[Einleitung]
Mit „Holocaust“ erschien 1978 eine Mini-TV Serie über den dunklen, titelgebenden Teil deutscher-, ja Weltgeschichte: dem Holocaust, und zwar aus der Sicht einer Familie. Für die führenden Rollen konnten vor über 41 Jahren James Woods, Meryl Streep, Fritz Weaver, Rosemary Harris, Joseph Bottoms sowie Michael Moriarty gewonnen und verpflichtet werden. Regisseur Marvin J. Chomsky arbeitete nach einem Drehbuch von Gerald Green. Es sind in Summe vier Episoden vorhanden und mehr existieren auch nicht. Diese High Definition Neuauflage auf Blu-ray Disc erscheint im Vertrieb polyband. Ich war sehr gespannt auf die Leistungen der Disc und freute mich auf die Ansicht dieses Klassikers.
[Kommentar]
Es ist ein wenig so, wie bei es auch bei „Schindlers Liste“ der Fall war. Außerdem hat man keinesfalls das Gefühl, man würde jemals das Bedürfnis verspüren, diesen Film nochmals ansehen zu wollen. Das Thema ist schwer, schwierig und arg traurig, dramatisch und ausgesprochen tragisch, vor allem an solchen Beispielen, wie dem hier geschilderten. Die jüdische Familie Weiss hat es keinesfalls leicht und mit mehr oder weniger Fokus auf verschiedene Figuren, Situationen und zeitlichen Abschnitte, dringen wir ein in eine Zeit der Unterdrückung und Vernichtung in einem Totalitäten Regime aus Verbrechern und Menschenrechts-Verletzen.
„Das bahnbrechende TV-Ereignis über das bewegende Schicksal einer jüdischen Familie im Dritten Reich mit Oscar-Preisträgerin Meryl Streep in einer ihrer ersten großen Rollen. Preisgekrönt mit 8 Emmys und 2 Golden Globes!“ – so schreibt es polyband. Und sie haben damit auf keinen Fall unrecht oder liegen damit falsch, wie man zu sagen oder schreiben pflegt. Die aufkeimende Frage ist hier eher nach vorne gerichtet, denn ist ein solches klassisches Stück heute noch ausreichend interessant und bewegend? Ja, so lautet die Antwort. Der Themenkomplex des Zweiten Weltkriegs mit dem Fokus auf den Holocaust ist zeitlos.
Handwerklich ist „Holocaust“ auf der Höhe der Zeit und wir erleben einen berührenden Film, der sich auf seine Basis verlassen kann. Kostüme, Sets, Masken und Außenaufnahmen sind allesamt zwar altersgemäß, jedoch keinesfalls von eingeschränkter Qualität oder Güte. Ganz im Gegenteil, „Holocaust“ hinterlässt einen ausgesprochen ordentlichen und soliden Eindruck, ohne dabei die US-amerikanischen Wurzeln zu verstecken. Darstellerisch ist durch die getroffene Wahl ebenfalls ein hohes Niveau gewahrt.
[Technik]
„Holocaust“ ist nun technisch betrachtet etwas angestaubt, was am Alter liegt. Immerhin ist das Entstehungsjahr nun auch schon 40 Jahre her. Dennoch ist das High Definition-Aufgebot der Titulierung würdig, zeigt sich in 1.77:1 formatierten Aufnahmen in vollen 1080p-Bildern und weist eben auch in den relevanten Bereichen der qualitativen Beurteilung keine nennenswerten Schwächen auf, die das etwas durchs Alter angeschlagene Geschehen negativ beeinträchtigen. Der Kontrast ist in Ordnung, die Farbgebung etwas in die Jahre gekommen und die Kantenschärfe kann nicht mit den aktuellen Werken mithalten. Kompressionsartefakte sind nicht auszumachen.
„Holocaust“ kommt wenig überraschend im monauralen Format daher. Der einkanalige Auftritt ist aufgebohrt auf ein Format Mono 2.0 und hier in den beiden Sprachfassungen Deutsch und Englisch abgelegt. Untertitel können wahlweise für Hörgeschädigte angewählt werden. Akustisch betrachtet fällt es nicht sonderlich schwer einige der Herausforderungen zu benennen, an denen der schon angestaubte Titel eben kränkelt. Doch halte ich es für angemessen, dies entsprechend zu erwähnen, da es niemanden im Gesamtbild negativ auffallen wird, oder man davon nun sonderlich überrascht sei. Ich konnte mit dem Ergebnis gut leben.
[Fazit]
Auf zwei Ebenen konnte mich die High Definition-Variante von „Holocaust“ doch gewissermaßen auf dem Schritt überzeugen. Es ist natürlich das Erbe des Titels, sein Thema, die damit verbundenen Gedanken und Emotionen, die uns solche Filme in eine andere Kategorie im Kopf sortieren lassen. Doch davon unabhängig ist auch handwerklich hier auf der Laufzeit von rund 415 Minuten vieles richtig gemacht worden. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren, erschienen ist „Holocaust“ am 22. Februar 2019 zu einem Preis von rund 18,- Euro, was mir angemessen erscheint. Das Extra ist ein in Deutschland bisher nicht gezeigter Epilog. Für Fans mit Sicherheit interessant.
Andre Schnack, 21.03.2019
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