[Einleitung]
Wer „Avalon“ kennt, der weiß, dass Filme über künstliche Realitäten nicht unbedingt aussehen müssen wie die „Matrix“ von den Wachowski-Brüdern. Nun veröffentlicht uns Splendid Film den Titel „Hot War“ (Originaltitel: Waan ying dak gung), produziert von Action-Ikone Jackie Chan, unter der Regie von Jingle Ma und Ma Chu Cheng als Hong Kong-Filmproduktion 1998 abgedreht und entstanden. Das Drehbuch entstammt den Federn von Siu Man Chow, Chi Leung Lo und Calvin Poon. In den Hauptrollen sind Ekin Cheng, Jordan Chan und Kelly Chen zu sehen. Wir nahmen die Disc in der metallischen Umverpackung genauer unter die Lupe.
[Inhalt]
Tango One, C. S. und ihre Kollegin Blue sind Wissenschaftler beim CIA. Ihre wirklichen Namen sind geheim, denn sie arbeiten an dem „Virtual Reality Fighter“ – einem Top Secret Programm, das aus gewöhnlichen Menschen in nur einer Woche eine Spionage-Kampfmaschine macht. Als ein Terrorist versucht, das Projekt in seine Hände zu bekommen, indem er Blue entführt, nehmen C. S. und Tango den Kampf auf und geraten in einen wilden Strudel von Ereignissen. Sie spielen ein gewagtes Spiel mit der Realität.
(Quelle: Splendid Film)
[Kommentar]
Ein Action-Film aus Hong Kong? Das spricht in der Regel – zumindest bei deutschen Veröffentlichungen – für einen erheblichen Martia-Arts-Anteil. Doch „Hot War“ hat nicht nur das auf dem Kasten, sondern bietet mehr. Viel mehr. Genre-Kenner schätzen Werke wie „Shiri“, „JSA“ oder auch „The Returner“. Alle haben etwas gemeinsam: Action, Flair, Bildgewalt und sogar etwas Aussagekraft. So auch „Hot War“. Die hin und wieder spinnerische Story verlangt Fantasie und Offenheit von ihrem Publikum. Trifft sie auf die Erfüllung dieser Anforderungen, so entwickelt sich ein rasanter, dynamischer und unterhaltsamer Titel, der ganz ohne bekannte Hollywood-Gesichter auskommt.
Spannungsreiche Momente und feiste Action zeichnen „Hot War“ aus. Natürlich gibt es Dinge, die man in den üblichen europäischen oder US-amerikanischen Filmproduktionen so nicht vorfindet, doch an diesen sollte sich der Cineast und Filmkenner nicht stören. Mein Lieblings-Missfallen war die Figur Alien, dargestellt durch Terence Yin. Nicht nur die boshafte Kälte bei seinem Vorgehen, sondern auch das total künstlich gefärbte, blonde Haar lassen ihn unberechenbar erscheinen. Irgendwie auch lustig. Ansonsten ist hier wenig Witz verborgen und der Film nimmt sich recht ernst, jedoch nicht zu ernst.
[Technik]
„Hot War“ erscheint im Breitbild-Format 1.78:1 und befindet sich anamorph codiert auf der Disc. Der 16:9-Format entspricht weitgehend den Erwartungen, ohne dabei besonders positiv oder negativ dazustehen. Dabei gibt es leider bei der genaueren Betrachtung dann doch einige Mängel, die es zu erwähnen gilt. Da wäre der von Beginn an auffallende Rausch-Level im Untergrund des Geschehens und ein gewisser Griesel-Faktor, der vor allem in den Kameraschwenks zur Geltung kommt. Bemerkenswert ist die Farbauswahl, sie ist recht fahl im Kontrast und mit weniger knackigen Sättigungen gesegnet, dafür dominieren die Grautöne. Dies schürt den modernen High-Tech-Flair und sollte als Absicht interpretiert werden. Der Schwarz-Level ist in Ordnung, ebenso die Kompression.
Kommen wir zum Ton. Es gibt ihn im Dolby Digital 5.1-Format in deutscher Sprache und in Dolby Digital 2.0 in Kantonesisch auf der Disc vorzufinden. Optional können dem Sound auch noch deutsche Untertitel hinzugeschaltet werden. Wir lassen die Katze gleich aus dem Sack: „Hot War“ bietet guten Ton, guten Dolby Surround-Ton. Die Mehrkanaltonfähigkeiten hingegen sind eher eingeschränkt und als durchschnittlich zu bewerten. Denn es entsteht zu wenig Räumlichkeit beim deutschen Synchron-Sound, was dem teilweise action-geladenen Titel nicht immer gut steht. Seitens der Sprachausgabe und der musikalischen Begleitung gibt es nichts zu bemängeln.
[Fazit]
„Hot War“ ist also tatsächlich hot und auch so actiongeladen, dass man von War sprechen kann. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 89 Minuten und die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Inhaltlich gefällt der Titel, die Technik kann ebenfalls entzücken. Und das Beste zum Schluss: die Extras. Wie schade, dass Splendid Film hier nicht mit den Muskeln spielte und den gierigen Fan zur Enttäuschung zwingt. Denn bis auf ein Making Of haben wir auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) leider nichts vorgefunden (ok, es gibt noch ein paar Trailer). Etwas schade, da man sich ansonsten bei der Produkt-Gestaltung viel Mühe machte. Allen voran sei hier das güldene Metallblech (limitiert auf 3.000 Stk.) als Umverpackung erwähnt. „Hot War“ kostet rund 15,- Euro und ist seit Ende August 2007 im Handel erhältlich.
Andre Schnack, 13.02.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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