Hope & Glory

Comedy/Drama/War
Comedy/Drama/War

[Einleitung]
1987 drehte Regisseur John Boorman sein Kriegs-Drama „Hope & Glory“. EuroVideo bringt uns nun die Code2-DVD des Films mit Sarah Miles, David Hayman, Derrick O’Connor, Susan Woodrige, Sammi Davis, Ian Bannen uns Sebastian Rice Edwards. Boorman führte nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch und produzierte den Film.

[Inhalt]
Der Film erzählt die Geschichte einer kleinbürgerlichen Familie während des zweiten Weltkriegs. Berichtet vom jungen Sohn Bill (Edwards), gesehen durch seine Augen, die Augen eines Kindes. Zusammen lebt die englische Familie in ihrem Haus in einem der Vororte Londons. Der Film beginnt an dem Zeitpunkt, ab dem sich Deutschland und England im Krieg befinden. Erst weiß Bill nichts so richtig damit anzufangen, als er aber mit seinem Vater anfängt einen Bunker im Garten zu bauen, denkt er sich, daß Krieg auch eine Menge Spaß bedeutet. Jede Nachrichtensendung im Radio wird gespannt verfolgt, man will genaustens informiert sein, denn selbst die Nachbarn reden von kaum noch etwas anderem. Vater Clive (Hayman) und sein Bruder Mac (O’Connor) unterscheiden sich sehr in ihren Ansichten was den Krieg angeht. Clive meldet sich sogar und wird auch schon kurze Zeit später eingezogen. Patriotisch verläßt er seine Familie, sein Bruder versteht das nicht. Grace (Miles), Frau von Clive und Mutter von Bill, Sue (Geraldine Muir) und Dawn (Davis), hat nun allerhand zu tun. Denn das Leben in einem Land, daß sich im Kriegszustand befindet ist nicht immer einfach. Die Kinder sehen das etwas anders, es passieren immerhin allerlei neue, spannende Sachen: das Haus des Nachbarn brennt ab, ein deutscher Pilot muß aus seinem Flugzeug steigen und landet mit dem Fallschirm im Garten und der Spielplatz weitet sich immer weiter aus…

[Kommentar]
„Hope & Glory“ bietet für 108 Minuten gute Unterhaltung. Der Film besteht aus interessanten Elementen und bildet eine Mischung aus Kriegs-Drama und Komödie. Ungemein einfühlsam und treffend wurde die autobiographisch erzählte Geschichte umgesetzt. Man sieht tatsächlich den Krieg mit den Augen eines Kindes. Man erfährt die Sorgen des Kindes und die „Vorteile“ die der Krieg mit Deutschland für die Kinder bringt: Spaß in den Trümmerruinen, entstehende Banden die umherziehen und alles was noch heil ist zerstören, und man lernt Menschen kennen, die sonst nicht dagewesen wären. Folgen hat das insbesondere für Bill’s Schwester… Die Thematik wurde durchaus spannend und interessant verfilmt, verfeinert mit einem Schuß Komik. Krieg macht sich natürlich nicht nur an der Front bemerkbar, der Film bringt das dem Betrachter gut nahe. Der Krieg verändert das Leben der Familie und den Alltag, die Menschen selbst ändern sich auch sehr und es entstehen die sonderbarsten Situationen. Dem Film alleine als Kriegsfilm zu betrachten und mit Streifen wie „Stalingrad“ oder „Das Boot“ zu vergleichen wäre falsch und würde dem Film sein Eigenleben nehmen. Es ist die Geschichte eines Junge der während einer grausamen Zeit aufwächst, doch er macht das Beste daraus. Regisseur und Schauspieler leisteten gute Arbeit, die wundervoll fotografierten Szenen kombiniert mit den überzeugenden Darstellern in einer schönen Geschichte brachten dem Film 5 Oscar-Nominierungen ein. Sollte man gesehen haben.

[Technik]
Leider überzeugt die Umsetzung des Films auf die DVD weniger. Weder Bild noch Ton vermögen zu überzeugen. Ich will das Bild nicht schlechter machen als es ist, doch der Vergleich mit einer VHS-Version scheint mir sehr angebracht, denn besser ist es einfach nicht. Schärfe, Kontrast und die Detailgenauigkeit lassen zu wünschen übrig. Außerdem treten häufig unschöne Artefakte und Bildstörungen auf. Neben den Drop-Outs wirkt das ganze Bild durch die blassen Farben und den mangelhaften Kontrast etwas unwirklich und nicht sehr natürlich. Das mag vielleicht auch an der Basis, dem alten Filmmaterial liegen. Wer also mit dem Niveau einer Videokassette leben kann, wird auch hier nicht enttäuscht sein, doch denke ich für eine DVD ist die Leistung nur befriedigend.

Der Transfer ist nicht anamorph und gelang im Ration 1.67:1 auf den Fernseher. Zum Sound kann wenig gesagt werden. Die einzige Tonspur ist in deutscher Sprache, aufgenommen in Mono. Der Ton holt das beste heraus aus dem Möglichen, die Stimmen sind deutlich, Geräusche und Musik lassen sich gut hören. Untertitel sind nicht auf der DVD vorhanden.

[Fazit]
Am ehesten könnte man die DVD mit „The Mission“ aus dem gleichen Hause vergleichen: sehr guter Film, mäßige Umsetzung. Da bieten „Stalingrad“, „Tango“ und insbesondere „Das Boot“ wesentlich bessere Technik aus dem EuroVideo-Programm. Schade das kein Bonusmaterial vorhanden ist, die einseitige Single-Layer-Disc bietet über ein schmuckes Menü nur eine Kapitelauswahl (13 Kapitel) und Filmempfehlungen. Die FSK für „Hope & Glory“ beträgt 12 Jahre. Wer sich nicht als Technik-Purist bezeichnet und ruhig einige Schnitzer in der Präsentation hinnimmt, der bekommt für rund 50,- DM einen klasse Film!

Andre Schnack, 28.10.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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