[Einleitung]
Eine polyband Dokumentation unter dem Label Terra Mater mit dem Titel „Im Bann des Sibirischen Tigers“? Das klingt interessant und sollte ausreichend sein, um einen Blick zu riskieren. Und so tat ich es auch. Mike Birkhead und Joe Loncraine zeichnen für die Regie-Arbeit verantwortlich. Vor der Kamera sehen wir maßgeblich Sooyong Park sowie Chris Morgan. Diese Standard Definition DVD von polyband war meine Beschäftigung am Abend. Im folgenden das Ergebnis und die umfassende Meinung über die Disc „Im Bann des Sibirischen Tigers“.
[Inhalt]
Mehr als fünf Jahre lang machte sich der koreanische Naturfilmer Sooyong Park auf die Suche nach sibirischen Tigern. Nie zuvor war es gelungen, diese Tiere und ihr Sozialverhalten in freier Wildbahn zu filmen. Unwegsames Gelände und Territorien machten bereits die Suche nach den raren Großkatzen zu einer gewaltigen Herausforderung. Doch die Mühe hatte sich gelohnt: die Aufnahmen, die ihm unter diesen Strapazen gelangen, suchen bis heute ihresgleichen.
Park dokumentierte drei Generationen einer Tigerfamilie. Mit ihnen erlebte er atemberaubende Momente und nervenaufreibende Situationen in der eisigen und weiten Wildnis Sibiriens.
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Beeindruckend, wie viel Kraft Mr. Park aufbrachte, um die Tiere ersteinmal aufzuspüren, geschweige denn im Anschluss auch noch bei teils intimen Szenen sozialen Lebens zu filmen. Großartig. Und die Bilder belohnen und gehören wohl zu den wenigen Filmminuten von Tigern in freier Wildbahn überhaupt. Das bereitet natürlich schon einmal einen hohe Identifikation und auch Alleinstellungsmerkmal. Dabei sind es die Szenen mit Mr. Park im Gespräch, die wirklich faszinieren, da er diese Tiere offensichtlich sehr schätzt, respektiert und bewundert. Sie sehen es ihm wohl irgendwie nach. Diese Stimmung kann die Dokumentation aufbauen.
[Technik]
Wer nun die höchsten Ansprüche an die visuellen Leistungen stellt, der wird nicht zufrieden gestellt. Das liegt keinesfalls daran, dass wir es mit Standard Definition-Bildern zu tun bekommen, sondern eher die Einstellung der Werte nicht immer sicher gelang und dann für Irritationen sorgt. Auch sind es die Aufnahmegeräte, welche direkten Einfluss auf die Bildqualität haben. Insbesondere mit den Infrarot-Kameras erzielt der Film keine besonders guten Ergebnisse. Dafür sind sie inhaltlich faszinierend und wertvoll. Rauschen tritt hier und dort auf, jedoch resultierend aus der Quelle. 16:9, anamorph, 1.78:1.
Nehmen wir uns den Ton vor. Erleben können wir ihn vor dem Wiedergabegerät entweder in deutschsprachigen oder englischen Dolby Digital 2.0-Ton. Und wenn es der Ehre wegen ist, eines muss auch festgehalten werden: hier passiert natürlich auch inhaltsgemäß kaum etwas in Sachen Akustik. Wozu also hier großartig auf die Brust trommeln? Informationsvermittlung und etwas musikalische Begleitung tun immer gut und sind ebenfalls technisch gut abgebildet worden. Rauschen oder Störungen auf dem tonalen Level: Fehlanzeige.
[Fazit]
„Im Bann des Sibirischen Tigers“ besitzt eine Laufzeit von gerade einmal 52 Minuten – das ist verdammt wenig in Anbetracht des an und für sich umfangreich anmutenden Inhalts. Wir bekommen es mit einer einseitigen und zweischichtigen DVD zu tun. Gesondertes Bonusmaterial finden wir nicht vor, und vor diesem Hintergrund fällt die Disc nicht umfangreich aus. Immerhin kostet sie knapp 13,- Euro. Es handelt sich um ein Info-Programm gemäß §14 JuSchG. Erscheinungstermin war der 26. Juli. Eine hochwertigere Ausstattung habe ich schon erwartet, für die hiesige Leistung hingegen ist das nur noch in Ordnung.
Andre Schnack, 08.08.2013
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