[Einleitung]
Stephen Frears‘ (Mary Reilly) Regiewerk „High Fidelity“ von 2000 mit John Cusack, Iben Hjejle, Todd Louiso und Jack Black in den Hauptrollen, erschien als Code1-DVD Version von Touchstone Home Video. In weiteren Rollen sind Lisa Bonet, Catherine Zeta-Jones, Chris Rehmann und Tim Robbins zu sehen. Der unterhaltsame Film über das Leben, Musik und die Liebe erfreute sich großer Beliebtheit während seiner Kinozeit, einem Erfolg auf dem Video-Medium DVD steht also nichts im Wege. Wir testeten die Disc auf Herz und Nieren und berichten .
[Inhalt]
Rob Gordon (John Cusack), der Besitzer eines weniger erfolgreichen Platten-Shops in den hinteren Straßen von Chicago, verkauft Musik-Scheiben im alten Stil – auf Vinyl. Seine zwei Aushilfen, der etwas hysterische Snob Barry (Jack Black) und der zurückhaltende, introvertierte Dick (Todd Lousio), wurden von Rob zwar nur für ein paar Tage der Woche engagiert, treten aber seitdem jeden Tag über die Schwelle des Shops – nicht immer zur Freude Robs. Aber nicht nur der Laden läuft nicht so recht, auch im Liebesleben von Mr. Gordon sieht es etwas mau aus. Spätestens dann, als seine Langzeitbeziehung mit der schönen Laura (Iben Hjejle) abbricht: Laura verlässt Rob. Nun erinnert sich Single Rob an seine Top 5-Freundinnen und lässt sein Liebesleben Revue passieren, um letztlich das zu finden, was Laura dazu brachte ihn zu verlassen…
[Kommentar]
„High Fidelity“ ist ein sehr persönliches Werk vom oftmals unterschätzten Darsteller- und Filmemacher-Talent John Cusack. Allerdings ist die durchaus unterhaltsame Geschichte nicht auf seinem Mist gewachsen, sondern nach einem Roman von Nick Hornby entstanden. Als alleinstehender Film betrachtet steht er auch wirklich gut dar. Es gibt viel zu lachen, komische Szenen, gute Darsteller und eine interessante und gut umgesetzte Geschichte vor die Augen. Und auf die Ohren gibt es auch einiges, da der Film durchwachsen ist von guten Tönen und vom viel seiner Stimmung und Atmosphäre aus dem Soundtrack zieht. Der Stil der Inszenierung ist ebenfalls erwähnenswert. Rob erzählt uns seine missglückten Liebesbeziehungen direkt, d.h. er spricht zum Betrachter in die Kamera. Mit zahlreichen Rückblenden und einem Hang zur Komik – letztlich auch durch die Cameos bekannter Darsteller – bestückt bohrt sich „High Fidelity“ in die Herzen derer, die das Buch nicht kennen. Vielleicht liegt der Film denen nicht so, die das Buch gelesen haben, was ich allerdings nicht beurteilen kann. Doch eines steht fest: dieser Film hebt sich angenehm von den Durchschnitts-Liebeskomödien der letzten Jahre ab.
[Technik]
Technisch gestaltet sich ein Filmabend mit dieser DVD als sehr ansehnlich. Dafür sorgt der Widescreen-Transfer im anamorphen Breitbildgewand 1.85:1 mit seinen knackigen Farben und dem ausgewogenen, natürlich abgemischten Kontrast. Ferner gibt es viele Einzelheiten der Sets vor die Augen, was letztlich aus dem hohen Schärfegrad des NTSC-Bilds resultiert. Der Schwarzton ist tief und sauber, verschluckt kaum Details; die Kompression gelang hochwertig und es kann ein von Verunreinigungen weitgehendst befreites Bild beobachtet werden.
Akustisch geht es hier ebenfalls ganz gut zur Sache. Abgemischt wurde der englische Originalton im Dolby Digital 5.1-Soundformat. Und dieser sorgt bei bestimmten Stellen der Geschichte auch wirklich für ein sehr weites und räumlich wirkendes Klangbild. Während die Dialoge aus dem Center-Speaker ertönen, macht sich der Music-Score teilweise dezent, teilweise etwas dominanter aus allen Kanälen bemerkbar – schön. Wer den Gesprächen nicht ganz folgen kann, der schaltet wahlweise einfach englische oder aber spanische Untertitel zur Sprachausgabe hinzu.
[Fazit]
„High Fidelity“ macht eine insgesamt gute Figur. Ein ansehnlicher Inhalt mit hohem Unterhaltungsfaktor wurde mit einer technisch hochwertigen Umsetzung kombiniert. Letztlich ist dies genau das, was einen potentiellen Käufer „richtig“ entscheiden lässt. Der rund 114minutenlange Streifen wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt und zudem noch mit einigen Bonusmaterialien beglückt. Diese bestehen aus: einigen Interviews mit Darsteller, Autor und Produzent John Cusack und dem Regisseur Stephen Frears, einigen Deleted Scenes (9 in anamorphen Bildgewand) und dem Trailer zum Film. Zwar mag das nicht sonderlich viel erscheinen, aber immerhin freut man sich über die inhaltliche Qualität der Extras ein wenig, denn alleine die Interviews verlangen rund eine halbe Stunde Aufmerksamkeit des Betrachters. Ein schöner Film, der sich unterhaltsam und tief im Inhalt gibt und dessen Soundtrack mit den Bilder verwoben scheint. Hier wird jeder etwas für sich finden, und vor allem gute Unterhaltung.
Andre Schnack, 11.10.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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