[Einleitung]
Mit der Netflix Mini-Serie „Indiens in Verruf geratene Milliardäre“ kommt eine Dokumentationsreihe per Stream ins Haus, der sich mit Betrügern auseinandersetzt, die ihren Aufstieg in der indischen Wirtschaft fanden. In Form von drei Folgen werden drei Fälle und die Drahtzieher dahinter behandelt. Ich war gespannt auf den Inhalt von 2020 und sah mir die Episoden genauer an. Im Original lautet der Titel „Bad Boy Billionaires – India“.
[Kommentar]
All diese Firmen arbeiten oder arbeiteten wohl mit dubiosen Methoden, mit Geld, welches es nicht gab, oder nicht dafür vorgesehen war. All das ging teils über Jahre hinweg gut, bis schlussendlich das Kartenhaus zusammenfiel. Wir kennen das von anderen Fällen aus den USA, wie dem des Bernie Madoff. Auch bei diesen drei Fällen geht es im wesentlichen um Finanzbetrug unterschiedlicher Art. Alle haben eines gemeinsam: es ging um richtig viel Geld. Modi generierte sich einfach hunderte von Millionen für seine Privatfirma Nirav Modi durch Scheinverkäufe, Roy hingegen schuf eine Art Ponzi-System. Eben allen ist auch gemein, dass sie wohl alle charismatische Persönlichkeiten waren.
Alle drei Teile bieten gute Unterhaltung und wenngleich es im Kern eigentlich immer um das gleiche geht, so ist es unfassbar interessant und spannend zu sehen und darüber zu lernen, wie es ihnen gelang so weit zu kommen. Netflix inszenierte die Abhandlungen kurzweilig, nicht sensationsgeil und auch ausreichend sachlich in der Präsentation. Mir machen alle drei Teile Spaß und ich bin gespannt, ob es auch den vierten irgendwann hier (bei Netflix) geben wird. Denn dieser ist bis auf weiteres auf Grund rechtlicher Themen zurückgehalten worden.
[Technik]
Bei der Technik haben wir eine hohe Bandbreite dessen vor den Augen, was man an Quellen und Qualitäten so zu bieten hat. Spaß beiseite, doch „Indiens in Verruf geratene Milliardäre“ bietet 16:9-Aufnahmen an, die natürlich unterschiedlichen Ursprungs sind, damit variiert auch die Wiedergabegüte oftmals stark. Dennoch ist es gut zu sehen, wie sehr junge Aufnahmen mit hoher Qualität mit weniger guten die Hand reichen, die vielleicht aus dem Handy des Nachbarn stammen. Schwierig, sie in ihrer Vielfalt hier zu beschreiben. Doch wichtig ist das Ergebnis in der Wirkung und der Fakt, das die Kompression unauffällig arbeitet.
Sehr auf die Informationsvermittlung fixiert bringt es der Ton mit spürbaren Sachlichkeit zu Stande, das Publikum mit Details zu versorgen und gleichzeitig nur wenig begeistern zu können. So ist es nur allzu hilfreich, wenn die Stimmen und ihre Urheber klar und sauber vom restlichen Ton abgegrenzt erklingen. Gut auch, dass neben unterschiedlichen gesprochenen Sprachen auch Untertitel parat stehen. Einen nennenswerten Reichtum an Effekten oder Surround-Einlagen gibt es hier nicht.
[Fazit]
„Indiens in Verruf geratene Milliardäre“ ist eine weitere Netflix Doku-Miniserie, die mit einem interessant anmutenden Inhalt aufzuwarten versteht. 2020 drehte man die drei Folgen mit einer Gesamtspielzeit von rund 3 Stunden ab; hierzulande erhielt die Miniserie eine Altersfreigabe von ab 6 Jahren. Bonusmaterial oder andere, nennenswerte Ausstattungsmerkmale sind nicht zu nennen. Der Titel ist unterhaltsam, spannend und irgendwie auch faszinierend zugleich. Stelle ich mir vor, das ich aktiv praktisch Milliarden erschlichen hätte, würde ich wohl gar nicht mehr schlafen können. Bei anderen Menschen ist dies sehr anders. Sehenswert.
Andre Schnack, 12.06.2023
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