[Einleitung]
Zu einem ganz anderen Film sah ich vor Monaten die Vorschau, den Trailer, zu „Gunpowder Milkshake“ und war irgendwie angetan von der knallbunten, leicht düsteren und sehr rasant übertriebenen Gewaltorgie mit allerlei Schusswaffen und einer Menge knallharter Frauen, wie es schien. Mein Interesse war geweckt und nun kommt die Zeit, in der „Gunpowder Milkshake“ seinen Feldzug ins Heimkino startet, und zwar auf High Definition Blu-ray Disc von Studio Canal Home Entertainment. Die amerikanisch-französisch-deutsche Produktion von 2021 weist in den führenden Rollen neben Karen Gillian und Lena Headey auch Angela Bassett neben weiteren auf. Navot Papushado zeichnet für die Regie verantwortlich und schrieb gemeinsam mit Ehud Lavski das Drehbuch.
[Kommentar]
Einer dieser Filme, die sich versuchen durch Style, markige Einzeiler und eine mächtige Frauenquote die notwendige Aufmerksamkeit für einen Erfolg zu sichern? Nein, aber eben auch kein Tarantino, was beinahe so aussähe durch den Stil, den etwas eigensinnigen und auch stylischen Charme und die unterhaltsame Ausgestaltung der gebotenen Action. Klar, genau jenen Action-Szenen reine Übertreibung zu attestieren wäre noch untertrieben. Damit „Gunpowder Milkshake“ auch richtig glänzt, rein optisch betrachtet, engagierte man Kameramann Michael Seresin (Harry Potter 3) sowie Louise Frogley von „Spider-Man: Homecoming“ für das Kostümdesign hier.
Dieser Film hat mit seiner Inszenierung des klassischen US-Diners, den Leuchtstoffröhren und all diesen Dingen Punkte im Bereich des Charmes und der Stimmung einzuheimsen, keine Frage. Doch schlussendlich geht er gemessen an der Intensität und Tiefe der Story hier schlichtweg zu bunt, hastig, vor allem aber zu oberflächlich zu. Dialogseitig passt vieles und sorgt für ein Schmunzeln, während in der darauffolgenden Sekunde wieder mächtig Blaune Bohnen durch die Luft geschossen werden. „Gunpowder Milkshake“ wäre beinahe ein Tarantino geworden. Doch sollte das überhaupt sein? Dieser Film hat seinen Charme, man darf nur keine zu hohen Erwartungen an die Story hegen.
[Technik]
Ein Full HD Transfer in 1080p-Codierung im Format 2.40:1 bietet den Einstieg in die turbulente Welt voll schießwütiger Figuren. Von Beginn an ist klar, das hier nur wenig Tageslicht zum Auge des Publikums gelangen wird. Denn vorrangig herrscht Nacht, oder aber Regen, oder aber künstliche Beleuchtung in geschlossenen Räumen. Action benötigt eine temporeiche Wiedergabe, die weder verzerrt, noch Details verliert. All das ist soweit gegeben und sieht auch gut aus. Kompromisslos auch bei der Güte der Wiedergabe, denn Sauberkeit wird hier trotz widrigen Bedingungen groß geschrieben.
Tontechnisch ist das genau der Film für Mehrkanalton-Formate. „Gunpowder Milkshake“ feiert durch einen fetzig-coolen Soundtrack mit viel Umgebungsgeräusch den dynamischen Raumklang, was wirklich gut anzuhören ist. Die Weite, Dynamik und das aufgebotene Klangspektrum gefallen gut, alles passt soweit und die Lokalisierung gelang auch gut. Technisch betrachtet haben wir es mit zwei Dolby Atmos’ Spuren zu tun, die jeweils in Deutsch und Englisch auf die Blu-ray Disc gebannt worden sind. Untertitel sind ebenfalls vorhanden, allerdings ausschließlich in deutschen Lettern. Hier knallt, brummt, explodiert, zischt und knattert es!
[Fazit]
Mit einer technisch rundum gelungenen Darbietung in Bild und Ton und einer unterhaltsamen Story, die doch ein wenig die Lust auf „mehr“ als Nachgeschmack nachklingen lässt. Der rund 115minutenlange Film erhielt eine Altersfreigabe von ab 18 Jahren, da der Inhalt schon sehr gewalttätig inszeniert ist. Veröffentlicht wurde „Gunpowder Milkshake“ am 14. April 2022 zu einem Preis von rund 16,- Euro. Dafür bekommt man neben dem Hauptfilm auch noch ein wenig Hinter den Kulissen-Material (2 Featurettes) und Trailer geboten. Wer File mag, bei denen das Einfangen eines gewissen Styles und Charmes offensichtlich eine große Rolle spielen, der ist hier genau richtig.
Andre Schnack, 12.05.2022
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