Rasch werden die Anforderungen und Erwartungen an die Dokumentation gesenkt. Doch zu Unrecht. Natürlich stimmt es und der Betrachter erhält keine forensischen Studien über die verschiedenen Themen-Komplexe, sondern – getreu dem Motto: lass Bilder sprechen – einen fantastischen Eindruck in Welten, die unsere Vorstellungskraft nur selten kreuzen, und dennoch real und existent sind.
Von erstaunlichen Details ganz alltäglicher Dinge geht es vom Mikrokosmos in die Weiten unseres Universums. Es wird transparent erläutert, dass ein für uns gewöhnliches Ereignis gigantische Wirkungsgrade in kleinen Detailbetrachtungen haben kann. Die Warte des Menschen wird erörtert, ohne dabei ins Philosophische abzudriften. Stets wissenschaftlich begründet berichtet die Dokumentation temporeich über Tatsachen unserer Welt.
Die Sendung teilt sich nahezu 1:1 in die beiden Themen „Mikro-Kosmos“ und „Makro-Kosmos“ auf. Interessierte erhalten somit ebenfalls einen Eindruck über die Stellung des Menschen. Ein Kommentator bringt die Sendung mit hohem Informationsgehalt, zumindest was die optischen Eindrücke angeht, voran. Viele gute Bilder erzielen wahrlich tolle Wirkungen und man beginnt hier und dort nachzudenken. Die musikalische Untermalung und einige Sound-Effekte passen zum Geschehen und stimmen den Zuschauer atmosphärisch auf die Themen ein, ohne Sensationsgelüste zu schüren.
[Technik]
Die Abfolge der wundervollen Aufnahmen und Bilder zeigt die bizarre Welt der Moleküle, gibt uns einen Einblick in die hektische Welt der Amöben, in denen eigene Gesetze das Leben regeln und sorgen für einen zarten Eindruck, wie groß wohl eine Galaxie ist. All das gibt es mittels eines 16:9-Breitbild-Transfers, der anamorph codiert im genauen Ratio 1.78:1 den Weg auf die DVD fand. Es handelt sich bei dieser Sendung um eine Dokumentation mit einer Vielzahl aus Aufnahmen verschiedenster Quellen. Aufnahmen auf einem Teleskop gehören genau so dazu, wie Bilder eines Atom-Mikroskops. Qualitativ wird der Betrachter sehr zufrieden sein. Dokumentationsspielzeit und kleinere Aufnahmen heutigen Datums verfügen über eine natürliche Farbwirkung und einen angenehmen Kontrast. Sauberkeit und Fehlerfreiheit bei der Kompression ergänzen das Angebot einer scharfen und detailreichen Vorlage.
Es gibt die Sprachfassungen Deutsch und Englisch im Dolby Digital 2.0-Format. Besonders erwähnenswert gestaltet sich die akustische Seite der Dokumentation nicht. Es gibt eine solide Darbietung in guter Qualität. Vorrangig konzentrieren sich beide Versionen auf die klare Wiedergabe der Stimme des Kommentators. Im Hintergrund mischten die Macher zahlreiche Geräusche unter, und ein wirklich passender Music-Score begleitet stellenweise die schöne Optik. Untertitel gibt es auf der DVD leider nicht vorzufinden.
[Fazit]
„Universum“ gehört zu einem Global Player auf dem Gebiet anspruchsvoller Dokumentationen. Beeindruckend zeigen sie in „Grenzen der Wahrnehmung“ einen breit gefächerten Blick auf die Komplexität der großen Zusammenhänge in unserer Natur und dem Verlauf, wie Welten funktionieren. Wir erhalten hier die „Menschen-Brille“ aufgesetzt. Denn unsere Sinne sind es, die uns andere Welten verborgen halten. Mittels des technischen Fortschritts jedoch konnten wir diesen „eingeschränkten“ Ausblick verändern. Das Maß der Dinge war plötzlich nicht mehr länger der Mensch.
Die Laufzeit der eigentlichen Hauptsendung der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bemisst sich gerade auf einmal rund 50 Minuten, die wie im Fluge vergehen. Anschnitte von Relativitäts-Theorie und der Chaos-Theorie werden ausreichend plastisch und verständlich erklärt. Neben der eigentlichen Dokumentation befinden sich noch zahlreiche weitere Kurzsendungen zu bestimmten Themen in Form 13 kleiner Filme auf der Disc. Erreichbar über das schickt und dennoch schlicht gestaltete Menü. Diese Filmchen füllen ganze 112 Minuten Bonus-Programm. Die FSK stufte den Inhalt als „INFO-Programm“ ein. „Eine Reise vom Mikrokosmos an den Rand des Universums“ – wunderbar. Ein Lob an Alfred Vendl und Steve Nicholls, und an ORF Universum und polyband, für diese schöne DVD.
Andre Schnack, 17.11.2004
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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