[Einleitung]
Von Walt Disney Studios Home Entertainment erscheint der 2005 auf DVD veröffentlichte Titel „Hidalgo – 3.000 Meilen zum Ruhm“ (Originaltitel: Hidalgo) jetzt als Blu ray-Disc. Voller Freude fieberten wir dem Moment entgegen, in dem wir Regisseur Joe Johnstons 2004 abgedrehte Werk in High Definition-Qualitäten zu sehen. Es geht um einen Mann, sein Pferd und ein fantastisches Rennen. In den Hauptrollen sind Viggo Mortensen, Omar Sharif, Zuleikha Robinson und Louise Lombardund zu sehen. Wir schauten der Blu ray-Disc beim Verrichten ihres Dienstes genauer zu und berichten über unsere Erfahrungen mit dem HD-Ritt.
[Inhalt]
Texas/USA, 1890: Der Kurierreiter Frank T. Hopkins (Viggo Mortensen) und sein Pferd, der drahtige Mustang Hidalgo, gehen gemeinsam durch dick und dünn. Ihr Ruf ist so legendär, dass er über den Ozean bis nach Arabien dringt. Die Gesandtschaft eines Scheichs (Omar Sharif) lädt Hopkins als ersten Amerikaner ein, seine Kräfte mit den stolzesten Reitern des Orients zu messen – bei einem mörderischen Ausdauerrennen, das über 3000 Meilen durch die arabische Wüste führt. Hopkins willigt ein und stürzt sich in das Abenteuer seines Lebens. Denn nicht nur unerträgliche Hitze, harte Konkurrenten, Sandstürme, Heuschreckenschwärme und eine wunderschöne Prinzessin erwarten den Cowboy, sondern auch seine inneren Dämonen, denen er auf dem Rücken von Hidalgo stets zu entfliehen versucht hat…
(Quelle: Walt Disney Studios Home Entertainment)
[Kommentar]
Wir lernen die Hauptfigur als wortkargen und durchsetzungsstarken Einzelgänger kennen, der scheinbar das Gewinnen bei Rennen zu Pferd sehr schätzt. Unterwegs mit seinem treuen Vierbeiner als ständigen Begleiter reitet er durch ein für den weißen Mann noch junges Land. Dann geht’s nach einer plötzlichen Begegnung in der Heimat ab ins Land von 1.001 Nacht. Und hier geht es dann gleich zur Sache: einem Rennen um Leben und Tod, Ruhm und Ehre – das volle Programm. In dieser abenteuerlich sagenumwobenen Geschichte trifft der Reiter auf mehrere Begegnungen und Wendungen des Schicksals, eine vermeintliche Liebe und er lernt den Wert der Freundschaft zwischen Mensch und Tier kennen.
Wie schön. Und das ganze auch noch nach einer wahren Begebenheit, angereichert und filmerische Freiheiten und ein wenig Kino-Substanz der unterhaltenden Art. Die Geschichte des schlaflosen und von Alpträumen verfolgten Kriegsveteranen in der Hülle des Anti-Helden ist nicht gerade neu, sondern beinahe schon zum Klischee mutiert. Dennoch macht sie sich hier im subtilen Untergrund der Erzählung ganz gut und drängt nicht so in den Vordergrund. Die Charaktere sind ausreichend tief gestaltet für einen Abenteuer-Film mit spannender Geschichte und einer guten Atmosphäre voller Action-Elemente, einen Hauch von Romanze und viel fantasievoller Sets und Aufnahmen – basta.
Faszinierend, bunt und von orientalischer Schönheit geprägt wirkt das Produktionsdesign des Films gerade zu einladend, wenn man etwas übrig hat für solche Themen voller Fantasie und abenteuerlichem Charme ohne einen allzu ernsten Draht zur Realität. Wer substantiellen Inhalt vermutet, der wird enttäuscht, doch zielen die Absichten des Werks auch in eine ganz andere Richtung. Jemand, der sich auf einen abenteuerlichen Feldzug durch aufregende Situationen, tolle Landschaften und eine spannende Erzählung freut, der hingegen wird hier bestens unterhalten.
[Technik]
Meist gibt es warme, saubere Farben vor die Augen. Gesichtsaufnahmen aus äußerster Nähe tun dem Geschehen keinen Abbruch. Selbst die staubigen Aufnahmen voller Wirbelwinden und sandigen, trockenen Untergründen stellen keine großen Herausforderungen für den Transfer dar. Nur schade, hin und nimmt es der 1080p-Transfer nicht ganz so genau mit der fehlerfreien Wiedergabe von schnellen Bewegungsabläufen oder rasanten Kameraschwenks. Davon ab überzeugt der 2.40:1 mit einer gesunden Ruhe, nur selten rauscht es ganz zart im Untergrund ein wenig. Kompressionsartefakte treten nicht auf den Plan, ebenso wenig haben wir es mit Verunreinigungen oder anderen Störelementen zu tun. Im Abgang ein prächtiges, plastisches Bild. Sehr gut.
Großartige Unterschiede vernahm ich beim Vergleich der Blu ray-Disc zur Standard Definition DVD nicht. Es gibt Dolby Digital 5.1-Ton in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch, Italienisch, Polnisch und Russisch. DTS 5.1-Sound hingegen in Deutsch und Italienisch. Den englischen Original-Sound können wir auch im unkromprimierten PCM 5.1-Format vernehmen. Optionale Untertitel gibt es in gleich 9 Sprachen. „Hidalgo“ vermag seichte und ruhige, sowie auch schnellere und dynamische Momente zu bieten und damit tonal recht vielseitig zu erscheinen. Die Sprachausgabe ist stets klar zu vernehmen, egal ob es sich um die jeweiligen Synchronfassungen oder aber die fremdsprachigen, scheinbar arabischen Sequenzen, welche mit Untertiteln aufwarten. Höhen und Tiefen sind gut.
[Fazit]
Inhaltlich sei an dieser Stelle gleiches gesagt, wie 2005 zur DVD-Fassung. Aber warum nicht sich auch mal wiederholen? Auf einer Laufzeit von rund 136 Minuten gefällt „Hidalgo“ wirklich gut. Der Film hat einen angenehmen und sympathischen Stil und ist kurzweilig in seiner teils actionaufgeladenen Inszenierung. Ein schickes Menü bietet eine sehr einfache Navigation zum Besten und offenbart bei der Bedienung der wenigen Optionen folgenden Bonusmaterialien:
- Sand & Zelluloid (9 Min.)
- Amerikas schnellstes Pferd (22 Min.)
- Das Pferd ist gut (3 Min.)
„Sand & Zelluloid“ erzählt von der der Filmentstehung und den Rahmenbedingungen, den Umständen und auch von der guten PR über ihn. Es handelt sich um eine brauchbare und weniger informative Featurette. „Amerikas schnellstes Pferd“ hingegen ist wirklich gut. Die kurze Doku erzählt etwas über die Pferde, die auch bei den Dreharbeiten zum Einsatz kamen. Hintergrund, der inhaltlich passt und sinnvoll erscheint. „Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm“ erschien am 8. Mai und kostet rund 28,- Euro. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren.
Andre Schnack, 08.05.2008
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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