[Einleitung]
Wenn ich die Möglichkeit erhalte einen neuen Quentin Tarantino Film zu sehen, so versuche ich sie zu nutzen. Zwar gelang mir dies mit dem 2009 abgedrehten US-Titel „Inglourious Basterds“ nicht, doch kommen nun Universal Pictures Germany aus dem Home Entertainment Segment verschiedene Heimkino-Fassungen des Titels. In den Hauptrollen des drastisch umgesetzten und schonungslos inszenierten Genre-Kinos sehen wir bekannte Mimen. Neben Brad Pitt, Christoph Waltz, Mélanie Laurent, Diane Kruger und Til Schweiger sehen wir auch Daniel Brühl, Eli Roth und Michael Fassbender. Regie und Drehbuch kommen von Quentin Tarantino. Wir konnten uns die Standard Definition Fassung des Titels auf DVD genauer anschauen.
[Inhalt]
Irgendwo im von Nazis besetzten Frankreich: Shosanna Dreyfus (Mélanie Laurent) muss mit ansehen, wie ihre Familie vom „Judenjäger“ Oberst Landa (Christoph Waltz) grausam hingerichtet wird. Durch Zufall kann sie entkommen und flieht nach Paris, wo sie sich als Kinobesitzerin eine neue Identität aufbaut. Anderswo in Europa: Lt. Aldo Raine (Brad Pitt) und seine als „Bastarde“ gefürchtete Spezialeinheit machen Jagd auf Nazi-Skalps. Zusammen mit der deutschen Schauspielerin und Geheimagentin Bridget von Hammersmark (Diane Kruger) schmieden sie ein Komplott: Bei einer Pariser Filmpremiere wollen sie Hitler und seine Helfer ausschalten. Doch Shosanna hat ihre eigenen Rachepläne…
(Quelle: Universal Pictures Germany)
[Kommentar]
Mit was haben wir es hier zu tun? Mit einem Quentin Tarantino Werk! Das bedeutet für den eingefleischten Filmfan erst einmal aufatmen, denn Mr. Tarantino steht für rundum gelungene und oftmals sehr eigensinnige, stilvolle Zelluloid-Unterhaltung – für Erwachsene, versteht sich. „Inglourious Basterds“ hat nicht nur einen Titel mit hohem Wiedererkennungswert, sondern verfügt inhaltlich über zahlreiche vom Regisseur bewährt eingesetzte Mittel. So weist die Darstellung oftmals recht rabiate Momente auf, Brutalität gehört hier zum Programm. Auch sind die Figuran sehr plastisch und kantig ausgearbeitet, was das Rollenverständnis von Beginn an klar erkennen lässt. Der Einstieg in die spannende und ausreichend dynamische Story wirkt nur anfänglich etwas zusammenhangslos.
Denn Kapitel für Kapitel ergänzen sich inhaltliche Elemente und der Film zeichnet ein logisch passendes und interessant inszeniertes Bild eines „Judenjägers“ und seinen Widersachern, den Basterds. Typische Tarantino-Nahaufnahmen von Gesichtern unter einer mit Western-Elementen angehauchten Musik treten ebenfalls zu Tage und verdichten die ohnehin bereits intensive Atmosphäre des Titels. Quentin Tarantino hat es mal wieder geschafft und gute Darsteller in passende Rollen gesteckt, eine spannende Story erzählt und dabei prächtig unterhalten. Insbesondere Christoph Waltz besiegt in Sachen Schauspielerei hier manch einen namhaften Darsteller mit seiner Darstellung als Hans Landa.
[Technik]
„Inglourious Basterds“ erscheint in dieser uns vorliegenden Version als anamorpher 2.40:1-Transfer. Dieses 16:9-Format besticht von Beginn an durch hohe Qualität und eine teils künstlerisch angehauchte Verfremdung in der Optik. Letztgenannte Faktoren sind keinesfalls gewichtig in ihrer Auswirkung und beeinflussen die generell gute Wiedergabegüte nicht. „Inglourious Basterds“ bietet uns einen abwechslungsreichen und dynamischen Rahmen, der den inhaltlichen Aspekten gerecht wird. Ob jeweiliger Ausleuchtung gesellt sich zur visuellen Leistung auch eine gelungene Kantenschärfe und ein sauberer Detailgrad, der im oberen Mittelfeld anzusiedeln ist. Auch können wir nicht über Kontrast oder Farbgebung meckern. Alles in allem passt das Bild zu dem, was Quentin Tarantino hier verfertigte. Die Kompression arbeitet ordentlich.
Kommen wir zum Ton des Titels. Es gibt ihn erwartungsgemäß im Mehrkanaltonformat Dolby Digital 5.1 in wahlweise deutscher Synchronfassung oder aber im originalen Sound in englischer Sprache. Wahlweise können der Akustik Untertitel in den vorgenannten Sprachfassungen zuzüglich Türkisch hinzugeschaltet werden. „Inglourious Basterds“ gewinnt tonal nicht nur die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuschauers, sondern auch sein Lob. Immerhin entsteht ein dynamisches und räumliches Klangbild, welches die Eigenheiten der gebotenen Inhalte gut unterstreicht und Stimmung transportieren kann. Da geht es mal von sauber und leisen, spannungsgeladenen Dialogen über einen rabiaten Wechsel in eine brachiale Schießerei. All das hört sich gut an und spiegelt eine hochwertige Qualität wider.
[Fazit]
„Inglourious Basterds“ ist aufregend, spannend, brutal und doch gewitzt und intelligent inszeniert, atmosphärisch dicht und auf seine eigene Art und Weise unheimlich faszinierend. Auf einer Laufzeit von rund 148 Minuten unterhielt uns diese DVD Fassung in Standard Definition-Technologie ganz prächtig. Es gibt jedoch noch weitere Versionen auf DVD und Blu-ray, und zwar jeweils eine Special Edition und wohl auch noch eine DVD Collector’s Edition. Wer keine Sammelkarten, einen Graphic Novel, Poster und ein Steelbook braucht, der greift zur normalen Version. Alle Fassungen verfügen im Film über fremdsprachige Momente, die von Untertiteln begleitet werden.
Als Extras finden wir drei erweiterte und alternative Szenen vor, ferner den kompletten Film „Stolz der Nation“ und einige Trailer. Das Cover der Special Edition erinnerte mich im ersten Moment an „Battle Royale“, ebenfalls ein Werk, welches sehr plastisch und deutlich in Belangen der körperlichen Auseinandersetzungen vorgeht. „Inglourious Basterds“ von Mr. Tarantino hat eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren erhalten und findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Erscheinungstermin war der 14. Januar zu einem Preis von rund 15,- Euro für die Standard-Version. Wer einen Blu-ray Player sein eigen nennt greift zur HD Fassung. Hauptsache jeder Cineast ist sich seiner Pflicht bewusst und kauft sich dieses Stück!
Andre Schnack, 17.02.2010
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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