[Einleitung]
Ein weiterer Steelbook-Titel aus dem Angebot von Koch Films erscheint mit „Invasion vom Mars“. Der Horror-Sci-Fi Streifen von 1986 bietet aus heutiger Sicht Alien-Unterhaltung, die mich an „Critters“ erinnerte, jedoch haben diese Alien hier keine Haare und lange Beine. Regisseur Tobe Hooper schuf diesen Film 1986 als US-amerikanische Filmproduktion nach einem Drehbuch von Dan O’Bannon und Don Jakoby. In den führenden Figuren der Geschichte sehen wir Karen Black, Hunter Carson und Timothy Bottoms neben weiteren. Ich konnte das Steelbook genauer beäugen und berichte aus der bekannten ersten Hand. Es handelt sich bei diesem Werk von 1986 um ein Remake des Klassikers aus 1953.
[Kommentar]
Dan O’Bannon starb recht früh und sein Einsatz in der Filmgeschichte als Regisseur sowie Drehbuchautor hat deutliche Spuren hinterlassen. Sein Mitwirken in den ersten frühen Stadien von Ridley Scotts „Blade Runner“ ist bestätigt und sein Drehbuch zu „Alien“ mündete in einem der Sci-Fi Klassiker überhaupt. Auch hatte er Berührungspunkte mit einem meiner liebsten Filmemacher, John Carpenter, zum damaligen Titel „Dark Star“. Hier hingegen geht es nun um die „Invasion vom Mars“. Und das ist kein besonders lustiger Film, sondern ehe einer der Art, die sich zu ernst zu nehmen droht.
„Invasion vom Mars“ bietet auf Seiten der Aliens nichts, und zwar gar nichts, mit dem wir als Mensch klarkommen, oder das unsere positiven Emotionen anspricht. Sogar die Critters waren gegen diese Gesellen aus dem Deep Space noch irgendwie charmant. Doch hier geht dem ganzen irgendwie die Stimmung und Verbindung zum Publikum abhanden, wie schade. Schauspielerisch gibt es keine Oscar-verdächtigen Ambitionen wahrzunehmen. Alles spielt sich auf einem sehr nüchtern soliden Niveau ab. Dabei muss wieder der zeitgenössische Aspekt betrachtet werden. Der Klassiker entstand in der Zeit des Kalten Kriegs. Ufos waren spätestens nach den Roswell-Vorfällen ein Thema in der Bevölkerung.
All das ist nicht mehr ganz der Fall gewesen, als man dem alten Thema noch einmal neues Leben einhauchen wollte, also 1986. Da nutzen auch gute Erfahrungen der beteiligten Cast und Crew-Mitgliedern am Ende nichts, der Film ist ein eher schwacher Vertreter seines Genres. Die Special-Effects sind nicht zu verachten, keine Frage, jedoch stehen sie keinem Vergleich mit aktuelleren Werken. Müssen sie auch nicht, jedoch läuft ein solcher Film eben Gefahr, dass es ihm nachhängt. „Invasion vom Mars“ ist somit nicht für jedermann das große Kino, für Filmkenner jedoch sehenswert.
[Technik]
„Invasion vom Mars“ bietet einen Bild-Transfer, wie man ihn eben auch im Fernsehprogramm zu sehen bekommt. Das mag sich negativer lesen, als es die Aussage sein soll. Denn heutige TV-Produktionen sind hochwertig und oftmals sehen sie besser aus, als es Spielfilme in den 90er Jahren taten. Die Invasion findet in 2.35:1 statt und befindet sich in 1080p-Aufnahmen auf dem Datenträger. Kontrast und Farbgebung sind des Charmes eines 90er Jahre-Filmes sehr, sehr nah, kein Wunder. Und das alles wirkte mit einem recht angenehmen Charme auf mich ein. Auch arbeitete die Kompression in einem Umfang, der weder Sorgen, noch Jubelstürme auslöst.
Das Alter spielt hier schon eine gewisse Rolle beim Ausspielen der tonalen Aspekte des Films. Schließlich haben wir es doch mit einer Invasion zu tun, allerdings verläuft die eher schleichend, und gewissermaßen so auch der Ton. Es geht hier nicht her wie in „Mars Attacks“, hier werden die Menschen zum Opfer, ohne das Laser-Salven abgefeuert werden. So weit, so gut. Das eingesetzte Tonformat ist bekannt und lautet DTS-HD Master Audio 2.0 sowie 5.1, wahlweise in den Sprachen Deutsch und Englisch, Untertitel sind ausschließlich in Deutsch vorhanden.
[Fazit]
Was ist nun los mit „Invasion vom Mars“? Es handelt sich um einen Blu-ray Disc Titel, der sich mit einem Klassiker an (s)ein Publikum richtet. Dabei ist es nicht die technische Neuauflage, sondern eher das Steelbook, was hier den Fan wecken möge. Richtig cool fand ich damals „The Faculty“ mit dem voll coolen Josh Hartnett, und einem noch cooleren Muscle-Car. „Invasion vom Mars“ ist davon irgendwie Lichtjahre weit entfernt, erzeugt jedoch auf der 100minutenlangen Spielzeit Stimmung und Spannung. Eine Art Critters, nur eben ohne Haare und dafür mit längeren Beinen. Extras:
- Erstmals komplett synchronisiert (Neu !)
- Deutscher und englischer Trailer
- Audiokommentar von Regisseur Tobe Hooper
- Deutscher Vorspann und alternatives Ende der deutschen Fassung
- Storyboards und Konzepte
- Bildergalerie
Die ebenfalls im Steelbook enthaltene Bonus-Disc kommt mit den Folgenden Inhalten daher:
- Invasion vom Mars, das Original von 1953 (in 720p)
- Making of-Dokumentation mit umfangreichen Interviews (Neu!)
- Making of-Featurette
- Interview mit Konzeptdesigner William Stout (Neu!)
- Interview mit Creature-Effect-Designer Alec Gillis (Neu!)
- Interview mit Produktionsdesigner Leslie Dilley (Neu!)
- Interview mit Cannon-Produzent David Del Valle (Neu!)
- Promo-Featurette
Das sind immerhin einige Extras, einige davon sind neu, entsprechend gekennzeichnet. „Invasion vom Mars“ ist in einigen Belangen etwas besonderes. Die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren gemäß FSK. Koch Films geht den Weg der Vertriebs-Exklusivität über den hauseigenen Online-Shop. Dort kann seit dem 24. März 2022 der Titel zu einem Preis von rund 25,- Euro gekauft werden. Für Fans mit Sicherheit eine tolle Sache, immerhin sieht das Stück auch gut aus.
Andre Schnack, 05.04.2022
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