[Einleitung]
Science-Fiction Filme mit mystischen Hintergründen und einem überwiegend sehr jungen Cast sind keine Seltenheit die letzten Jahre. Und im Zuge dessen entstand auch die US-amerikanische Filmproduktion „Hüter der Erinnerung – The Giver“ (Originaltitel: The Giver) von Regisseur Phillip Noyce nach einem Drehbuch von Michael Mitnick und Robert B. Weide wurde 2014 veröffentlicht und basiert auf einem Roman von Lois Lowry. In den führenden Rollen sehen wir Jeff Bridges, Meryl Streep, Brenton Thwaites, Alexander Skarsgard sowie Odeya Rush. StudioCanal Home Entertainment bringt uns diese High Definition Blu-ray Disc Variante, welche ich mir genauer anschaute und im folgenden bespreche.
[Inhalt]
Der 16 Jahre alte Jonas lebt in einer scheinbar idealen Welt. Es gibt keine Kriege, keine Armut, keine Gewalt. Doch die Menschen zahlen einen hohen Preis: Sie kennen weder Liebe noch Freude oder Farben, in ihrer Gemeinschaft ist alles grau und gleich. Denn der Rat der Ältesten bestimmt über das gesamte Leben, von der Geburt über die Hochzeit bis zum Tod. Die Vorsitzende des Ältestenrates ernennt Jonas zum neuen „Hüter der Erinnerung“.
Sein Amtsvorgänger lehrt ihn all das Wissen, das er stellvertretend für die gesamte Menschheit bewahren soll. So erfährt Jonas von einer Welt der Unvollkommenheit und Aggressionen, aber auch der Liebe und Solidarität. Als er merkt, dass die schöne neue Welt der Gemeinschaft auf Lügen und Verbrechen basiert, will Jonas die Menschen, die er liebt, retten. Doch bislang hat es niemand geschafft, die Gemeinschaft lebend zu verlassen…
(Quelle: StudioCanal Home Entertainment)
[Kommentar]
Das Grundkonstrukt einer Gesellschaft, vergleichbar zu einer Sekte oder einer ähnlichen Organisation, stellt die Basis dieser Erzählung dar. Die daraus resultierende und für wahrscheinlich jedermann nachvollziehbare Herausforderung: das Verlassen dieser Gesellschaft beim persönlichen Missfallen oder Unbehagen. Oder sogar vor dem Hintergrund, dass der oberflächliche Schein trügt. Und genau darum geht es in diesem Film, der sich einiger zeitgenössischer Themen sinnvoll und adäquat aufbereitet annimmt, wenngleich ihm die notwendige Fantasie fehlt, eine – wenngleich vielleicht auch – utopische Alternative zu spinnen. Klar ist, dass hier ein Szenario der persönlichen Perspektiv- und Bedeutungslosigkeit gesponnen wird.
Kostüme, Sets und die visuelle Interpretation eines möglichen Zukunftsszenarios gelangen handwerklich gut bis sogar sehr gut. „Hüter der Erinnerung – The Giver“ gehört mit einem geschätzten Budget von rund 25 Mio US-Dollar nicht zu den kostenintensivsten Produktionen und vor diesem Hintergrund erscheint das Ergebnis noch einmal besser. Darstellerisch sind Streep und Bridges routiniert und solide, die jüngere Mimen-Generation hingegen ist nicht durchgängig komplett überzeugend, doch machen Thwaites, Skarsgård, Holmes und Swift eine ausreichend gute Figur. Visuell und akustisch gehört „The Giver“ nicht zu den bahnbrechenden Filmereignissen, aber auch hier wird solide Kost abgeliefert.
[Technik]
Visuelle Filme benötigen als tragende Säule auch visuell hochwertige technische Leistungen. Weitgehend kann diese Aussage auch positiv auf „The Giver“ angewandt werden. Denn neben einem gesunden Grundton, einer ordentlichen Kontrastgebung und ausreichend scharfen Konturenzeichnungen ist es oftmals der Detailgrad, der bei Filmen nicht immer derart entwickelt ist, wie man sich das als High Definition Konsument vorstellt oder wünscht. Hier liegt mir ein solcher HD Transfer in 1080p-Aufnahmen vor. Und der Detailgrad ist in Ordnung, das Seitenverhältnis bestimmt sich auf die Abmessungen 2.40:1 und alles in allem ist das Bild ruhig und sauber. Auch von der Kompression her.
Großartig laut ist dieser Titel nicht. Immerhin handelt es sich auch um kein Werk, welches sich primär durch schnelle Schnitte und Action-Einlagen auszeichnet. Dementsprechend sind auch die akustischen Anforderungen an das gute Stück zu werten. Und vor genau diesen Ausführungen bin ich mit dem Angebot an Mehrkanaltonformaten zufrieden. Beide DTS-HD Master Audio 5.1-Soundtracks in den Sprachen Deutsch und Englisch bieten einen lebhaften und dynamischen Klang. Mit leicht begrenzter räumlicher Weite frohlocken einige sehr wirkungsvolle Filmsituationen. Nennenswerte, dramatisch Ausbrüche gibt es weder ins gut, noch ins schlecht. Untertitel: Deutsch.
[Fazit]
Wer Filme mit jungen Darstellern mag, von denen eines Weibchen und ein weiteres Männchen sind, der ist hier genau an der richtigen Adresse. Wie viele Derivate dieses Genres, so bieten auch hier die tragenden Elemente einen Nährboden des Gefallens für ein junges Publikum. Das ist auch alles vollkommen in Ordnung, hier und dort jedoch von der Wirkung her auch ein bisschen stereotypisch, wenn man vergleichbare Film der letzten Jahre ansieht. Das aufgeräumte und anschauliche Menü bietet neben dem Hauptfilm Zugriff auf die folgenden Extras:
- Featurette „Ordinary Human“ mit Ryan Tedder von OneRepublic
- „Vom Buch auf die Leinwand“
- Autor Lois Lowry über „The Giver“
- Jeff Bridges präsentiert: Höhepunkte von der Buchlesung
- Jonas qualvolle Reise – Extended Scene
- Pressekonferenz mit Filmemachern & Cast
- Trailer
- Wendecover
Das obligatorisch zu wertende Wendecover ist hier keinesfalls das Zünglein an der Waage, wenn es um die Einschätzung der inhaltlichen Leistungen der Extras geht. Vielmehr sind die Featurettes hier ausschlaggebend und der substantielle Inhalt, der eben auch vorhanden ist, wenngleich die Materialien nicht alle allzu umfangreich sind. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren und der Erscheinungstermin dieser High Definition Blu-ray Disc (BD 50) ist der 5. Februar 2015. Preislicht bewegt sich die Disc bei knapp 15,- Euro.
Andre Schnack, 26.01.2015
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