How to Become a Mob Boss

Dokumentation/Crime/Serie
Dokumentation/Crime/Serie

[Einleitung]
„How to Become a Mob Boss“ ist eine Netflix Serie, also eine hauseigene Produktion des US-Streamingdienstes. Auf sechs Episoden wird sich jeweils in halbstündigen Einheiten einem Mafia-Boss gewidmet. Im Original kommt als Sprecher Peter Dinklage zum Einsatz, wir kennen ihn nur allzu gut aus „Game of Thrones“ als Tyrion Lannister. Hier also auch wieder sehr belesen, denn er weiß Dinge (und trinkt – egal). Ron Myrick führte zwei Episoden aus dem Regie-Stuhl, vier weitere entstanden unter anderer Führung. Ich sah mir alle Folgen an und berichte kurz und knapp.

Inhalt
01. Zieh deinen Traumjob an Land: Wie wird der Sohn eines Friseurs aus Brooklyn Herrscher der Unterwelt Chicagos? Der berüchtigte Al Capone zeigt, wie man das eigene Potenzial voll und ganz nutzt. (28 Min.)

02. Bau dein Geschäft aus
Wer sich auf der Straße einen Namen machen und Gewinner schützen will, sollte der innovativen Geschäftsstrategie des Heroin-Barons Frank Lukas folgen. So zahlen sich Verbrechen aus. (29 Min.)

03. Herrsche durch Schrecken
Meistern Sie die Kunst der Furcht und vernichten Sie Rivalen, indem Sie Salvatore „Totò“ Riinas Vorbild von blutgetränkten Aufstieg in der sizilianischen Mafia folgen. (28 Min.)

04. Tanz nicht aus der Reihe
Und so macht man es nicht: John Gotti, der „Dapper Don“, prahlte mit seinem unrechtmäßig erworbenen Reichtum und sorgte so für den eigenen Untergang. (31 Min.)

05. Spiel das lange Spiel
Verwischen Sie ihre Spuren und folgen Sie der Vorgehensweise von Whitey Bulger, Bostons berüchtigstem und erfolgreichstem Verbrecher, der 16 Jahre auf der Flucht verbrachte. (30 Min.)

06. Spreng den Rahmen
Drogenbaron, Narkoterrorist, Politiker: Pablo Escobar erreichte eine Berühmtheit und Macht, von der die meisten kriminellen nur träumen können. So hat er das geschafft. (33 Min.)
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Ein Sprecher fragt etwas aus eher rhetorischen Idee heraus, beantwortet es dann selbst mit Beispielen der jeweiligen Mafia-Größe der entsprechenden Sendung. Das erstreckt sich natürlich über mehrere dieser Fragen. Und zwischendurch kommen eine Menge Animationen, Fotos, Videos aus Archiven sowie Interview-Ausschnitte zur Geltung. Oftmals gesprochen in der Herkunftssprache und übersetzt im Overlay, entsteht so eine gute Stimmung, irgendwo zwischen einer Art Training oder Lehrstunde und eben Dokumentation über diese kriminellen Köpfe.

Dabei wird sehr rasch fortgeschritten und die Faktenlage oftmals stark zusammengestaut oder auch komprimiert wiedergegeben. Außerdem muss auch festgehalten werden, dass diese Spielregeln mit etwas Humor genommen werden sollten, schließlich kann das hier ansonsten kaum ernst gemeint sein. Lehrhaft im historischen Sinne hingegen ist es, und auch unterhaltsam aufbereitet und dargestellt. Doch auch sehr bitter, denn all diese bösen Menschen hatten unfassbar viele Gehilfen…

[Technik]
Jeder, der gerne Dokumentationen sieht, dann kommt es auch auf authentisches Material an. Also auf Archiv-Aufnahmen zum Beispiel durch die Polizei, Journalisten, zufällige Amateure oder andere Quellen. Diese sind dann zu meist nicht sonderlich hoher Qualität, und fallen altersbedingt aus. Auch hier sehen wir in sämtlichen Episoden, eine Menge dieser Aufnahmen. Ebenfalls sind aktuellere Interview-Ausschnitte darin verwoben, diese fallen qualitativ in einem ordentlichen 16:9-Format aus.

Ton kommt hier überwiegend in Form der gesprochenen Sprache zur Geltung, denn es wird praktisch ohne Pause berichtet. Der oder die Sprecher sind stets gut aus dem Overlay zu verstehen und klingen gut. Verständlich ist auch oftmals das, was aus den Archivmaterialien tönt. Doch klingt das natürlich anders. Viele der Aufnahmen und somit auch der gebotene Ton, sind eines entsprechenden Alters und erfüllen mithin nicht mehr die heutigen Erwartungen. Da es sich hier jedoch um eine eher sachorientierte Sendung handelt, passt das soweit alles.

[Fazit]
Wir erleben hier eine sehr kurz gehaltene und in sechs Episoden eingeteilte Dokumentation über eben genau sechs Beispiele, in diesem Fall sechs Köpfe hinter den kriminellen Organisationen. Knackig dargestellt und mit allerlei unterschiedlichen Medien unterfüttert gibt es ausreichend Informationen und Interesse, was beides positiv auf die Aufmerksamkeit geht. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und viele der Aufnahmen und das grundsätzliche Thema hier gehören in kein Narrativ, in dem Kinder vorkommen. Wer also zusammengefasst und etwas auf den Sensationsfaktor schielend unterhalten werden will, bitte sehr.

Andre Schnack, 13.02.2024

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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