[Einleitung]
Regisseur Farren Blackburn erschuf mit dem Titel „Hammer of the Gods“ ein Wikinger-Abenteuer, welches sich wohl durch eine rabiate Darstellung auszeichnet. Mit britischen Geldern finanzierte man die Geschichte, die nach einem Drehbuch von Matthew Read entstand. In dem martialischen Action-Spektakel sind Charlie Bewley, Elliot Cowan, Clive Standen, Guy Flanagan und Glynis Barber neben anderen zu sehen. Weitgehend unbestellt ist wohl das Feld nicht nur bei der Besetzung. Ich war recht gespannt auf die High Definition Umsetzung von WVG Medien.
[Inhalt]
Extrem, kaltblütig, brutal: Britisches Wikingerland 871 n. Chr.. Steinar (Charlie Bewley), ein unverbrauchter Krieger und jüngster Sohn des Königs, macht sich auf Befehl seines Vaters zusammen mit einer kleinen Truppe Männer auf die Suche nach seinem verschollenen Bruder, um sein Volk vor dem drohenden Untergang zu bewahren. Steinars epische Reise führt ihn durch feindliches Kriegsgebiet, lässt ihn reifen und zu dem Mann werden, den sich sein Vater als Nachfolger für sein Land wünscht: einen schonungslosen, unversöhnlichen Erben des Königlichen Throns.
(Quelle: WVG Medien GmbH)
[Kommentar]
Eigentlich braucht man mir gar nicht mehr mit Wikinger-Filmen kommen, kenne ich doch schon „Der 13. Krieger“ und habe diesen augenscheinlich in einer Zeit gesehen, zu der ich sehr offen für diesen Film und seiner weitreichenden Entfaltung war. Kein anderer Titel dieses Sub-Genres gefiel mir seither derart gut. Ähnlich verhält es sich mit Werken, wie „Das Boot“. Ja, „U-571“ und „K-19“ sind auch super, allerdings nicht das Niveau eines „Das Boot“. Vielleicht ist das jetzt auch ein Vergleich, der manchem nicht angemessen erscheint.
Zurück zu den harten Nordmannen. Denn von denen gibt es hier nur zu genüge. In „Hammer of the Gods“ könnte man den Eindruck gewinnen, als das die Wikinger alleinig dazu geboren worden sind, um sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen.
Wie im besten Hack & Slay-Videospiel gehen hier nordische, blonde und vor allem langhaarige Mannen mit wehrhafter Mine auf ihre Gegner los. Bereits binnen der ersten Minuten des Films ist klar, wohin (inhaltlich) die Reise gehen wird. Kurzerhand sind die Protagonisten vorgestellt, ihre Motive soweit klar und deutlich und es kann weiter zur Sache gehen. Die Story gibt sich einfach, übersichtlich und richtet sich somit an Freude der einfachen Unterhaltung. Sets, Kostüme, Masken und ohnehin das gesamte Produktionsdesign gefallen gut. Handwerklich leistete sich niemand grobe Schnitzer, großes Kino hingegen erleben wir hier auch nicht.
[Technik]
Wikinger hin oder her, alles erfolgt in vollumfänglichen 1080p-Bildern, und zwar im Format 2.35:1. „Hammer of the Gods“ ist dunkel, oftmals mit viel Schatten angereichert und ohne großartige Lichtquellen, die ein differenziertes Licht und Schatten-Spiel bieten oder andere tolle Effekte. Doch immer wieder kommt etwas an visuelle Darbietung durch, das sich wirklich sehen lassen kann. Dann überzeugen aber keinesfalls prächtige Farben und intensive Übergänge zwischen den Situationen, sondern eine ungewohnt frische Klarheit und die gekonnte Fähigkeit eine wirkungsvolle Authentizität zu erzeugen. Kompressionsartefakte treten nicht auf.
„Hammer of the Gods“ erschafft sein akustisches Umfeld in Form von wahlweise deutschen oder englischen DTS-HD 5.1-Tonspuren. Action, hier vor allem aus kriegerischen Auseinandersetzungen resultierend, macht natürlich stets eine bessere Figur, wenn auch die akustische Umsetzung stimmig ist. Somit ist zum Beispiel ein hohes Tempo gefragt, damit die Wirkung entsprechend gewinnt. Doch nicht nur hier mangelt es ein wenig, allerdings derart wenig, als das es spürbar ist. Alles in allem ist dann das Ergebnis doch nur mittelprächtig und kann nicht durchgehend überzeugen. Untertitel sind wahlweise in Deutsch und Niederländisch einzuschalten.
[Fazit]
Abschließend bewerte ich hier ein B-Movie mit guten Ambitionen und leidenschaftlicher Ausführung auf einer Laufzeit von rund 98 Minuten Spieldauer. Damit ist es jedoch noch nicht genug und es bereitet mir Freude zu sehen, dass auch finanziell weniger gut ausgestattete Produktionen eine gewisse Ausstattung aufzuweisen haben. Auf rund 67 Minuten erstrecken sich folgende Extras auf der High Definition Blu-ray Disc:
- Extended Interviews
- Making Of
- Special Effects
- Hinter den Kulissen
Alles Themen, die einen Filmfreund interessieren und dazu treiben sollen, sich noch mehr mit dem Titel zu beschäftigen. Bei großen Hollywood-Produktionen ist dies mittlerweile obligatorisch, bei kleineren Titeln hingegen nicht. „Hammer of the Gods“ bietet die Altersfreigabe gemäß FSK bei ab 18 Jahren. Entsprechend prunkt das rote Logo auf der Front der nett anzuschauenden Pappummantelung. Erscheinungstermin war der 25. Oktober, der Preis liegt bei rund 15,- Euro.
Andre Schnack, 02.12.2013
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