[Einleitung]
MGM Home Entertainment bringt den 1980 abgedrehten Western-Film „Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel“ von Regisseur Michael Cimino als Code2-Fassung auf den deutschen DVD-Markt. Der Western über den Kampf um Gerechtigkeit und die Fehde zwischen zwei Männern wurde in den Hauptrollen mit Kris Kristofferson, Christopher Walken, Isabell Huppert, John Hurt und Sam Waterston besetzt. Weitere Figuren werden von John Hurt und Brad Dourif verkörpert. Wir konnten den Film und vor allem aber die DVD auf Herz und Nieren testen und berichten hier über das Ergebnis.
[Inhalt]
Montana am Ende des 19. Jahrhunderts, USA. Ein weites Land, aber nicht weit genug nach Meinung der mächtigen Viehzüchter. Mit allen Mitteln versuchen sie, Einwanderer aus Osteuropa zu vertreiben. Die „Rechte“ der Viehbarone verteidigend, jagt Revolverheld Nathan Champion (Christopher Walken) gnadenlos die Neuankömmlinge, kurzerhand und skrupellos erschießt er viele. Den Einwanderern und dem Gesetz zur Seite steht Marschall James Averill (Kris Kristofferson). Aber die beiden Männer kämpfen nicht nur auf gegnerischen Seiten, sie kämpfen auch um die gleiche Frau: die schöne Bordellinhaberin Ella Watson (Isabell Huppert). Das Unverständnis zwischen den beiden wird zu blindem Hass, der in einer blutigen Schlacht endet, die nur Verlierer kennt.
[Kommentar]
„Heaven’s Gate“ von Michael Cimino, der bei diesem Film nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb, stellt ein gut gemeinter und aufwendiger Versuch einer geschichtshintergründigen, amerikanischen Geschichtserzählung des 19. Jahrhunderts dar, die eigentlich in einem Epos aufgehen sollte. Aber leider vermag der Film den Zuschauer nicht so zu begeistern. Die Geschichte selbst wird sehr zäh und langsam erzählt, wobei der Betrachter leider oftmals im Unklaren darüber gelassen wird, was überhaupt gerade passiert. Hier wäre der gesamte Anfang zu nennen, der über 20 Minuten läuft, bis dann endliche etwas Handlung anmarschiert. Sehr gut ausgearbeitete Szenen gibt es definitiv, letztlich werden bestimmte Dinge sehr detailliert portraitiert, andere wiederum nicht. Die schauspielerischen Leistungen gehen allesamt in Ordnung. Wirklich positiv fallen die mächtig aufwendigen Sets mit hoher Räumlichkeit auf, zudem gibt es tolle Kostüme und sehr schöne Landschaftsaufnahmen. All das formt eine wirklich dichte und faszinierende Stimmung, die von der Storyline aber etwas halbherzig entwickelt und verfolgt wird.
[Technik]
Technisch stehen wir hier vor etwas, dass unsere Erwartungen leider gar nicht gerecht werden will. Der hier gebotene Breitbildtransfer kommt im Cinemascope 2.35:1-Format daher und entspricht somit der Kinovorlage. Doch außer mit der als anamorph bezeichneten 16:9-Erweiterung hat der Transfer nur sehr wenig mit den meisten visuellen DVD-Präsentationen gemeinsam. Als Vorlage diente wohl eine Filmkopie, die leider nur sehr ungenügende Bildleistungen zeigt. Zahlreiche Verunreinigungen wie Fussel, Kratzer oder auch einfaches Flächenrauschen – hier erkennt selbst der nicht sehr aufmerksame Betrachter gleich ein ganzes Programm an etwas lästigen Störungen. Schade, denn der Kontrast und die Farben wirken weitgehendst gut, sogar die Schärfe gefällt ab und an.
Vom Regen in die Traufe, oder auch: vom Bild zum Ton. Denn leider sieht es hier nicht viel besser aus – vorausgesetzt man möchte den deutschen Monoton hören. Er bietet leider einen blechernden Klang ohne Volumen, sogar die Verständlichkeit der Sprachausgabe wird nicht immer garantiert. Der englische Dolby Digital 5.1-Ton hingegen bietet ein dynamischeres und viel weiteres Klangbild mit guter Kanaltrennung. Untertitel gibt es in englisch, deutsch, dänisch, norwegisch und schwedisch.
[Fazit]
„Heaven’s Gate“ ist leider kein sonderlich guter Film und wurde – um so trauriger – auch nicht gerade technisch hochwertig auf das Medium DVD gebracht. Da sind wir sehr viel besseres von MGM gewöhnt, wie schade. Das lange Westernstück flimmert stolze 209 Minuten über die Mattscheibe und wurde sinnvollerweise auch auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) untergerbacht. Aber an der langen Spielzeit kann eines zumindest nicht liegen: der starke Mangel an Bonusmaterialien. Im ansehnlichen Menü bietet sich ein Punkt mit der Betitelung „Original-Kinotrailer“ an, und mehr findet der Käufer der ca. 45,- bis 50,- DM teuren DVD auch dort nicht vor. Das ist als mager zu bezeichnen. Freigegeben wurde „Heaven’s Gate“ ab 16 Jahren, die DVD kann seit dem 23. August im Handel erworben werden. Aufgrund der beschrieben Faktoren nur für Fans von Cimino, Kirstofferson oder Walken zur Ansicht zu empfehlen.
Andre Schnack, 14.11.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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