[Einleitung]
Als „House of the Dragon – Staffel 1“ angekündigt wurde, hatte ich jüngst erst über Wochen hinweg die „Game of Thrones“-Staffel verschlungen. Allesamt in einer Art Long-Binge Watching-Session, in Neudeutsch. Doch ist das nun schon ein paar Jahre her und nun ist es soweit. „House of the Dragon“ lief in der ersten Staffel auf verschiedenen (Bezahl)Sendern und kann nun auch offline auf optischen Datenträgern erworben werden. Die TV-Serie von HBO findet inhaltlich vor GoT statt. Vor der Kamera sehen wir unter anderem Rhys Ifans, Matt Smith, Fabien Frankel, Graham McTavish, Emma D’Arcy, Sonoya Mizuno, Olivia Cooke, Emily Carey und weitere. Ich konnte nach Königsmund, Driftmark und weitere Orte der Sieben Königslande reisen und berichte über die 4K Ultra HD Blu-ray Veröffentlichung der kompletten ersten Staffel.
[Kommentar]
Es bedarf nur rund einer halben Stunde, schon ist sämtliche positive Euphorie verflogen. Nein, nicht verflogen, bloß verstummt. Denn spätestens ab dann sind wir gefangen in der Welt des Hauses des Drachen und all seinen innenpolitischen Facetten. Positive Stimmung hat dann wenig Platz; guten Dingen, den gibt man recht wenig Raum. Dieses Konzept kennen wir bereits aus der Vorgänger-Serie, die ein paar 100 Jahre später in der Serien-Zeitrechnung spielt, „Game of Thrones“. Und das wir es hier eben mit dem Haus Targaryen zu tun bekommen, mag wenig überraschend sein, schließlich bilden sie den Bezug zu den Drachen.
Im weiteren Verlauf bleibt eines stets gewiss und stabil, die klare und unverfroren offene Darstellung körperlicher Gewalt und sexueller Handlungen. Klar, wir bekommen hier keinen Hardcore-Titel vor Gesicht, jedoch Sex-Szenen und eben zerberstende (Mensch)Schädel. Schauspielerisch geht das alles soweit in Ordnung, wenngleich mir ein paar richtige Lichtblicke irgendwie fehlten. Humor? Gibt es praktisch nicht, eher herrscht der düstere Touch vor. Spannung und Sympathie mit Figuren, das gibt es schon und macht die neue Serie auch ziemlich gut. Bei den visuellen Effekten gibt es nicht viel zu meckern.
[Technik]
Auch die Prequel Serie ist unheimlich gut darin ihre Charaktere vor sehr schwierige Entscheidungen zu stellen und sie stets in Versuchung zu führen. Visuell, mehr als 10 Jahre nach dem Auftakt von „Game of Thrones“ hat sich derart viel nicht getan. Immerhin erhalten wir hier die Ultra High Definition-Partie zwischen die Finger und sattes, ultra-hochauflösendes 2160p vor die Augen. Hier und dort sehen die Bilder wirklich super aus, doch dann trüben ein paar Fehlerbilder das ansonsten saubere Geschehen ein wenig. Im Durchschnitt immer noch ein sehr guter Transfer, der zeigt, zu was UHD taugt.
Kommen wir zum Ton. Und der ist hier oftmals recht mächtig, was gut ist und Überzeugung in die Bilder bringt. Auch empfand ich es als ebenfalls gute Idee den damaligen Music-Score des Vorspanns/Intros wieder einzusetzen. Das schlägt eine zusätzliche Brücke inhaltlicher Natur und stimmt gut ein. Doch davon ab brüllt der Drachen hier ohnehin gut. Kompetent abgemischt erzeugt er sehr wirkungsvoll die richtigen Akzente und bietet ein weites Spektrum an Höhen und Tiefen. Auch tönt es räumlich ganz gut soweit.
[Fazit]
Die Vorgeschichte zu „Game of Thrones“ lässt sich in Staffel 1 und somit bislang gut anschauen. Im wesentlichen passt alles und bildet einen ausreichend gelungenen Brückenschlag in das Zeitalter, welches wir bereits kennen. Doch vieles liegt noch im Verborgenen in Westeros. Von der ersten Episode an war mir klar, das es hier im Kern um das Zerbrechen einer Dynastie geht. Nach stetigem Aufstieg und Ausbau der Macht der Familie Targaryen, kommt durch die unklare Erbfrage ein Lauf in Gang, der in Zerfall, Niedergang und Krieg mündet.
Mit den hier enthaltenen 10 Episoden der ersten Staffel wird richtig Appetit auf mehr gemacht. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 10 Stunden und 10 Minuten (610 Min.) und findet hier Platz auf vier 4K UHD Blu-ray Discs sowie weiteren 4 HD BDs. Das vorliegende Set ist neben inhaltlichen Extras, also Software, auch von außen schön anzusehen. Der Pappschuber bietet dann darin enthalten eine Umverpackung, die auf beiden Seiten geöffnet werden kann und die 8 Discs enthält. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren, und es geht hier zweifelsfrei oftmals sehr blutig her. Das wird nur noch vom FSK-18 Serien-Titel „Vikings“ übertroffen.
Mir gefiel das alles gut und auch das Bonusmaterial gibt obendrein noch einen feinen und interessanten Einblick in die Entstehung der Serie. Dabei besteht es im wesentlichen ‚lediglich‘ aus zwei exklusiven Featurettes: „Zurück in den Sieben Königslanden“: beleuchtet das Vermächtnis von „Games of Thrones“ und die Verbindung zu „House of the Dragon“; „Willkommen in Westeros“ mit Ryan Condal, Miguel Sapochnik und George R.R. Martin unterstützt die Ausrichtung an Neueinsteiger ohne GoT-Erfahrung. Dieses 4K BD Set kostet rund 45,- Euro und bietet eben auch die vorgenannten HD BDs. Erhältlich seit dem 20. Dezember 2022.
Andre Schnack, 03.01.2023
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