[Einleitung]
Im Juni ´99 brachte Columbia Tristar Home Video den spektakulärsten Surf-Film, „In Gottes Hand“, auf den europäischen Markt. Der Streifen von Zalman King (Wilde Orchideen) zieht mit seinen Einstellungen von den größten Wellen der Welt nicht nur Surfer in seinen Bann.
[Inhalt]
15 Meter Wellen die mit Geschwindigkeiten von 90 Kilometer pro Stunde auf ein Riff laufen, für normale Menschen ein Alptraum. Eine Handvoll Typen auf der Welt stellen sich dieser Herausforderung und versuchen diese Wellen zu bezwingen. Oder sind sie nur verrückt ? Dieser Film schildert den Weg dreier Freunde, die es mit solchen Wellen aufnehmen wollen. Shane (Patrick Shane Dorian) ein ruhiger und ausgeglichener Typ der darin seine Bestimmung sieht, Mickey (Matt George) die ehemalige Nummer Zwei in der Welt, der noch eine Aufgabe sucht und Keoni (Mathew Stephen Liu) der junge Draufgänger, der sich erst noch in der Weltelite profilieren will. Diese Freunde reisen zusammen um die Welt nach DER Welle. Dabei führt sie ihr Weg nach Mexiko, Bali, Madagaskar und Hawaii. Ihr Leben ist eine Achterbahnfahrt zwischen coolen Sprüchen, heißen Partys und dem Kick der Riesenwellen. Auf ihrer Reise treffen sie noch andere Surfer, Legenden wie Darrick Dörner, Brian Keaulana und Rush Randle, mit denen sie zusammen trainieren. Bei dem ersten Versuch diese riesigen Brecher zu surfen stirbt Mickey, da er davon überzeugt war, daß man diese Wellen auch aus eigener Kraft und ohne Jetski anpaddeln kann. Shane versucht ebenfalls diese Welle zu besiegen und begibt sich dabei „In Gottes Hand“…
[Kommentar]
Zalman King wagte sich mit „In Gottes Hand“ auf unsicheres Terrain, da es nicht viele Surf-Filme wie z.B. „Endless Summer 1+2“ gibt und noch weniger in Hollywood produzierte Streifen. Auch wenn Surfen immer mehr zum Breitensport wird, scheinen sich die großen Studios vor dieser Materie zu fürchten. Dies liegt wohl nicht zuletzt an der Abhängigkeit vom Wetter und die Gefahr die für die Schauspieler besteht (Patrick Swayze währe beinahe bei den Dreharbeiten zu „Gefährliche Brandung“ ertrunken!). Mit „In Gottes Hand“ gelang Zalman King aber dennoch ein guter Film, der durch seine phantastischen Aufnahmen besticht. Glaubhaft wird der Streifen zusätzlich durch die bekannten Gesichter aus der Surfszene, denn Hollywood-Schauspieler sucht man vergebens. Insider werden Legenden wie Darrick Dörner und Brian Keaulana wiedererkennen, aber auch andere Berühmtheiten geben ein Stelldichein, wie z.B. Rush Randal und Shaun Thompson. Die Handlung wirkt an einigen Stellen konstruiert und wirr und übertrieben spirituell. Trotzdem bringt der Film Spaß und man fühlt sich nie gelangweilt. Die Kameraeinstellungen sind sehr spektakulär gewählt und waren wohl nicht immer ungefährlich, denn eine 15 Meter hohe Welle ist unberechenbar. Desto verwunderlicher ist auch die gute Qualität der Bilder (Hochachtung vor dem mutigen Kameramann der sich da rein wagte). Abgerundet wird der Film durch einen gelungenen Soundtrack, der von ruhigen bedächtigen Tönen, bis hin zu schnellen, rockigen Stücken reicht und das Geschehen immer passend unterstreicht. Ein guter Film mit beeindruckenden Bildern.
[Technik]
Technisch hat Columbia Tristar oder besser das Sony Lab, das die DVD-Umsetzung übernommen hat, einen sehr guten Job erledigt. Das anamorphe 2.40:1 Bild (Ja… richtig gelesen, noch etwas breiter als sonnst) weist keine Fehler oder Rauschen auf und auch Artefakte sucht man vergebens. Die Farben sind deutlich und klar und auch der Kontrast und die Helligkeit sind sehr gut gelungen. Besonders auffällig ist das gute Bild bei der Darstellung des Wassers, denn bei Filmen wie „Hunt For The Red October“ ist die Bildkomprimierung zu erkennen und es entsteht ein leichtes Gitter über dem Wasser, so etwas sucht man bei „In Gottes Hand“ vergebens.
Auch der digitale AC-3 Sound hält dieses hohe Niveau und verwöhnt das Ohr des Zuschauers. Das Klare und weite Klangfeld gibt die verschiedenen Soundquellen sehr gut wieder und der Subwoofer bringt das Tosen der Wellen erst richtig zur Geltung. Besonders beeindruckend neben den Wellen ist die Flucht (Kapitel 5) gelungen, bei der die Sirenen klar von Hinten zu hören sind. Der deutsche 5.1 Track ist gut abgemischt und bedarf keiner großartigen Nachjustierung des Klangfeldes, lediglich der englische 5.1 Track gibt die Dialoge etwas leise wieder, was durch eine leichte Erhöhung der Centerlautstärke aber ausgeglichen werden kann. Zur Abrundung lassen sich auf Wunsch noch englische, deutsche, polnische, tschechische, ungarische, isländische, hindische, hebräische, türkische, dänische, schwedische, finnische, norwegische, holländische und griechische Untertitel hinzuschalten.
[Fazit]
Columbia Tristar Home Video hat mit „In Gottes Hand“ eine technisch ausgereifte DVD auf den Markt gebracht. Schon seit Filmen wie „Starship Troopers“ und „Godzilla“ wissen wir, daß sie Ihr Handwerk verstehen und uns mit viel Bonusmaterial verwöhnen. Diesmal ist es leider etwas mager ausgefallen, so finden wir neben dem Film, der in 28 Kapitel unterteilt ist, noch den Kinotrailer und einen DVD-Trailer von Sony, bei denen sich sogar deutsche und holländische Untertitel hinzuschalten lassen. Außerdem gibt es eine Biographie der Schauspieler und des Regisseurs. Verpackt wurde dies alles in einem hübschen Menü. Die 94 minutenlange Dual-Layer-Disc (Code 1 Version ist doppelseitig) wechselt für etwa 50,- DM den Besitzer. Zu guter letzt bleibt mir nur noch zu sagen, daß „In Gottes Hand“ kein großes Kino ist, aber der Film besitzt einen gewissen Charme der einen schnell in seinen Bann zieht. Für Surffans ist dieser Film ein Muß, denn wo sonst kann man Monsterwellen in Kinoqualität bewundern???
Sven Preuß, 28.10.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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